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1822 - Die neue Haut

Titel: 1822 - Die neue Haut
Autoren: Unbekannt
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daß Thea von diesem Prozeß ganz schwindelig wurde. Der von ihr überbrachte Formelsatz wurde immer eingeblendet, in eine andere Reihenfolge gebracht, und dann lief der verwirrende Prozeß wieder von neuem ab. Zwischendurch blinkten immer wieder „Error"-Meldungen auf.
    Thea bekam es mit der Angst zu tun. Sie befürchtete, dem Syntron eine Aufgabe gegeben zu haben, die er nicht lösen konnte, wodurch er in eine Endlosschleife getrieben wurde, in der er sich in einer Spirale der eigenen Zerstörung entgegendrehte.
    Sie wollte die Verbindung bereits unterbrechen, als sich die bis jetzt rasanten Vorgänge im Display endlich einigermaßen beruhigten. Noch immer wurden kosmische Objekte reihum angezoomt und wieder ins Niemandsland zurückgestoßen. Aber Thea fiel auf, daß bei dieser Durchmusterung nunmehr ausschließlich die Quasare an der Reihe waren.
    War es möglich, daß Kummerog von so weit herkam?
    Aber keiner der Quasare dieses Gebietes fand vor den gestrengen Kriterien des Syntrons Gnade.
    Schließlich kam die Suchfunktion zum Erliegen, die Meldung „Unvereinbare Parameter Suche ergebnislos" erschien.
    Thea hatte keine Ahnung, was sie bei astronomischen Kriterien unter „Unvereinbare Parameter" verstehen sollte, darum ließ sie sich die Liste der Fehlermeldungen zeigen. Daraus erfuhr sie, daß sie bei der Suche eine Reihe von Kriterien vorgegeben hatte, die in dieser Zusammensetzung nicht existierten - oder zumindest nicht registriert waren.
    An einem Beispiel wurde ihr gezeigt, daß es Balkenspiralen mit dem von ihr so exakt vorgegebenen Hypermuster nicht nur in dem von ihr durchsuchten Teil des Universum nicht gab, sondern einfach nirgends, in keinem der zur Verfügung stehenden Kataloge, verzeichnet waren.
    Das war also der unvereinbare Parameter. Thea begriff, daß ihr Kummerog nur ungefähre Schätzwerte angegeben hatte, der Syntron diese jedoch als bindend gewertet hatte; deswegen hätte er beinahe einen Kollaps erlitten.
    Thea merkte erst jetzt, daß ihr Körper in Schweiß gebadet war.
    Da flüsterte eine bekannte Stimme an ihrem Ohr: „Thea, wenn du so weitermachst, dann schaffst du es innerhalb kürzester Zeit, ganz Camelot lahmzulegen. Diese Formel ist, falsch angewendet, gefährlicher als das schärfste Syntronvirus der Galactic Guardians. Und deren Hacker verstehen ihr Geschäft."
     
    *
     
    „David Golgar!" rief Thea erleichtert aus. „Dich schickt der Himmel! Wie bist du hereingekommen?"
    „Das fragte auch die Jungfrau ihr Ungeborenes", sagte David und ließ sich auf der Konsole des Servers nieder. „Siganesen finden überall ein Schlupfloch. Und was braucht dich das >Wie< kümmern, wo du doch angeblich über mein Erscheinen erleichtert bist?"
    „Das bin ich in der Tat", sagte sie, der völligen Auflösung nahe. „Ich habe es mir leichter vorgestellt, die Galaxis eines bestimmten Typs in einem vorgegebenen Sternensektor zu finden. Allerdings ist es eine Galaxis mit nicht feststehender Hyperemission."
    „Dann darfst du keine absoluten Werte eingeben, sonst treibst du den Syntron in den kybernetischen Wahnsinn", warf ihr David vor. „Sondere zuerst einmal alle Objekte aus, die keine Balkenspiralen sind. Dann bleiben nur noch SB-Objekte übrig."
    Thea befolgte den Ratund die Grafik lichtete sich schlagartig. In dem von ihr vorgegebenen Ausschnitt blieben nur noch einige Dutzend Galaxien übrig. Thea atmete auf.
    „Und jetzt?" fragte sie.
    „Laß es mich machen, das geht schneller", sagte David Golgar und landete auf der Konsole. Er ließ nochmals die Hyperformel einlesen, dann sagte er: „Diese Daten sind lediglich als Annäherungswerte zu behandeln."
    „Verstanden", bestätigte der Syntron.
    Innerhalb der nächsten Minuten schied der Syntron eine Galaxis nach der anderen aus. Zum Schluß blieben nur noch 13 Sterneninseln übrig, darunter welche mit Bezeichnungen wie IC 1933, 42 Millionen Lichtjahre entfernt, IC 2056, 44 Millionen Lichtjahre entfernt, NGC 1515, 42 Millionen Lichtjahre entfernt, NGC 1313, NGC 1559, NGC 1574 und so weiter.
    „Das ist ja irre, David", rief Thea. „Wenn du so weitermachst, dann haben wir die gesuchte Galaxis im Handumdrehen gefunden."
    „Jetzt kommt der schwierigste Teil, die Feinanalyse", erklärte David. „Wir müssen die Formel analysieren und alle Werte ausfiltern, die auf diesen Typ von Galaxien unzutreffend sind. Andere Werte, die möglicherweise stimmen könnten, aber noch nicht im Sternkatalog verzeichnet sind, müssen wir dagegen
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