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1807 - Die Haut des Bösen

Titel: 1807 - Die Haut des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ziel sei erreicht und nun müsse er alles Weitere übernehmen, verließ Kommandant Pavel Morquoise seine Kabine.
    Der plophosische Händler betrat die Kommandozentrale mit einem Glas Wein in der Hand.
    „Ein vorzüglicher Tropfen", sagte er zu Ibo Cantarrue. „Du solltest ihn auch mal probieren."
    „Das werde ich", versprach der Erste Offizier, ein untersetzter Plophoser mit breiter, hoher Stirn und wirrem Blondhaar. ‘ Solange Morquoise ihn kannte, hatte er sich noch nicht gekämmt. Er sah stets aus, als komme er gerade unter der Dusche hervor und habe sich das Haar mit einem Handtuch trockengerieben.
    „Sofern du mir mal ein Gläschen davon abgibst", spöttelte Cantarrue.
    Morquoise ließ sich schmunzelnd in seinen Sessel sinken. Er blickte auf die Monitoren, und er war mit dem Ergebnis seiner kurzen Prüfung zufrieden.
    „Was kommt jetzt?" fragte Cantarrue.
    „Wir befinden uns auf einem ... nun, sagen wir mal, Erkundungsflug. Ja, so könnte man es nennen. Nun kommt es darauf an, Kontakt zu bekommen."
    „Sagst du mir auch mit wem?" Cantarrue blickte den Eigentümer der PRETTY PLAID gespannt an.
    Morquoise und seine Mannschaft waren Mitglied der Organisation TAXIT, die - was offiziell nicht bekannt war - von Homer G. Adams geleitet wurde. Dessen Genie sorgte dafür, daß die Organisation auf dem galaktischen Markt enorme Erfolge erzielte und sich über sehr gute Zuwachsraten bei Umsatz und Gewinn erfreuen konnte.
    In der Organisation TAXIT waren hauptsächlich selbständige und besonders geschäftstüchtige Händler vertreten. Die meisten arbeiteten auf Kommissionsbasis und maßten an die Muttergesellschaft einen relativ hohen Anteil am Gewinn abführen. Da die Organisation jedoch erstklassige Waren und zugleich hohe Gewinnspannen bot, waren die limitierten Plätze als TAXIT Vollkaufmann äußerst begehrt.
    Mitglieder der Organisation TAXIT waren die unterschiedlichsten Charaktere aus zahlreichen Völkern der Milchstraße, doch eines hatten sie alle gemeinsam: Sie waren der Überzeugung, daß sich die Völker der Milchstraße auf einem gefährlichen Weg befanden und schleunigst wieder in Richtung Frieden zurückgeführt werden mußten.
    Ein offenes Geheimnis war die Tatsache, daß die Organisation ihre Gewinne in Perry Rhodans Camelot-Projekt investierte, was immer sich dahinter verbergen mochte. Bisher war Homer G. Adams noch nie persönlich in Erscheinung getreten. Stets hatte er sich durch ein gutes Dutzend Handlungsbevollmächtigter vertreten lassen.
    Die Vollkaufleute der Organisation gingen jedoch davon aus, daß sie von Homer G. Adams geführt wurden - und so war es auch. Sie waren stolz auf ihre Tätigkeit, die ihnen eine hohe gesellschaftliche Anerkennung und eine wirtschaftliche Existenz auf höchstem Niveau verschaffte.
    Morquoise hatte es seiner Besatzung gegenüber nicht offen gesagt. Alle waren sich jedoch einig in der Überzeugung, daß die PRETTY PLAID ins Solsystem geflogen war, weil der Kommandant hoffte, mit den Herreach gute Geschäfte machen zu können.
    Diese waren nicht möglich, wenn man nicht über besonders gute Beziehungen verfügte. Daher wartete Cantarrue mit einiger Spannung auf die Antwort von Morquoise.
    „Wer ist es?" fragte er, als der Kommandant nicht sogleich reagierte.
    „Bruno Drenderbaum", antwortete Morquoise genüßlich, und dann genehmigte er sich einen weiteren Schluck Wein.
     
    *
     
    Als das Chronometer an ihrem Handgelenk exakt 10.00 Uhr anzeigte, verließ Katie Joanne ihr Krankenzimmer und trat auf den Flur hinaus. Wie erwartet, kam ihr Anne Borkan entgegen. Sie war eine Pünktlichkeitsfanatikern, und wie an jedem Morgen wollte sie auch an diesem Tag ihren Kaffee und Kuchen zum zweiten Frühstück holen.
    Katie Joanne verwickelte sie sofort in ein Gespräch. Dazu war nur ein kleiner Anstoß nötig, und schon plapperte Anne Borkan los. Sie ließ sich über andere Patienten, über Ärzte und über die Hilfskräfte auf Mimas aus.
    Katie Joanne ließ sie reden. Genau diese Reaktion hatte sie erreichen wollen. Nun ging sie neben der geschwätzigen Frau her und sah sich unauffällig um.
    Die Cafeteria befand sich nur wenige Schritte von dem Trakt entfernt, in dem der geheimnisvolle Fremde lag. Um ihn ging es Katie Joanne, und sie hatte bereits einige vergebliche Versuche unternommen, an ihn heranzukommen. Es war ihr noch nicht einmal gelungen, Myles Kantor oder einen der anderen Wissenschaftler zu sprechen, die sich mit ihm beschäftigten.
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