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1882 - Die 48 Stunden von Terrania

Titel: 1882 - Die 48 Stunden von Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schossen sie nicht?
    Einer von ihnen trat auf sie zu. Er hatte eine gezackte Narbe, die sich quer über seine Stirn hinwegzog.
    Seine Unterlippe war irgendwann durch den Hieb eines Gegners gespalten worden.
    Er zischelte und krächzte etwas, das sie nicht verstand.
    War die größte Gefahr bereits vorüber? Oder machte er sich über sie lustig, verhöhnte sie, um sie anschließend zu töten?
    „Tut mir leid", sagte sie. „Ich habe gerade jetzt keinen Translator bei mir."
    Er winkte energisch und forderte sie somit zum Mitkommen auf. Aufatmend folgte sie ihm. Die Kameras liefen weiter.
    „Gut so", wisperte die Stimme von Astra Hossaiini aus den Lautsprechern. „Nur nicht die Nerven verlieren! Ich habe gerade übersetzen lassen. Sie wollen dich nur mitschleppen."
    Sie hat gut reden! Sie ist ja nicht in Gefahr!
    Die Dscherro dirigierten sie zu einer Schourcht. Katie fand, daß es furchtbar stank in dem Gefährt.
    Weshalb haben sie mich so lange in Ruhe gelassen? Und weshalb schlagen sie jetzt zu?
    Die Dscherro mußten einen bestimmten Grund für ihr Handeln haben.
    Die Schourcht startete und glitt leise surrend in die Tiefe.
    Die Kameras liefen auch jetzt, erfaßten die Gesichter der Gehörnten, folgten dem Truppentransporter und berichteten noch immer über das Kampfgeschehen tief unten in den Straßenschluchten.
    Katie Joanne zuckte zusammen, als einer der Wolkenkratzer plötzlich in sich zusammenstürzte. Sie konnte nur vermuten, daß er mit Hilfe von Bomben in seiner Statik zerstört worden war.
    Die Kameras liefen leise, als die Schourcht vor dem weitgehend unzerstörten Gebäude der Botschaft von Aralon landete und Katie Joanne ins Innere des, Gebäudes geführt wurde. Tausende von Robotern umgaben den Bau, und Hunderte von Dscherro eilten geschäftig hin und her. Sie hatten das Gebäude besetzt.
    „Glückwunsch", flüsterte Astra Hossaiini. „Du, betrittst anscheinend gerade die Kommandozentrale der Dscherro."
    „Danke", versetzte die Journalistin. „Darauf hätte ich gern verzichtet."
    Mit einem flauen Gefühl in der Magengrube eilte sie durch die Gänge, flankiert von den Dscherro.
    Und noch immer liefen die Kameras, nahmen alles auf.
    Merkten die Gehörnten es nicht? Oder war ihnen egal, daß in diesem Moment die Bilder, die Katie lieferte, über den Sender SolTel gingen?
    Wollten sie es womöglich, um der terranischen Seite zu signalisieren, wie stark und überlegen sie sich fühlten?
    Sie betrat einen großen Raum, der bis unter die Decke mit Gerätschaften der unterschiedlichsten Art gefüllt war. An einer Wand reihte sich ein Holo-Würfel an den anderen. Auf einem von ihnen sah Katie Joanne die Bilder, die sie just in diesem Moment aufnahm.
    Doch die Journalistin achtete kaum darauf.
    Wichtiger war ihr ein Dscherro, der eine geradezu beängstigende Ausstrahlung hatte.
    Alle anderen verblaßten neben ihm.
    Taka Fellokk.
    Sie wußte sofort, daß er es war.
    Irgendwann hatte sie gehört, daß er der Oberkommandierende war. Sie wußte nicht mehr, wo das gewesen war. Es spielte keine Rolle.
    Wenn der Dscherro die mächtigen Kiefer zusammendrückte, hoben sich seine Hauer weit aus seiner Unterlippe empor und erreichten beinahe seine Augen.
    „Katie Joanne", begrüßte er sie und benutzte dabei einen terranischen Translator. „Ich habe eine besondere Aufgabe für dich."
    Die Kameras liefen, aber Taka Fellokk ignorierte sie.
    „Ich kann mich über mangelnde Aufträge nicht beklagen", konterte sie.
    „Du wirst tun, was ich dir befehle."
    „Du hast alle Trümpfe in der Hand." Katie Joanne wunderte sich, wie ruhig sie bleiben konnte, obwohl der Dscherro vor ihr stand. Ein Fingerschnippen, und sie wäre tot.
    „So ist es!"
    „Was erwartest du von mir?"
    Taka Fellokk legte den Kopf in den Nacken und lachte, Dabei entblößten die Lippen das schreckliche Gebiß .
    Katie Joanne erschauerte. Der Dscherro kam ihr vor, als ob er wahnsinnig sei. Doch das war er ganz gewiß nicht.
    Aber was wollte er erreichen? Wenn es ihm gelang, das HQ-Hanse tatsächlich zu erobern, wie sollte es dann weitergehen?
    Bildete er sich womöglich ein, daß er die ganze LFT von innen heraus aufrollen konnte?
     
    *
     
    Hoch erhobenen Hauptes betrat Renould Arrachen die Kommandozentrale der Dscherro. Er ahnte nicht, daß kurz zuvor Katie Joanne in diesem Raum gewesen war.
    Taka Fellokk beeindruckte auch ihn.
    „Mit dir ist es uns gelungen, ein sogenanntes hohes Tier in die Hand zu bekommen", eröffnete der Dscherro das Gespräch,

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