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1904 - Die Chronauten

Titel: 1904 - Die Chronauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erinnerung nicht. Befreiung bedeutete jedoch folgerichtig, daß es irgendwo auf Curayo ein Gefängnis geben mußte. Vermutlich handelte es sich um ein Bauwerk mit hohen Mauern. Gerade das richtige für einen Blockadebrecher wie den Haluter.
    „Ich weiß jetzt auch, wo wir uns aufhalten." Icho Tolot durchmaß den Raum mit wenigen Schritten. Die Decke befand sich höchstens dreißig Zentimeter über seinem Kopf. „Dies ist die VUNGUAR. Sie ist unser Schiff."
    Gucky achtete kaum darauf. Er beobachtete den Gefährten, der langsam und ohne sichtliche Anzeichen von Hast Oder Ungeduld umherging.
    „Als wir Fornax erreichten, warst du doch im Anfangsstadium einer Drangwäsche", rief er Tolot in Erinnerung. „Wir wollten damals schauen, was bei den Galactic Guardians gespielt wird, und anschließend nach NGC 1313 fliegen, der mutmaßlichen Heimat Kummerogs. Daraus wurde offensichtlich nichts. Erinnerst du dich, wie und wo du deine Drangwäsche durchgestanden hast?"
    Icho Tolot verneinte nachdenklich.
    „Sosehr ich mir Mühe gebe, ich kann keinen Hinweis darauf finden", sagte er dann.
    „Die Drangwäsche muß zum Erliegen gekommen sein. Oder ich habe mich hier in der VUNGUAR ausgetobt. Laß uns nachsehen, Gucky, ob sie noch flugfähig ist."
    Gucky machte sich an die Untersuchung des Schiffes, während Tolot sich Um den Steuermechanismus kümmerte und versuchte, die Bildschirme zum Leben zu erwecken.
     
    2.
     
    Der Zeittaucher verließ das Haus, dort beschleunigte er mit mäßigen Werten. Die Flugleitzentrale stellte eine Anfrage, denn die Vorschriften besagten, daß jedes Fahrzeug den Bereich an der empfindlichen Hauswand so schnell wie möglich verließ.
    „Verzeih mir, es war keine Absicht", beruhigte Rakka Kossa den Funker. „Ich bin unkonzentriert."
    „Du fliegst den Zeittaucher selbst?"
    „Ja, natürlich." Bei einem Gefangenentransport war auch das Vorschrift.
    Der Rawwe am anderen Ende der Leitung wußte wie alle an der Gerichtsverhandlung Unbeteiligten nichts über die Art und Weise, wie mit dem Verurteilten weiter verfahren wurde. Aber er begriff sofort, worum es sich bei diesem Flug handelte. '„In Ordnung. Möge Torric dich verschonen."
    Der Chronaut bedankte Sich höflich, und der Rawwe unterbrach die Verbindung. Rakka Kossa drehte sich auf dem Kissen, musterte den Ginkoo. Die Roboter hatten den Händler vor dem Start im Abwurfgestell befestigt.
    Dort hing er jetzt. Der Ginkoo machte keinen besonders fröhlichen Eindruck. Er war nur halb so groß wie sein Pilot. Alles an ihm hing nach unten, die zerbrechlich wirkenden Gliedmaßen mit den merkwürdigen Gelenken und auch der Kopf, von dem böse Zungen behaupteten, daß in ihm das Gehirn dieses Wesens saß. Der Shuuke vermutete es eher im unteren Teil des fetten, wabbelnden Körpers. Für eine Untersuchung am lebenden Objekt war es allerdings zu spät. Er durfte den Ginkoo nicht berühren, wenn er nicht Gefahr laufen wollte, daß dieser sich aus dem Gestell befreite und über ihn herfiel wie über den bedauernswerten Ponam Crool.
    „Du solltest froh sein, denn bald ist es ausgestanden", verkündete die Sprechmuschel des Chronauten. „Wir töten dich nicht, sondern geben dir eine gute Chance. Wir lassen das Schicksal über dich richten. Ist es dir wohlgesinnt, wirst du eines fernen Tages zurückkehren. Will es dich jedoch strafen, dann wirst du den nächsten Tag nicht erleben.
    Vielleicht gewährt es dir zuvor eine letzte Wohltat und läßt dich die Stätten sehen, an denen das Tronium-Azint lagert."
    Der Ginkoo antwortete nicht. Aber das fette Gesicht mit dem breiten Mund und den dicken Wülsten zwischen Hals und Kiefer zuckte in einem fort. Die beiden Augen, mit denen das Wesen sah, stierten auf den Boden. Oben am Kopf, wo die merkwürdige Pelzmatte wuchs, knisterte es. Ein klobiger Keil in der Mitte des Gesichts erinnerte Rakka Kossa an einen Abfallvernichter. Daß der Ginkoo durch die beiden Löcher in dem Keil atmete, sprach allerdings dagegen.
    Der Shuuke schaltete einen der Bildschirme auf Bodenbeobachtung und machte den schwitzenden Händler darauf aufmerksam.
    „Sieh dir diese Welt von oben an, Arontellmor. Wirkt sie nicht friedlich? Und doch steckt sie voller Gefahren und Überraschungen. Wer seinen Fuß auf ihre Oberfläche setzt, richtet mit roher Gewalt nichts aus. Intelligenz und Intuition allein sind es, die ihm eine Chance zum Überleben lassen."
    Der Ginkoo riß den breiten Mund weit auf. Blubbernde Laute drangen daraus hervor.
    „Hör

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