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1856 - Shabazzas Gebote

Titel: 1856 - Shabazzas Gebote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kardia?"
    Atlan schüttelte den Kopf. „Ebensowenig wie ich. Warum fragst du?"
    „Jemand muß uns hier raushelfen für den Fall, daß unsere Gehirne nicht mehr funktionieren und die PhysanderRoboter unseren Pikosyns den Garaus machen."
    Myles spielte darauf an, daß Atlan als Inhaber eines Extrahirns ähnlich wie Icho Tolot in einer solchen Situation bessergestellt war als ein Wesen mit einem einzigen Bewußtsein. Die Erfahrungen mit dem Tangle-Scan hatten es gezeigt.
    „Du wirst es nicht erleben, daß die Physander uns alle außer Gefecht setzen", versprach der Arkonide, als sei es das Selbstverständlichste der Welt.
     
    *
     
    Atlan sah plötzlich den Schatten und registrierte die Warnung des Pikosyns. Grünes Licht hüllte übergangslos die SERUNS ein. Myles Kantor und die noch immer schlafende Dao-Lin-H’ay lösten sich gemäß dem Notprogramm für solche Fälle aus der Gruppe, rasten seitlich von ihm weg.
    Der Arkonide hielt vor Schreck die Luft an. Das Ding, das da in der Art einer Dampframme aus dem Nebel schoß, besaß die bekannten Umrisse eines Gliederschiffes.
    Eines vollständigen Gliederschiffes.
    Das Schiff trieb das silberne Feld auseinander. Die Entfernung von dreihundert Metern legte es innerhalb von knapp zwanzig Sekunden zurück.
    Es ist viel zu schnell, warnte der Extrasinn.
    Übergangslos hörte Atlan den Terraner schreien. Das Monstrum verdrängte die „Suppe", es war wieder Funkverkehr möglich. Der Arkonide verlor den Terraner aus den Augen und verfolgte reglos, wie sein eigener SERUN in einer engen Kurve davonraste.
    „Schirmstaffel stabil, Ausweichmanöver optimal", drang die Stimme des Pikosyns an seine Ohren.
    Wenn ihm die Zeit geblieben wäre, hätte Atlan ungläubig den Kopf geschüttelt. So aber reichte es gerade, die Augen aufzureißen und dem Unvermeidlichen entgegenzusehen.
    Ein Vorbau schnellte sich ihm entgegen, einen halben Kilometer lang und fast ebenso breit. Der SERUN gab alles, was er geben konnte, und jagte wie eine Rakete davon.
    Es war wie bei einer Kollision von zwei Schiffen unmittelbar über dem Raumhafen. Viel blieb erfahrungsgemäß nicht übrig, wenn derartige Massen außerhalb des Ruhezustandes aufeinandertrafen. Die Massenverhältnisse beschrieben im aktuellen Fall eindeutig, zu wessen Ungunsten die Begegnung ausgehen mußte.
    Noch hundert Meter bis zum Rand des Vorbaus ...
    In den letzten drei Sekunden dachte Atlan an eine riesige, metallene Fliegenklatsche, die nach ihm schlug und ihn breitschlagen wollte. Daß sie es schaffen würde, stand außer Zweifel.
    Der letzte Augenblick vor dem Zusammenprall kam. Noch immer schrie Myles, dabei befand er sich doch in einer deutlich besseren Position als der Arkonide.
    Festhalten! Der Gedanke des Logiksektors schmerzte in seinem Kopf.
    Die Kante des Vorbaus tauchte auf. Ein Schlag traf die Schirmstaffel, zu hart und zu wuchtig, als daß Atlan es einfach so weggesteckt hätte.
    Die Andrucksabsorber schluckten höchstens achtundneunzig Prozent. Die restlichen zwei Prozent reichten aus, Atlan an das Ende denken zu lassen.
    Der Dampfhammer stauchte seinen Körper zusammen und ließ ihn jeden Wirbel und jeden Muskel spüren. Eine einzige Schmerzwelle raste durch seinen Körper bis in die Fußspitzen und zurück. Jetzt schrie auch er, ohne sich dessen bewußt zu werden, und nahm erst nach einer Weile wahr, daß er die Stimme Kantors nicht mehr hörte.
    Der Arkonide wirbelte dicht an der Seite des Vorbaus entlang. Der HÜSchirm als äußerster Bestandteil des gestaffelten energetischen Schutzes streifte die Oberfläche des Gliederschiffes.
    „Flug stabilisiert. Kursänderung", meldete der Pikosyn. „Dein Körper wird gecheckt."
    „Ich fühle mich blendend", entgegnete er sarkastisch. Jede Faser seines Körpers tat weh, und wenn er nicht über Brustplatten, sondern über Rippen verfügt hätte, wäre er von dem Andruck vermutlich zusammengeklappt worden wie ein Gliederschiff. „Schirmstaffel ausschalten!" befahl er.
    Das grüne Leuchten um ihn herum verschwand.
    Verdammt, er mußte sich um Myles Kantor kümmern. Der Terraner brauchte Hilfe.
    „Check beendet", redete der Pikosyn weiter. „Du hast ein paar Prellungen abbekommen. Ich verabreiche dir ein Schmerzmittel."
    „Ja, tu das! Was ist mit Myles und Dao?"
    „Myles Kantor treibt ungefähr einen Kilometer über dir. Die Kartanin habe ich aus der Ortung verloren.
    Sie muß irgendwo auf der anderen Seite des Vorbaus sein."
    Das Gliederschiff befand sich in der

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