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1878 - Kontakt zu Kenteullen

Titel: 1878 - Kontakt zu Kenteullen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Universums befunden hatte.
    Die Mitglieder der Delegation standen in einer Gruppe zusammen und setzten sich jetzt in Bewegung.
    Einer ging ihnen voran. Das bleiche Gesicht und eine in die Stirn hängende Haarsträhne ließen keinen Zweifel, daß es sich um Myles Kantor handelte. Galtarrad folgte ihm auf dem Fuß.
    Der LFT-Kommissar zählte stumm durch. „Einer fehlt", sagte er dann. „Wenn das bloß nichts zu bedeuten hat."
    Die Gruppe kam näher. Cistolo Khan fand schnell heraus, wer nicht zurückgekehrt war: Tautmo Aagenfelt, der Physiker.
    „Vielleicht ist er vor lauter Neugier bei den Nonggo geblieben", mutmaßte Paola Daschmagan.
    Cistolo Khan schüttelte den Kopf.
    „Aagenfelt ist eine Kapazität, aber ein ängstlich veranlagter Typ. Sein Psychogramm spricht dagegen, daß er allein auf einer fremden Welt unter lauter Nichtmenschen zurückbleibt. Er hätte damit erhebliche psychische Probleme. Nein, es muß etwas vorgefallen sein."
    Er verdrängte den Gedanken an Aagenfelt. Natürlich machte sich der LFT-Kommissar Sorgen um den etwas weltfremden Mann - aber er ging davon aus, daß ihn die Nonggo finden und betreuen würden. Im Moment hatte er ein ganz anderes Problem.
    Deshalb richtete Khan seine Aufmerksamkeit auf Myles Kantor. Eineinhalb Stunden war es her, seit vom Heliotischen Bollwerk über Trokan die Meldung eingetroffen war, daß Kechto Tolz die Leiche Kallia Nedruns gefunden hatte.
    Cistolo hatte sofort Gobert Grifaan losgeschickt und inzwischen die Bestätigung erhalten. Es handelte sich bei der Toten mit hundertprozentiger Sicherheit um die Lebensgefährtin des Wissenschaftlers.
    Und nun stapfte Myles Kantor durch den weißen, mehlig feinen Sand heran und ahnte nicht, welche Hiobsbotschaft ihn erwartete.
    „Überlaß Myles mir", zischte Khan der Ersten Terranerin zu. „Ich hoffe, ich erwische den richtigen Zeitpunkt."
    Paola Daschmagan nickte fast unmerklich. Sie beobachtete, wie sich die Formenergiesessel auflösten und sich von Osten her aus Richtung Terrania ein Großgleiter näherte, um die beiden Delegationen aufzunehmen und in die Stadt zu bringen.
    Khan stieg die Düne hinab und ging der Gruppe entgegen. Die Mienen der Männer und Frauen sprachen Bände.
    „Ihr seht aus, als kämt ihr gerade aus dem Paradies zurück!" rief der LFT-Kommissar ihnen entgegen und reichte ihnen nacheinander die Hand. „Einer ist sogar dort geblieben."
    „Aagenfelt." Myles Kantor breitete hilflos die Arme aus. „Er hat sich verlaufen. Die Nonggo konnten ihn nicht rechtzeitig vor unserer Rückkehr aufstöbern. Er ist ein Typ, der es gut versteht, sich unsichtbar zu machen. Zum Glück besteht keine Gefahr für ihn. Kenteullen ist ein Hort des Friedens, und wir haben zusammen mit den Nonggo erste Richtlinien für eine fruchtbare Zusammenarbeit aufgestellt. Cistolo, du wirst es nicht glauben, aber ich habe noch nie eine Kontaktaufnahme zu einem Volk erlebt, die derart reibungslos funktioniert hat. Es kommt mir vor, als wären die Nonggo gute, alte Bekannte."
    „Sieh an! Unsere Gespräche mit der Delegation aus dem Glockenpalast - so nennen es die Nonggo - führten zu einem ähnlichen Ergebnis. Mit einem Urteil wollten wir aber warten, bis wir uns mit euch abgestimmt haben. Paola Daschmagan bittet euch zu einer abschließenden Besprechung ins HQ Hanse."
    „Natürlich. Wir sind schon ganz begierig, euch unsere Erfahrungen mitzuteilen. Möglicherweise steht uns durch den Kontakt zu den Nonggo ein gewaltiger Schub in Wissenschaft und Forschung bevor, aber auch auf anderen Gebieten."
    Galtarrad und Zygonod verfolgten das Gespräch in stocksteifer Haltung. Nur ihre Wangen legten sich immer mehr in Falten, ein Zeichen ihrer inneren Erregung.
    „Wir haben es gewußt!" jubelte Galtarrad. „Zwischen Völkern einer ethisch ausgewogenen Evolutionsstufe kann es keine Mißverständnisse geben. Wir sind glücklich, daß ihr uns ebenso vertraut wie wir euch. Das Heliotische Bollwerk erfüllt zum ersten Mal die in es gesetzten Erwartungen. Und es wird bald in eure Hände übergeben werden. Dann entscheidet ihr allein, wann und mit wem ihr in Kontakt treten wollt."
    Erlegte den Kopf schief, als horche er in sich hinein. Auch Zygonod tat es, obwohl sie sich nicht an der Unterhaltung beteiligte.
    „Gewiß, gewiß. Wir sind uns dessen bewußt. Und doch wüßten wir zu gern, wem wir das zu verdanken haben", versuchte Khan abzuwiegeln. „Myles, da ist etwas, worüber wir dringend reden müßten. Am besten sofort."
    „Das hat

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