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1871 - Mission der Siganesen

Titel: 1871 - Mission der Siganesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Eisar oder Clement zu bemühen. Die syntronische Maschine bedauerte. Alle an Bord waren beschäftigt.
    „Beschäftigt!" Er sprach es aus wie einen Fluch. „Nichts als Ausreden. Schau mich an! Habe ich eine Beschäftigung? Keiner in dieser riesengroßen Blechkiste weiß, was das wirklich ist, Beschäftigung."
    „Tut mir leid. Ich habe keine Augen und kann dich nicht sehen", lautete die lapidare Antwort. „Möchtest du, daß ich deinen Kameradinnen und Kameraden ein Hologramm von dir übermittle?"
    Golgar schrubbte gerade empfindliche Körperteile und schrie hastig: „Nein! Bist du des Wahnsinns? Ich lasse dich verschrotten, wenn das so weitergeht."
    „Entschuldigung. Das Programm stammt von dir."
    Der selbsternannte Held von Camelot stellte die Düsen mit dem Massageschaum ab.
    „Wie lautet das Datum der Erstellung?"
    „Zwölfter Mai, achtzehn Uhr zweiunddreißig."
    „Das ist zwei Monate her", empörte sich der Siganese. „Woher soll ich das noch wissen? Wasser Marsch!"
    Ein Sprühregen aus großen Tropfen plätscherte auf ihn herab, und er fing ein paar davon auf und gurgelte eine Arie. Der Komponist stammte angeblich aus der Eastside und trug einen Namen, der sich eher nach einem Topsider anhörte als nach einem Blue. Chrekmazz Grorr.
    „Danke, es reicht", murmelte er zwischen zwei Takten. Und nach dem nächsten: „Warmluft bitte!" ‘ Der Wasserfall von oben und von allen Seiten versiegte und wich einem Luftstrom, der ihn umfächelte und seinen Körper trocknete. Die Tür der Duscheinheit klappte auf sein Geheiß nach außen, und Golgar machte aus dem Stand einen Hechtsprung in den Sessel, auf dem frische Kleidung lag. Während er in die Heldenmontur schlüpfte, mit der er Atlan das Leben gerettet hatte, lauschte er in sich hinein. Seine Miene verdüsterte sich zusehends.
    „Ich habe nicht lange genug geduscht und fühle mich überhaupt nicht wie neugeboren", stellte er fest.
    „Sagte ich es nicht? Dieser Diskus wird mir noch zum Grab."
    Der von ihm mit einem Spezialprogramm aufgepäppelte Servo fing das Stichwort auf.
    „Kann es sein, daß dir außer einer sinnvollen Betätigung noch etwas fehlt?" erkundigte er sich freundlich.
    „Natürlich." Der Siganese strahlte. „Und ich weiß auch, was es ist."
    „Leider führen wir keinen Kaffee mit uns", fuhr der Automat fort. „Kommandant Eisar hat den Karton mit den terranischen Päckchen aussortiert und rechtzeitig von Bord bringen lassen. Du hast es nicht mitbekommen, weil du erst danach eingetroffen bist."
    Diese Information war Golgar neu. Er schrie vor Wut auf und trommelte mit den Fäusten gegen die Wand, hinter der er den Servo wußte.
    „So eine Gemeinheit!" schimpfte er. „Und das mir! Was denken die eigentlich, wer ich bin?"
    Diesmal war seine Entrüstung echt, aber sie verrauchte bei dem Gedanken an sein persönliches Labor, das er sich für den langen Flug eingerichtet hatte. Der Wunsch, es umgehend aufzusuchen, verdrängte alles andere. Er verließ seine Kabine und eilte zum Ende der Zentraleinheit. Die Ausgänge ließen sich nur mit dem Kode öffnen, eine Sicherheitsvorkehrung für alle Fälle.
    Golgar durchquerte die Schleuse und fand sich übergangslos auf einem Steg, der hinüber zum Rand der eigentlichen Polkuppel führte. An einem Vorsprung hatte er für sich einen Sitz montieren lassen, in dem er jetzt Platz nahm. Wenn er es sich recht überlegte, hatte er gar keine Lust auf Kaffee. Er schwelgte viel lieber in Erinnerungen und ließ noch einmal die Monate des Ausbaus in seinen Gedanken vorbeiwandern.
    Die Space-Jet stammte aus einem terranischen MODUL-Raumer und sah nur äußerlich wie ein ganz normales 30Meter-Fahrzeug aus. Tatsächlich aber handelte es sich um eine Spezialkonstruktion für Fernflüge, deren Innenräume, bedingt durch die siganesische Besatzung, mit zusätzlichen Maschinen vollgestopft worden waren. Keine Halle, kein Labor und keine Kammer von ursprünglicher Größe ließ sich jetzt noch von Wesen mit Menschengröße nutzen. Ein System von Kleintransmittern stellte sicher, daß die Besatzung problemlos jeden Winkel erreichen konnte.
    Daneben steckten in der recht unscheinbaren GLADOR etliche Spezialeinbauten. Sie verfügte über zwei starke Metagrav-Antriebsblöcke, jeder mit einer Reichweite von 200 Millionen Lichtjahren. Sie nahmen den meisten Platz in Anspruch und erstreckten sich über mehrere Hallen und einen Teil der Hangars für camelotische Kleinfahrzeuge.
    Auch die Gravitraf-Speicher existierten in

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