1880 - Die Dscherro
die an der Burg zerbrochen waren? Wen die unzähligen Skelette von Feinden, von Fremdwesen aller möglicher Völker aus DaGlausch, die hier den Tod gefunden hatten?
Sie lagen noch dort, wo sie gefallen waren. Die Dscherro ließen sie als Abschreckung liegen.
Die markantesten Merkmale der Burg waren wohl die vielen kleineren und größeren Plattformen, die in jeder Höhe aus der Schräge der Burgwände herausragten. Dabei handelte es sich um die Ankerplätze für die Raumschiffe der Dscherro. Sie waren alle ‘leer. Denn sämtliche Raumschiffe waren in DaGlausch zurückgeblieben. Kein einziges hatte in die Welt der Menschen herübergerettet werden können.
Wenn der „Ungehörnte", falls er tatsächlich an der Situation der Dscherro schuld war, eine, Möglichkeit hatte, Burg Gousharan zurückzuholen, dann war das nicht weiter schlimm. Gab es für die Dscherro jedoch keine Möglichkeit zur Rückkehr, dann würden sie sich auf Terra Raumschiffe beschaffen müssen, um in dieser Fremde überleben zu können.
Kundschafter hatten berichtet, daß die Terraner ganz in der Nähe einen riesigen Raumhafen betrieben, auf dem Raumschiffein Form von Kugeln geparkt waren - in allen möglichen Größen und in vielen Varianten.
Dscherro waren noch nie Raumschiffen begegnet, die Kugelform hatten. Doch das sollte kein Hindernis sein; sie würden lernen, auch solche zu bedienen.
Das Problem war eher, an diese Kugelraumschiffe heranzukommen. Doch auch dafür würde sich eine Lösung finden.
Fellokk schritt bis zum Rand der Landeplattform. Dort lag das Skelett irgendeines Wesens, das Fellokk nicht auf Anhieb identifizieren konnte. Er gab dem Skelett einen Tritt, daß es in Teilen davonstob und dann Hunderte Meter in die Tiefe fiel. Fellokk hatte längst seinen Platz am Plattformrand eingenommen und ließ die Beine entspannt über den Rand baumeln, als irgendwo unter ihm einige Blitze aufzuckten. Danach passierte nichts mehr.
Er konnte wegen des künstlichen Nebels, der eine Begleiterscheinung der die Burg umgebenden und das gesamte Innere des Faktorelements ausfüllenden Störfelder war, nicht so weit in die Tiefe sehen. Er wußte jedoch auch so, daß das fallende Skelett von den Bewegungsmeldern erfaßt und als Ziel für die automatischen Abwehrgeschütze freigegeben worden war.
Er richtete den Blick nach vorne. Außer dem Nebel der Störfelder war nichts zu sehen. Darum schob er sich die beiden Okulare des Spezialsichtgerätes seines Ortungshelmes vor die Augen. Der Nebel war auf einmal verschwunden, und er konnte störungsfrei bis zur wenige Kilometer nahen Faktordampf-Barriere sehen. Sie strahlte in einem leicht gelblichen Schein, der durch das Spektrum der Sonne Sol verursacht wurde.
Der Krieger senkte den Blick bis zu der Stelle, wo die Barriere im Boden versank. Dort schien auf den ersten Blick alles ruhig. Fellokk schaltete die Vergrößerung ein und tastete sich langsam über die Barrierenfläche.
Plötzlich tauchte eine winzige Kapsel, kaum so groß wie eine Dscherro-Faust, durch die Barriere ins Faktorelement ein. Keine Frage, dies war eine Spionsonde der Terraner. Nach einer kurzen Strecke geraden Fluges in Richtung Burg trudelte die Sonde jedoch ab und fiel in den roten Staub.
Ein einzelner Dscherro wühlte sich aus seiner unterirdischen Stellung ins Freie, zerstrahlte die defekte Sonde und verschwand wieder auf dieselbe Weise im Boden, wie er aus diesem aufgetaucht war. Die nächste Sonde kam bestimmt!
Fellokk richtete sein Augenmerk wieder auf die Barriere, so als könnte er durch diese hindurchsehen.
Doch das brauchte er gar nicht. Denn er wußte auch so, was dahinter vor sich, ging. Dort marschierten die Streitkräfte der Terraner auf, mit allen Machtmitteln, die sie besaßen.
Noch wagten sie es nicht, in das Faktorelement vorzustoßen, weil es ein Schlag ins Ungewisse gewesen wäre. Außerdem wußten sie, daß sie damit das Leben von tausend ihrer Artgenossen gefährden würden.
Noch hielten sich die Terraner aus Vorsicht zurück. Aber irgendwann würden sie ihre Scheu und Skrupel ablegen und den Vorstoß wagen. Und wenn sie diesen mit allen zur Verfügung stehenden Kräften durchführten, dann wäre es das Ende der Dscherro.
Die Dscherro mußten ihnen unbedingt zuvorkommen.
Fellokk hoffte, daß sich Taka Poulones raschest zum Handeln entschließen würde.
Das war nicht nur eine Frage der Eroberung und reicher Beute, sondern vor allem eine Frage des Überlebens. Die Krieger, das hatte Fellokk erkannt,
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