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1856 - Shabazzas Gebote

Titel: 1856 - Shabazzas Gebote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Arkonide neigte nicht dazu, sich in wirren Spekulationen zu ergehen. Ein Gedanke ließ ihn jedoch nicht mehr los. Er hing damit zusammen, daß sie bisher vergeblich nach Spuren der Philosophen Ausschau gehalten hatten.
    Nach dem, was sie über diese Wesen wußten, waren es zweiundfünfzig an der Zahl, und ihre Existenz in der Traumblase unterschied sich von der auf den betroffenen Planeten. Ihre Traumblasen-Komponenten gerieten zu ins Riesenhafte gewachsenen Abbildern.
    Du kannst froh sein, daß du noch nicht auf sie gestoßen bist. Vermutlich könntet ihr ihnen selbst zu dritt nicht länger als einen Atemzug widerstehen.
    Das mag durchaus sein, dachte Atlan. Ich will auf etwas anderes hinaus. Es muß nicht stimmen, daß die Philosophen überall in ihrer Riesengestalt herumlaufen.
    Er teilte Myles seine Gedanken mit. „Kann es sein, daß sich die Philosophen in diesem Gebilde aufhalten, das sich ortungstechnisch nicht durchdringen läßt?"
    „Es liegt im Bereich des Möglichen", pflichtete der Terraner ihm bei. „Das Bauwerk stellt dann so etwas wie das Eßzimmer für diese Wesen dar. Ein angereicherter Brei, zu Röhren und Schläuchen gegossen und zu irrwitzigen Gebilden gewunden und verdreht, versorgt sie."
    Der Arkonide hatte seine Erlebnisse am und im Gliederschiff derart plastisch geschildert, daß der terranische Wissenschaftler sich alles bis in die kleinste Einzelheit vorstellen konnte.
    „Es könnte bedeuten, daß die Philosophen ihre endgültige Größe noch lange nicht erreicht haben", setzte Atlan den Gedanken fort. „Das Bauwerk wächst weiter, und ich vermute stark, daß inzwischen die Gliederschiffe der meisten Planeten eingetroffen sind und im Nebelfeld parken. Das >Lebkuchenhaus< wird systematisch vergrößert."
    Myles verschluckte sich und hustete. Eine einzelne Strähne seiner blonden Haare hing ihm ins Gesicht, und er machte eine Geste, als sei ihm plötzlich etwas Wichtiges eingefallen.
    „Neuntausend Kilometer Durchmesser, wo sind sie geblieben?" fragte er. „Die Kardia ist das Zentrum des Bauwerks, und dieses wird vom Silberfeld begrenzt. Was aber ist nebenan? Wie viele Abteilungen besitzt die Traumblase? Und wie wechselt man zwischen ihnen hin und her? Die Kardia könnte so etwas wie ein auf mentaler Basis abgeschirmter Transmitter sein. Benutzung für Unbefugte auf eigene Gefahr."
    Zuviel Spekulation auf einem Haufen, kommentierte der Extrasinn. Laß dich davon nicht beeinflussen!
    „Im Hyperraum ist vieles möglich. Bei dem Raum mit neuntausend Kilometer Durchmesser könnte es sich um das Innere der Kardia handeln", hielt der Arkonide dem Terraner entgegen. „Dann wäre dies hier nur der Vorhof zur Traumblase. Die Tatsache, daß sich von außen nichts orten läßt, spricht eher dafür als dagegen.
    Wir sollten die Diskussion zurückstellen, bis wir über mehr Informationen verfügen."
    Die zwei Männer richteten ihre Aufmerksamkeit wieder auf Dao-Lin-H’ay.
    Der Pikosyn signalisierte, daß sie leise stöhnte und in ihrer Muttersprache vor sich hin krächzte. Von den Hohen Frauen sprach sie, und sie nannte Namen von Gefährtinnen aus der glorreichen Zeit von Lao Sinh.
    Der Kreislauf der Katzenähnlichen beruhigte sich allmählich. Mit etwas Glück würde sie einschlafen.
    In den vielen Stunden seit ihrer Begegnung mit der mentalen Kraft der Kardia war sie trotz der verabreichten Injektionen immer wieder aus der medikamentösen Ruhigstellung erwacht. Der Pikosyn rechnete auch diesmal damit. Daos Chancen auf anhaltenden Heilschlaf standen allerdings besser, da sich die Kartanin nicht mehr im Bauwerk aufhielt.
    „Wann werde ich an mir die ersten Auswirkungen der Kardia spüren?" fragte Atlan sich. „Reicht eine Stunde Aufenthalt zwischen den Röhren, oder braucht es mehr, bis sich Nachwirkungen einstellen?"
    Eines war sicher: Die Ruhe und Leere hatten getäuscht. Der Gedanke, daß die Tolkander sich absolut sicher fühlten und keine Sicherheitsvorkehrungen trafen, war ein Irrtum. Die Abwehreinrichtungen existierten auf andere Weise, als die drei Gefährten es sich gedacht hatten.
    „Wir brechen auf", schlug der Arkonide vor. „Die Geborgenheit der >Suppe< sollte uns nicht darüber hinwegtäuschen, daß wir verfolgt werden. Die Physander werden nicht ruhen, bis sie uns eingefangen haben."
     
    *
     
    Die Sicht betrug knapp dreihundert Meter. Diffuse Helligkeit beeinträchtigte das Sehvermögen menschlicher Augen. Deshalb übernahmen die Helmscheiben die Funktion von Sonnenbrillen

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