Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1856 - Shabazzas Gebote

Titel: 1856 - Shabazzas Gebote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
obwohl der Physander mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr lebte. Auf einem galaktischen Schiff hätte es so etwas in einer solchen Situation nicht gegeben.
    Myles tastete das Informationssystem ab und klinkte sich in den Datenfluß ein. Alles, was in der Leitstelle anlangte oder eingegeben wurde, stand gleichzeitig in diesem Terminal zur Verfügung. Die meisten Eingaben stammten von Avynshaya, der die Vorgänge an der Baustelle kontrollierte und die Demontage des Schiffes optimierte.
    „Das Schiff ist fast vollständig zerlegt", staunte der Terraner. „Die Sektion, in der Chlock uns geholfen hat, existiert nicht mehr. Die letzten Reste des Monstrums sind jetzt an der Reihe. Ich habe hier eine Art CountdownInformation, die besagt, daß der Triebwerksblock demnächst abgekoppelt wird."
    „Weiter!" verlangte Atlan. „Gib dich nicht mit solchen Nebensächlichkeiten ab. Was ist mit der Kardia?
    Und dem Nebel? Wo müssen wir ansetzen?"
    „Ich muß dich enttäuschen. Außer technischen Abläufen taucht nur ein einziger Begriff auf, der sich regelmäßig wiederholt. Shabazza! Es ist so eine Art Muster oder Vorlage, nach der sich alles richtet."
    „Shabazzas Gebote - was umfassen oder regeln sie?"
    Myles Kantor gab die Bezeichnung als Suchbegriff ein.
    „Sie sind die oberste Richtschnur, nach der alles abläuft. Ein Bündel klarer Anweisungen und Befehlsfolgen. Und sie scheinen sich einzig und allein auf die Galaktiker zu beziehen. Es ist Shabazzas Wille, daß die Galaktiker nach Abschluß der ersten Baustufe das erste Flimmern erleben und dadurch in ihnen die Todessehnsucht geweckt wird."
    „Der Traum!" stieß der Arkonide hervor. „Wie in dem Traum."
    „Shabazza weiß, daß sich die vielen Religionen der Terraner um den Tod drehen und bei den meisten das Versprechen eines Weiterlebens in höheren Gefilden vorhanden ist. Keine der Religionen bereitet ihre Mitglieder wirklich darauf vor, Erlösung im Tod zu suchen. Deshalb müssen das zweite und dritte Flimmern planmäßig stattfinden und diesen Mangel beseitigen. Und da ist noch eine weitere Information, die wir allerdings schon kennen. Galaktiker sind Bund. Ihr Leben ist so lange zu erhalten und zu schonen, bis Goedda es sich nimmt."
    Der Terraner wandte sich zu den Gefährten um. Hinter der Helmscheibe wirkte sein Gesicht ausgesprochen bleich.
    „Ich habe eine Gänsehaut", gestand er.
    „Mach weiter!" forderte ihn Atlan hastig auf. „Wo finden wir Shabazza? Was ist hinter dem silbrigen Nebel?"
    „Die Konsole kann mit den Begriffen nichts anfangen. Vermutlich sind sie nur mit einem Spezialkode zugänglich. Oder sie existieren nicht, da sie für die Arbeit der Physander nicht von Bedeutung sind. Mist, jetzt hat mir jemand den Strom abgedreht!"
    „Dann wissen sie, wo wir uns aufhalten", stieß die Kartanin hervor. „Rückzug!"
    Sie nahmen den Weg, den sie gekommen waren, und suchten sich draußen im Korridor den erstbesten Weg zur Leitstelle. Wenn sie es. auf diese Weise nicht schafften, dann mußten Ympalor und Avynshaya herhalten.
    Die Maschinen erwarteten sie dreihundert Meter vor dem Ziel. Ihre Neutralisatoren ließen keinen Zweifel daran, daß hier Endstation war. Die SERUNS vollführten eine Vollbremsung und jagten den Korridor zurück. Die Waffen der Physander-Roboter traten nicht in Aktion. Diesmal dienten sie lediglich der Abschreckung.
    „Sie verfolgen uns nicht", meldeten die Pikosyns. „Aber sie lassen uns nur einen einzigen Ausweg. Und der führt hinauf zur Oberfläche des Triebwerksblocks."
    „Bund ist so lange zu schonen, bis Goedda ihn sich nimmt", kolportierte der Arkonide den Text Shabazzas. „Gehen wir. Angesichts der Umsicht, mit der Ympalor handelt, bleibt uns keine andere Möglichkeit.
    Chlocks Tod scheint bei ihm eine Verhaltensänderung bewirkt zu haben. Noch vor ein paar Stunden hätte er die Waffen bedenkenlos gegen uns eingesetzt."
    „Vielleicht ist er nur verwirrt", meinte Myles.
    Sie folgten einem Schacht bis hinauf zur Oberfläche und rasten hinaus in den Transportkorridor. Ein winziges Stück vom Schiff war noch übrig; der Triebwerksblock koppelte soeben ab. Der Antriebskasten von Ympalors ehemaligem Schiff hing noch immer reglos an der Position, an der er nach seiner Ankunft kaltgemacht hatte.
    „Es ist vermutlich ein Irrtum unsererseits, daß die Dinger in den Normalraum zurückkehren und für den Transport weiterer Schiffe sorgen", zog Atlan die Schlußfolgerung. „Sie können ebenso für die Energieversorgung der

Weitere Kostenlose Bücher