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1880 - Die Dscherro

Titel: 1880 - Die Dscherro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der breite Mund war zu einem satanischen Grinsen verzerrt.
    Der Körper war bloß skizziert und zeigte außer den muskulösen Armen und den stämmigen Beinen, die in, einer Art Stulpenstiefeln steckten, kaum Einzelheiten. Nur ein Detail war besonders herausgearbeitet. Der Fremde hielt eine klobige Waffe in der Hand, die ein Strahler sein konnte, am hinteren Ende jedoch zu einer Keule mit Eisendornen ausgebildet war. Aus dem Schaft ragte neben einem Handgriff noch eine lange, bajonettartige Klinge. Die Hand, die diese Waffe hielt, war verschwommen.
    „Das ist der Schweinehund, der mich fast massakriert hat", sagte die Reporterin. „Nur die Hand stimmt nicht. Sie besaß lediglich drei Finger mit Krallen und einen Daumen. Dicke Wurstfinger."
    Cistolo Khan experimentierte mit der Hand, bis Clara Mendoza mit dem Ergebnis zufrieden war.
    „Und was ist mit der Kleidung? Trug er noch andere Ausrüstung an sich?"
    „Ich konnte keine Einzelheiten erkennen", antwortete die Reporterin, „weil er mich, von hinten gepackt, vor sich hertrieb und mich dann zu Boden trat. Darum kann ich mich an die Stulpenstiefel erinnern ...Doch eine Besonderheit an den Stiefeln fällt mir wieder ein. Sie hatten .seitlich der Ferse einen Auswuchs - wie von einer Fersenkralle."
    Cistolo Khan baute an den Stiefel eine knollenartige Verdickung an und verschob sie, bis die Reporterin mit der Position einverstanden war. .
    „Gibt es irgendwelche Hinweise, woher diese Kerle stammen könnten?" fragte sie.
    „Nein, NATHAN verfügt über keine Unterlagen über solche Wesen", antwortete Cistolo Khan. „Ich fürchte nur, wir werden sie noch kennenlernen. Zurück zur Ausrüstung ..."
    „Warum belästigst du mich mit diesem Unsinn!" fiel ihm die Reporterin ins Wort. „Du kannst dir alle Informationen viel besser aus dem Film holen, den ich gemacht habe."
    „Eben nicht."
    „Wie meinst du das?"
    Daß der Film nichts geworden ist. Kein einziges verdammtes Bild ist zu sehen. Nur verwaschene Nebel.
    Das muß an den Störfeldern liegen, von denen du uns erzählt hast. Sie haben nicht nur die Ortungsgeräte und alle Syntroniken lahmgelegt, sondern auch deine Aufnahmen unbrauchbar gemacht. Darum sind deine Aussagen so wichtig. Tut mir leid."
    Clara Mendoza brachte sich in die Waagrechte und drehte ihren Körper 90 Grad um die Längsachse, so daß sie ihm den Rücken zuwandte.
    „Laß mich in Frieden! Ich bin erschöpft und will meine Ruhe haben."
    Cistolo Khan konnte verstehen, wie ihr zumute war, als sie hören mußte, daß sie ihr Leben für nichts und wieder nichts aufs Spiel gesetzt hatte.
    „Gute Besserung", wünschte er ihr und fügte dann hinzu: „Dir ist doch klar, daß dieses Gespräch aus Sicherheitsgründen unter uns bleiben muß."
     
    3.
     
    Fellokk war von einer eigenartigen Unrast erfüllt. Die seltsamen Worte des Serofen Tschoch hallten in ihm nach wie eine vielversprechende und doch nicht faßbare Prophezeiung: Ich und einige andere glauben ohnehin, daß Taka Poulones’ Zeit bald abgelaufen ist. Man müßte den Prozeß vielleicht sogar beschleunigen.
    Das klang nach Widerstand und Aufruhr. Nach Sturz der bestehenden Ordnung. Und natürlich auch nach Vertrauensbruch gegen den herrschenden Taka.
    Fellokk war nach der Begegnung mit dem Kriegsserofen dermaßen aufgewühlt, daß er - trotz des hinter ihm liegenden anstrengenden Einsatzes keine Ruhe finden konnte. Es war ihm nicht danach, sein Quartier aufzusuchen und sich zu entspannen. Das Blut pochte hämmernd in seinen Schläfen, alle Muskeln seines Körpers waren wie im Kampf verhärtet.
    Er ging wie ein Roboter, dem kein Ziel programmiert worden war, durch die verschlungenen Korridore der Burg. Vorbei an manchen Trophäen, die Zeugnis über die lange, Jahrtausende reichende ruhmreiche Geschichte von Gousharan ablegten, ohne sie richtig wahrzunehmen. Doch er atmete den Duft von Erhabenheit ein, den sie ausströmten, und war stolz, ein Krieger des Poulones-Stammes zu sein.
    Und doch mischte sich leichte Wehmut in seine Gedanken. Denn es sah aus, als könnte das Ende einer Ära herandämmern.
    Der Zwischenfall, der Burg Gousharan in fremde Regionen des Universums verschlagen hatte, hatte für Mißtöne im sonst so harmonischen Gefüge des Burglebens gesorgt.
    Dabei wäre alles so einfach gewesen: Was den Dscherro auch widerfuhr, in welche überraschende Situation es sie auch verschlug, sie durften sich nicht anders verhalten als immer. Dscherro mußten Dscherro bleiben. Es war eine

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