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1898 - Das Daschka

Titel: 1898 - Das Daschka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unwiderruflich.
    Aber um welchen Preis? Mit der GOUSHARAN war auch Domino Ross untergegangen ...
     
    *
     
    „Ich kann es leider nicht ändern", sagte Cistolo Khan bedauernd. „Aber es wird einige Tage dauern, bis die Flotte das System verlassen kann. Erst müssen die NOVA-Raumer wieder so hergerichtet werden, daß man sie benutzen kann. Ich werde wahrscheinlich über eine Transmitterstrecke technische Spezialisten herkommen lassen, damit sie sich um die Raumer kümmern können. Vielleicht kommt beim genaueren Studium der DscherroUmbauten etwas Brauchbares für uns heraus!"
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Mein Verstand weigert sich, daran zu glauben, in der Hinterlassenschaft der Dscherro könnte irgend etwas von Wert zu finden sein!"
    Es war fast wie beim Untergang der Tolkander-Armada - irgendwie wollte keine rechte Freude aufkommen. Eine Gefahr für die Menschen und die Galaktiker hatte sich verabschiedet und existierte nicht mehr, dennoch blieb ein eigentümlich schaler Geschmack im Mund zurück.
    Hatte es wirklich gar keinen anderen Weg gegeben, um diese Gefahr zu bannen?
    Nein, sagte der Logiksektor knapp. Und in früheren Jahren hattest du nicht so viele Skrupel.
    Das mochte in dieser Form richtig sein.
    Vielleicht war es eine Nachwirkung der gräßlichen Tolkanderinvasion und des Wirkens von Goedda.
    Diese Zeit, die gar nicht einmal lange zurücklag, hatte uns in einem derartigen Ausmaß rpit Leid, Elend, Entsetzen und milliardenfachem Tod konfrontiert, daß wir vielleicht sogar moralischethisch abgestumpft waren.
    Die Zahl der Opfer, die die Dscherro in Terrania hinterlassen hatten, war vermutlich erheblich höher als die Zahl der Bewohner in der GOUSHARAN. Warum also diesen brutalen Korsaren, Plünderern, Beutemachern eine Träne nachweinen?
    „Für die restlichen Einheiten der Flotte gebe ich neue Befehle heraus", verkündete Cistolo Khan in diesem Augenblick. „Und du, Atlan, wirst dir deine Befehle wohl selbst geben!"
    Ich nickte verhalten.
    Wieder eine Sache zum Abschluß gebracht, diesmal waren es die Dscherro gewesen, die das Kapitel geprägt, gewissermaßen mit Blut geschrieben hatten.
    Gleichzeitig war auch eine andere Sache zu Ende gegangen. In diesen Tagen waren die Siganesen um David Golgar mit der GLADOR nach Camelot zurückgekehrt; ihr Ausflug nach Mystery, zu den Ennox, war ebenfalls abgeschlossen. Ich wußte jetzt, daß die Ennox, diese eigentümlichen Gefährten unseres Weges an der Großen Leere, ins Arresum gegangen waren, hinüber auf die „andere Seite" des Universums. Damit war dieses Kapitel abgeschlossen, vermutlich ebenso endgültig wie das Kapitel Dscherro.
    Ich spürte, wie ich von hinten angetippt wurde. Als ich mich umdrehte, sah ich den Leiter des Medocenters der RICO hinter mir stehen, mit einem ziemlich ratlosen, aber auch zufriedenen Ausdruck im Gesicht.
    „Vielleicht kommst du einmal mit", schlug er mir vor. „Wir haben da etwas, das du dir vielleicht ansehen solltest."
    „Ist das wirklich nötig?" wollte ich wissen.
    „Ich glaube schon", antwortete Velito Karemus, Leiter der Medo-Abteilung der RICO.
    Eigentlich hatte er einen anderen Namen; diesen hatte er sich selbst beigelegt, weil er gefunden hatte, er passe besser zu einem erfolgreichen Mediziner, der auf Arkon nur in den höchsten Kreisen verkehrte. Aber dank dieser Klientel war er mit Hofintrigen und politischen Machenschaften in Kontakt gekommen, was ihm ganz und gar nicht gefallen hatte. Er hatte sich andere Kreise ausgesucht, aber den Namen, unter dem er prominent gewesen war, hatte er beibehalten - die genauen Gründe hatte er niemals verraten.
    „Was ist passiert?" wollte ich wissen.
    „Nun", sagte Karemus zögernd. „Kurz vor dem Ende der GOUSHARAN hat man bei uns an Bord, in der Transmitterhalle, einen rätselhaften Impuls empfangen. Das hast du ja mitbekommen. Unser Transmitter war zu diesem Zeitpunkt noch auf Empfang gestellt, und sehr kurze Zeit danach ist sogar ein Transportvorgang registriert worden. Nur gefunden haben wir nichts."
    Ich runzelte die Stirn.
    „Das ist doch nicht gut möglich!" sagte ich. „Habt ihr den Boden genau abgesucht? Das transportierte Gut kann sehr klein gewesen sein."
    „Unsere Leute machen das nicht zum ersten Mal", verwahrte sich der Mediziner. Er hielt mir eine Tür auf und ließ mich eintreten. „Und schließlich sind wir auch fündig geworden. Wir haben dies hier gefunden."
    Er deutete auf einen Körper, der frei in der Luft zu schweben schien und von einem

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