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1882 - Die 48 Stunden von Terrania

Titel: 1882 - Die 48 Stunden von Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie selbst mitten unter ihnen. Die Dscherro bemerkte sie nicht, die sich ihr von hinten näherten.
    Erst als sie die Stacheln eines Bogantöters im Nacken fühlte, wurde sie aufmerksam.
    Die Journalistin erstarrte, und dann drehte sie sich langsam und zögernd herum.
    Drei Dscherro standen ihr gegenüber und zielten mit ihren Waffen auf sie.
     
    *
     
    „Wir sind eingeschlossen!" rief einer der Offiziere neben dem Polizeichef.
    „Schneller!" befahl Renould Arrachen. „Wir müssen durchbrechen. Um jeden Preis!"
    Doch dann sah er selbst, daß von allen Seiten und von oben Dscherro und deren Kampfroboter heranrückten. Zahllose Waffen waren auf ihn und seine Begleiter gerichtet.
    Sie waren mit ihrem Gleiter in eine Falle geflogen. Die Störgeräte der Dscherro verhinderten einen Steilstart in die Höhe.
    Einer der Polizisten schoß mit einem Energiestrahler, doch Renould Arrachen pfiff ihn zurück.
    „Feuer einstellen! Damit bringen wir uns nur selbst um."
    Während der Polizeichef zu dieser Erkenntnis kam, brach um ihn herum die Hölle los. Es schien, als hätten sich Himmel und Erde geöffnet, um sich gegenseitig mit Feuer und Glut zu überschütten. Zugleich machte der Lärm von zahllosen Explosionen eine Verständigung nahezu unmöglich.
    Renould Arrachen und seine Begleiter trugen SERUNS, waren also durch Individualschirme geschützt, und ihre Gleiter verfügten ebenfalls über Schutzschirmsysteme.
    Dennoch war klar, daß sie den Angreifern nicht widerstehen konnten, da diese die Möglichkeit hatten, die Schutzschirme mit Hilfe ihrer Störgeräte auszuschalten.
    Der Polizeichef stand langsam auf.
    Er war bleich bis an die Lippen, und tiefe Furchen bildeten sich in seinem Gesicht.
    Bürgermeister Lero Abid Nuaro hatte ihn davor gewarnt, das HQ-Hanse zu verlassen und die Front zu kontrollieren. Cistolo Khan hatte es ebenfalls getan.
    Arrachen hatte seinen Kopf durchgesetzt, seine Entscheidung getroffen, um nun feststellen zu müssen, daß sie falsch gewesen war.
    Dabei machte er sich weniger Sorgen, weil er sein eigenes Leben gefährdet hatte, sondern weil er seine Männer in diese bedrohliche Situation gebracht hatte.
    „Wir ergeben uns", beschloß er.
    „Das kannst du nicht machen", protestierte einer der Offiziere. „Noch haben wir eine Chance."
    „Ich will nicht, daß sie euch alle töten. Wir geben auf."
    Er hob einen Arm, um die Dscherro auf sich aufmerksam zu machen. Dann befahl er, die Schutzschirme abzuschalten und die Gleiter zu verlassen.
    Er war sicher, daß man sie gefangennehmen und als Geiseln in die Burg der Dscherro bringen würde.
    Mit angeschlagenen Waffen kamen die Gehörnten auf sie zu und zwangen sie, die SERUNS abzulegen.
     
    8.
     
    Die Gefangennahme von Renould Arrachen war ein schwerer Verlust für die Verteidiger von Terrania.
    Wirkung erzielte sie vor allem auf Paola Daschmagan, die mit der Regierung Schutz im HQ-Hanse gesucht hatte. Sie gewichtete den Verlust des Polizeichefs, den sie als überragenden Taktiker und fintenreichen Strategen kannte, als besonders groß.
    Unter dem Eindruck der enormen Verluste, die Terrania an Menschen und Material bereits bis zu diesem Zeitpunkt hatte hinnehmen müssen, erwog sie tatsächlich die Kapitulation. Sie hoffte, den Terror-Marsch der Dscherro durch die Megalopolis bremsen und damit vielen Menschen das Leben retten zu können.
    Noch aber konnte sie sich mit ihrem Kapitulationswunsch nicht durchsetzen.
    Aus den syntronischen Tagebuchnotizen von Katie Joanne am 12. Oktober 1289 NGZ
     
    *
     
    Zu viele grauenhafte Szenen hatte sie gesehen, zu oft verfolgt, wie Menschen grundlos getötet worden waren, um glauben zu können, daß sie selbst überleben würde.
    Katie Joanne blieb dennoch kühl und beherrscht, und sie wunderte sich über sich selbst, daß es so war.
    Die Kameras liefen weiter. Als Profi war sie es sich und ihrem Sender schuldig.
    Vor ihren Augen in den Holo-Würfeln sah sie die Gesichter der Dscherro und einige Details in Großformat - wie etwa ihre Waffen oder ihre mit Krallen bewehrten Füße.
    Aus den Lautsprechern in ihrem Nacken klang das entsetzte Stöhnen von Astra Hossaiini, die in der Sendezentrale verfolgte, was geschah.
    Katie Joanne streckte die Arme zur Seite aus, hob sie leicht an und drehte die Handflächen nach vorn, damit die Dscherro sehen konnten, daß sie unbewaffnet war.
    Doch sie glaubte nicht daran, daß diese Geste ihr half. Die Journalistin war Realistin genug.
    Worauf warteten die Gehörnten? Weshalb

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