Fired up - Grillbuch für Männer - Dobson, R: Fired up - Grillbuch für Männer
BARBECUE BASICS
In dieser verrückten und schnelllebigen Welt hat der Gedanke an ein Barbecue für mich immer etwas sehr Tröstliches. Obwohl sich der durchschnittliche Grill mittlerweile gestalterisch und technisch zu einem hochmodernen und komplexen Gerät entwickelt hat, ist das Wesen des Grillens an sich unverändert geblieben. Man kann es nach wie vor sehr schlicht halten, wenn man will. Für mich zumindest gehört das befriedigende Hantieren am Grill zu den Freuden des Lebens, die sich im Grunde seit meiner Kindheit überhaupt nicht geändert haben.
Das Grillen ist sehr zentral für die australische Art des Kochens und Essens. Im Unterschied zu den Nordamerikanern, die Meister in der Kunst des langsamen Garens enormer marinierter und geschmorter Fleischstücke sind, geht es bei der australischen Grillkunst einzig und allein um Schlichtheit und Unkompliziertheit. In den achtziger Jahren – dem goldenen Zeitalter des Barbecues – sorgte eine Werbekampagne, mit der Touristen nach „Down Under“ gelockt werden sollten, dafür, dass Australien überhaupt erst auf der Grill-Weltkarte verzeichnet wurde: „Throw another shrimp on the barbie!“ („Wirf noch eine Garnele auf den Grill!“). Und dies ist bis heute ein schwer zu widerlegendes Klischee.
Aber über diesen Wunsch nach Leichtigkeit und Ungezwungenheit gerät das Marinieren keineswegs in Vergessenheit. Die Gewürze, die wir Australier dabei verwenden, spiegeln die Auswahl an Zutaten wider, die uns unsere geographische Lage, unser Klima und unsere multikulturelle Gesellschaft liefern. Wir schwelgen in asiatischen Gewürzen, die wir ja vor der Haustür haben, öffnen uns den exotischen Aromen des mittleren Ostens und Nordafrikas und lieben gleichzeitig die klassischen mediterranen Gewürze. All diese wunderbaren Aromen aus aller Herren Länder im Handumdrehen im eigenen Hinterhof hervorzulocken und zu genießen – das ist unsere Vorstellung von einem gelungenen Barbecue. Und für uns bedeutet Grillen außerdem, mal aus der oft heißen und stickigen Küche herauszukommen. Für mich ist es darum widersinnig, wenn man etwas als gegrillt bezeichnet, das eigentlich mehr Zeit auf dem Herd oder im Backofen verbracht hat als draußen auf dem Grill.
Wir haben alle unsere Favoriten beim Grillen und Sie werden in diesem Buch eine Menge toller Rezepte für die Ihrigen finden – seien es Hähnchen, Wachtel, Ente, Pute, Rind, Schwein, Lamm, Fisch oder Meeresfrüchte. Egal, was Sie bevorzugen, wir brutzeln es auf dem Grill – wir machen es frisch und wir machen es schnell. Auch wenn ich der Erste bin, der ein Loblied auf eine tolle Marinade oder Sauce singt, geht es doch letztlich nicht um die Tunke – es geht ums Grillen!
Die verschiedenen Grillgeräte
Bevor wir über die einzelnen Arten von Grillgeräten sprechen, lassen Sie uns zunächst feststellen, was es mit dem Grillen auf sich hat: Mithilfe eines Grillgeräts wird Gargut auf einem Grillrost bzw. einer Grillfläche aus Metall durch von unten kommende Wärmeeinwirkung gegart. Dies geschieht entweder durch die direkte oder durch die indirekte Grillmethode. Bei der direkten Methode trifft die Hitze direkt von unten auf das Grillgut. Sie ist für Fleisch-, Fisch- oder Gemüseportionen geeignet, die eine relativ kurze Garzeit haben, wie Koteletts, Steaks, Spieße, Würstchen, Maiskolben etc. Bei der indirekten Methode, die nur bei einem Grill mit Deckel angewendet werden kann, liegt die Hitzequelle seitlich vom Grillgut. Der Deckel reflektiert die Hitze, die dann um das Grillgut herum zirkuliert und – ähnlich wie beim Umluftherd – eine Art Ofen-Effekt erzielt. Diese Methode ist für große Fleisch- und Fischportionen geeignet, wie Fisch oder Geflügel im Ganzen, Braten, Lammkarrees etc.
Das einfachste aller „Grillgeräte“ ist natürlich das offene Feuer. Ich denke dabei an die Lagerfeuer auf einem Campingplatz oder am Strand, für die Sie selbst das Holz suchen, anfeuern und loslegen. Das macht zwar Spaß, aber jeden Tag möchten Sie das bestimmt auch nicht haben. Meine erste Erinnerung an ein Barbecue ist die direkte Fortsetzung dieser Art des Grillens am offenen Feuer im eigenen Hinterhof – ein aus Backsteinen gebauter Grill mit einem Rost bzw. einer Hotplate, die am oberen Rand angebracht waren und darunter Platz für Brennholz boten. Zu der Zeit bat man einfach einen Maurer aus der Nachbarschaft, vorbeizukommen und solch ein Ding zu bauen. Das aktuelle Sortiment moderner Grillgeräte kann uns
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