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1878 - Kontakt zu Kenteullen

Titel: 1878 - Kontakt zu Kenteullen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zeit", lachte der Wissenschaftler. „Ich stimme Galtarrad zu. Und ich kann es kaum erwarten, daß auch die übrigen vier Bollwerke in Aktion treten."
    Cistolo Khan schluckte schwer. Er faßte Kantor am SERUN und nahm ihn zur Seite.
    „Schlechte Nachrichten aus dem Bollwerk, Myles."
    Kantor sah ihn aus großen Augen an.
    „Das kann nicht sein. Es funktioniert einwandfrei."
    „Es geht um Kallia."
    Nun war es also heraus, und der Kloß im Hals des LFT-Kommissars schrumpfte spürbar.
    „Was - ist mit Kallia? Hat sie etwas falsch gemacht?"
    „Sie ist tot, Myles. Der Mann, den du gebeten hattest, nach ihr zu suchen - er hat sie gefunden."
    „Kallia tot? Nein, das ist unmöglich. Sie hat sich in dem Trapezgebilde so gut zurechtgefunden ... Du mußt dich irren. Jemand hat dir einen Bären aufgebunden, Cistolo."
    „Ich wünschte mir nichts mehr, als daß es so wäre, Myles."
    Kantor blickte ihn verwundert und durchdringend zugleich an.
    „Cistolo Khan", ächzte er, „du weißt nicht, was du sagst. Der Streß ..." Er senkte den Kopf. „Pikosyn, ich will eine genaue Darstellung dessen, was vorgefallen ist."
    Der Syntron konnte ihm nicht viel mehr sagen, als er bereits wußte. Über die näheren Umstände ihres Todes gab es keine Informationen.
    Myles Kantor stöhnte auf. Er schüttelte heftig den Kopf, als wolle er ein giftiges Insekt loswerden, das sich in seinen Haaren verfangen hatte. Sein Gesicht zeigte übergangslos wächserne Blässe.
    „Nein, nein. Sie ist nicht tot", beharrte er. „Daliegt ein Irrtum vor."
    „Myles Kantor hat recht", fiel Galtarrad ein, der ihnen gefolgt war. „Innerhalb des Bauwerks kann ihr nichts widerfahren sein. Das Heliotische Bollwerk bringt niemanden um, und auch das Personal aus unserem Volk ist nicht dazu in der Lage. Kein Nonggo kann einen Mord begehen."
    „Egal wie", sagte der LFT-Kommissar laut. „Kallia Nedrun ist tot."
    „Dann hat sie sich entweder selbst getötet oder Fehler bei der Bedienung der Anlagen gemacht", beharrte Zygonod.
    Myles Kantor stand noch immer wie erstarrt da. Plötzlich aber kehrte das Leben in ihn zurück.
    „Ich werde herausfinden, was geschehen ist. Ich fliege sofort zum Bollwerk."
    „Tu’s nicht, Myles. Kallia befindet sich inzwischen in einem Hochsicherheitstrakt auf Titan."
    „Danke, Cistolo."
    Kantor hob in seinem SERUN vom Boden ab und raste nach Osten, wo in hundert Kilometern Entfernung Terrania lag. Khan war sicher, daß er den erstbesten Transmitter benutzen würde, um an sein Ziel zu gelangen. Der LFTKommissar wandte sich an die Mitglieder der beiden Delegationen.
    „Wir sollten den Informations- und Meinungsaustausch ohne Myles Kantor durchführen", schlug er vor.
    „Ich befürchte, er wird für viele Stunden oder Tage nicht ansprechbar sein. Und wir sollten alles daransetzen, die Umstände von Kallia Nedruns Tod umgehend zu klären."
    Die Erste Terranerin nickte schwer. Es war ihnen allen klar, daß ein Vorfall im Heliotischen Bollwerk die positiven Aspekte der Kontaktaufnahme mit den Nonggo beeinträchtigte.
    Von Galtarrad und Zygonod kam kein Wort dazu. Die beiden Fremden verhielten sich still und standen reglos aneinandergelehnt.
    In ihren Gesichtern wechselte sich -das Mienenspiel ununterbrochen ab. Keiner vermochte es zu deuten.
    Es handelte sich um einen Ausdruck dessen, was in ihnen vorging. Nach Ausgeglichenheit sah es nicht gerade aus.
     
    4.
     
    Hanne Jobernt blieb am Ausgang des Röhrenbahnhofs stehen.
    „Was ist los?" Ying Tseyung zog die Augenbrauen hoch und musterte den, Ernährungswissenschaftler.
    „Sie werden uns nicht anhören", sagte Jobernt leise und strich sich bedächtig über die kurzen, weißgrauen Haare. „Es ist sinnlos, was wir tun. Laßt uns Terra den Rücken kehren."
    Der Anführer der Neuen Wahrheit 1289 schüttelte ebenso bedächtig den Kopf und legte dem vierzigjährigen Mann mit der Pigmentstörung im Haar eine Hand auf die Schulter.
    „Nichts ist umsonst", sagte er mit Nachdruck. „Wir sind nicht die einzigen. Sie müssen jeden anhören, ob sie wollen oder nicht. Sie haben keine andere Wahl, als uns ernstzunehmen."
    Die Gruppe aus zehn Männern und Frauen scharte sich enger um ihren Anführer. Tseyung trat hinaus ins Freie und stieg auf eines der Gleitbänder, die in verschiedene Richtungen führten. Die Anhänger der Neuen Wahrheit 1289 ließen sich in das Regierungsviertel bringen und machten erst halt, als der hohe LFT-Turm vor ihnen aufragte.
    Früher hatten die Gebäude zum HQ Hanse

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