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1904 - Die Chronauten

Titel: 1904 - Die Chronauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vier Arme sinken und wandte sich ruckartig zu dem Ilt um.
    Gucky hing vornübergebeugt im Sessel, er stöhnte leise vor sich hin. Seine sonst so munter blitzenden Augen schienen an Glanz zu verlieren.
    „Es tut weh", verstand Tolot. „Mein .Kopf, er platzt."
    „Wir sind machtlos", sagte der Haluter hastig und mit Rücksicht auf Guckys Zustand so leise wie möglich. „Das Schiff gehorcht mir nicht mehr."
    Die äußere Schirmstaffel brach zusammen. Der Syntron schickte einen Notruf auf Hyperfrequenz. Er meldete unerklärliche hyperphysikalische Strukturerschütterungen, das Schiff sei in Raumnot. Zwei- oder dreimal ging der Ruf hinaus, dann bereitete ihm das Energiegewitter draußen ein Ende.
    Die Konstruktion der HALUTA II knackte und ächzte. Entschlossen schaltete Icho das Prallfeld um Guckys Sessel ab.
    „Wir steigen aus", entschied er. „Was immer hier auch los sein mag... Im Leerraum haben wir vielleicht eher eine Chance, dem Unbekannten zu entgehen."
    Die Entfernung zum Stern betrug noch eine halbe Million Kilometer.
    Vorsichtig griff Icho Tolot nach dem Ilt, der immerhin seinen SERUN trug, und hob ihn aus dem Sessel. Mit Gucky auf den Armen rannte er in den Korridor hinaus.
    Der Öffnungsmechanismus der nächsten Schleuse funktionierte nicht, Energiemangel.
    Tolot mußte das Innenschott von Hand öffnen, verlor dadurch wertvolle Sekunden. Die Instrumente seines Kampfanzuges bestätigten, daß draußen noch immer der Hypersturm tobte. Tolots Planhirn rechnete und kam zu dem Ergebnis, daß das Phänomen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht natürlichen Ursprungs war.
    Endlich stand der Haluter in der Schleuse. Für weitere Basteleien blieb keine Zeit mehr.
    „Geduld, Kleiner", flüsterte Icho. Er setzte den Ilt im hinteren Bereich der Schleuse ab, verfestigte die eigene, molekulare Körperstruktur und spurtete auf das Außenschott los.
    Trotz des geringen Anlaufs verbog es sich und riß zur Hälfte aus dem Rahmen.
    Augenblicklich entwich die Luft aus der HALUTA II. Sie riß Gucky mit. Tolot streckte die Handlungsarme aus und fing den Kleinen in seinem Schutzanzug auf, während der Sog auch ihn durch die entstandene Öffnung hinaus ins All zog.
    Der Mausbiber versuchte sich aufzurichten, aber Icho hielt ihn mit sanftein Druck fest.
    Plötzlich erlösch das Toben außerhalb des Schilfes. Taster und Orter der beiden Schutzanzüge zeigten übergangslos nichts mehr an.
    „Ah", machte Gucky. „Tut das gut. Hoffentlich bleibt das ..."
    ' „Hier HALUTA II", klang es auf einmal schwach aus ihren Funkgeräten. „Das Schiff verfügt noch über knapp zehn Prozent seiner Energie. Mayday, Mayday! An alle, die mich hören. Ich schaffe es nicht mehr, aus dem Schwerefeld des Stern loszukommen." Der Syntron rasselte die galaktischen Koordinaten herunter, an denen sich das Schiff nach der jüngsten Positionsbestimmung aufhielt. „Mayday, Mayday!"
    Die Energieleistung war so. schwach, daß es höchstens die beiden Schiffbrüchigen außerhalb der HALUTA II hörten.
    Zunächst sah es allerdings aus, als meinte es das Schicksal gut mit den beiden.
    „Da!" ächzte Gucky und streckte den Arm aus.
    Tolots Blick aus glühend roten Augen folgte der Richtung. Über den Horizont des von ihm selbst konzipierten Schiffes schob sich eine fremde Einheit von der Größe eines Rettungsbootes.
    „Maße: dreißig Meter lang, in der Mitte achtzehn Meter dick, oval", meldete der Syntron des roten Kampfanzugs. „Das Objekt ist keinem bekannten Stützpunkt in Fornax zuzuordnen."
    Icho Tolots Wohlbefinden stieg. Der Gedanke, daß es dort drüben etwas zu entdecken oder zu bekämpfen gab, stachelte seine Lebensgeister an. Er Steckte seit Wochen in der Drangwäsche und wußte nicht, wohin mit den überschüssigen Kräften.
    Unsichtbare Hände faßten nach ihm und zogen ihn zu dem fremden Schiff hinüber.
    Sowohl sein Planhirn als auch sein vom Ordinärhirn gesteuerter Instinkt sagten dem Haluter, daß die kleine Einheit durchaus für das Hypergewitter und die Folgen verantwortlich sein konnte.
    „Syntron, du hast eine gute halbe Stunde Zeit zur Teilregenerierung deiner Energien", funkte er die HALUTA II an. „Anschließend bringst du das Schiff in einen stabilen Orbit um den Stern und wartest, bis man auf den Hilferuf reagiert."
    Der Syntron antwortete nicht mehr. Ihm war anscheinend endgültig die Energie ausgegangen.
    Icho Tolot registrierte es mit Unbehagen. Seine Bemühungen, den irgendwann eintreffenden Rettern die Aufzeichnungen der

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