Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1878 - Kontakt zu Kenteullen

Titel: 1878 - Kontakt zu Kenteullen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gehört. Seit die Kosmische Hanse weitestgehend durch die LFT übernommen worden war und nicht mehr als Organ des ganzen Galaktikums galt, residierte in dem Turm die Erste Terranerin mitsamt ihren wichtigsten Ministerien und Behörden.
    Zielstrebig steuerte der Terraner mit dem asiatisch klingenden Namen auf den Eingang zu. Er entdeckte den Daniel-Roboter und hielt auf ihn zu.
    „Wir sind angemeldet", sagte er so laut, daß es auch ein Tauber hören mußte. „Die Neue Wahrheit 1289 kommt zur Anhörung."
    Der Daniel-Roboter verzog sein Gesicht zu einem verbindlichen Lächeln.
    „Bitte wartet einen Augenblick."
    Ying Tseyung grinste zurück und rückte der Maschine in ihrer blauen Uniform näher auf den Leib.
    DanielRoboter sahen Menschen täuschend ähnlich; die Konstrukteure achteten daher darauf, daß das Mienenspiel der Maschinen auf ein Minimum beschränkt blieb. Die Betreuungsroboter erkannte man am eingefrorenen Gesichtsausdruck.
    „Bedaure, im Augenblick ist niemand frei", fuhr der Roboter fort. „Wenn ihr in ein paar Stunden wieder vorbeischauen wollt?"’ Tseyung hatte nur auf diese oder eine andere Ausrede gewartet.
    „Du kannst uns nicht weismachen, daß nicht einmal einer von Khans vier Stellvertretern für uns Zeit hat.
    Schließlich kommen wir nicht wegen einer Lappalie", erklärte er und deutete auf die zehn Männer und Frauen.
    „Gewiß." Das Lächeln des Roboters verschwand: Er blickte wieder ernst und vermittelte ihnen den Eindruck von Sturheit und Unerbittlichkeit.
    „Wir sind nicht anspruchsvoll", beharrte Ying Tseyung. „Selbst mit einem Unterstaatssekretär geben wir uns zufrieden."
    Er stapfte davon, und seine Begleiter folgten ihm. Der Daniel-Roboter eilte ihnen hinterher.
    „Versteht das bitte", erklärte er laut. „Es geht nicht. Ihr werdet spätestens in der zweiten Etage aufgehalten. Niemand hat ..."
    Der Terraner erreichte als erster die lange Reihe der Antigravschächte und blieb stehen.
    „Dich hat wohl ein Altertumswissenschaftler programmiert. Wir leben im dreizehnten Jahrhundert Neuer Galaktischer Zeit und nicht im neunzehnten Jahrhundert nach Christus. Etwas mehr Entgegenkommen können wir wohl verlangen. Und Vorschriften lassen wir uns schon gar keine machen. Was wir tun, ist legal.
    Wer will es uns verbieten?"
    Der Roboter schwieg, und Tseyung betrat zufrieden den Schacht.
    „Wen möchtest du besuchen?" erkundigte sich eine freundliche, weiblich modulierte Syntronstimme.
    „Paola Daschmagan oder Cistolo Khan. Es geht um die Gefahr für Terra und das Solsystem. Und um die Ermordung Kallia Nedruns."
    Den letzten Satz fügte er hinzu, um seinem Anliegen mehr Nachdruck zu verleihen. Das Ergebnis ließ sich sehen. Der Syntron schwieg, und statt dessen klang die Stimme eines Mannes auf.
    „Du bist mit dem Sicherheitsbüro verbunden. Wie kommst du darauf, daß jemand die Frau ermordet hat? Es war ein Unfall. Und woher weißt du das überhaupt? Bisher gilt noch die Nachrichtensperre."
    Tseyung grinste leicht. „Man hat so seine Quellen", behauptete er. Dann wurde er ernst. „Von wegen Unfall. Wir wissen, daß die Leute vom TLD sie weggebracht haben."
    „Das hat nichts zu bedeuten. Eine Routinemaßnahme wie immer in solchen Fällen."
    „Und der Hochsicherheitstrakt auf Titan? Glaubt bloß nicht, daß wir uns mit ein paar Ausflüchten abspeisen lassen."
    „Ihr seid gut unterrichtet." Die Stimme klang in der Tat beeindruckt. „Ihr werdet empfangen. Bitte verlaßt den Schacht in Ebene achtzehn."
    „Danke."
    Tseyung warf seinen Begleitern einen triumphierenden Blick zu. Die achtzehnte Ebene war ein Erfolg.
    Daß sie es niemals schaffen würden, bis zur hundertelften Ebene in das Reich der Ersten Terranerin vorzudringen, war ihnen von Anfang an klar gewesen.
    Die Ereignisse um das Heliotische Bollwerk und die Nonggo ließen Paola Daschmagan keine Zeit, sich persönlich um die Anliegen von einzelnen Bürgern oder kleinen Organisationen zu kümmern. Dafür hatte sie ihre Leute.
    Am Ausgang der achtzehnten Ebene erwarteten sie vier TARA-V-UH-Kampfroboter. Ihre roten Augenlinsen glühten und vermittelten den Eindruck von Gefährlichkeit.
    „Folgt uns in den Konferenzraum siebzehn", klang es aus dem Sprechgitter der vordersten Maschine.
    „Vermeidet alles, was gegen Terra und die Regierung oder einzelne Personen gerichtet ist."
    „Welche Sicherheitsstufe gibt euch das vor?" fragte Tseyung schnell.
    „Stufe vier", lautete die knappe Antwort.
    Die Roboter nahmen sie in ihre

Weitere Kostenlose Bücher