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1907 - Paradoxzeit

Titel: 1907 - Paradoxzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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doch hoffen",- meinte der Rawwe launisch, „denn sonst wäre er leichte Beute für all das Gesindel, das sich auf Curayo herumtreibt. Kennst du den Weg, Fremder?"
    Tifflor mußte das verneinen. Doch einer der beiden Aioia versicherte, daß ihm der Monolith ein Begriff sei. „Er liegt in jener Richtung, in die dieses Zeitfeld wanderte, behauptete er. „Das ist gut", meinte Nofak-Iri zufrieden.
    Der Rawwe gab keine weitere Erklärung.
    Tifflor nahm jedoch an, daß er damit die Hoffnung verband, daß der Zeittaucher irgendwann in das wandernde Zeitfeld geriet und sie so leichter - und früher - an ihn herankamen. Während ihres Marsches in die vom Aioia angegebene Richtung erfand Tifflor eine Geschichte, wie er und sein Partner Mike in den Besitz des Zeittauchers gekommen waren und dann durch verschiedene Zeitfelder voneinander getrennt wurden. Die Zeitlosen gaben in der Folge ihre eigenen Lebensgeschichten zum besten, doch Tifflor hörte kaum hin, Der Aktivatorträger dachte ständig daran, daß Mike hoffentlich bereits beim verabredeten Treffpunkt wartete, wenn er mit den Zeitlosen dort eintraf. Sie würden schnell genug feststellen, daß es weit und breit keinen Zeittaucher gab. Tifflor konnte sich nur so lange sicher fühlen, wie er die Hoffnung der Zeitlosen auf ein Fluchtgefährt nähren konnte.
    So wanderten sie durch die Einöde des ausgedehnten Trümmerfeldes. Gelegentlich huschten kleine Tiere davon, manchmal ernährten
     
    *
     
    sich die Zeitlosen von Früchten irgendwelcher Pflanzen, die auch Tifflor zu sich nehmen konnten. Zumeist gab es knollenartige Gewächse, die überhaupt nicht gut schmeckten und ihm anfangs fast einen Brechreiz bescherten, aber er konnte auf diese Weise seinen Nahrungsmittelbedarf stillen - als Aktivatorträger halfen ihm ohnehin die lebenserhaltenden Impulse des Chips in der Schulter, auch ungewohnte Nahrung zu verdauen.
    Tifflor und die Zeitlosen waren bereits über zwei Tage unterwegs, ohne der Grenze dieses Zeitfeldes näher gekommen zu sein.
    Der Aioia, der sich Oiau nannte, behauptete jedoch, daß sie sich dem Monolithen bereits sehr nahe befanden.
    Tifflor kommunizierte während dieser Zeit, ohne. daß seine Begleiter etwas davon merkten, immer wieder mit dem Pikosyn seines SERUNS. Dabei stellte sich zu seiner Zufriedenheit heraus, daß dieser bereits einige wichtige Funktionen wie Funk, Hyperortung und Antigrav reaktiviert hatte.
    Nur der Schutzschirmgenerator machte noch Probleme. Einige wichtige Bestandteile hätten erneuert werden müssen, doch hoffte der Pikosyn, ihn provisorisch wiederherstellen zu können.
    Solange sich Tifflor in Sicherheit wähnen konnte, wollte er gegenüber den Zeitlosen seine Möglichkeiten nicht aufdecken.
    Nach insgesamt sechzig Normstunden kam der Monolith in Sicht. Der Aioia eilte als Kundschafter voraus.
    Tifflor spannte sich an. Jetzt nahte der Augenblick der Wahrheit. Er überprüfte noch einmal die verfügbaren SE-RUN-Funktionen und verlangte vom Pikosyn, den Schutzschirmgenerator bereitzustellen, egal wie instabil er auch. sein möge. „Wie du meinst, aber ich kann für nichts garantieren", meldete der Rechner lakonisch.
    Der Aioia blieb nicht lange weg. Er kam als rasend rotierendes Rad zurück und rief schon von weitem: l„Das ist eine Falle!"
    Im nächsten Moment explodierte der Aioia im Fokus eines Energiestrahls.
    Das war für Tifflor die Bestätigung, daß Mike bereits am Monolithen auf ihn wartete.
    Gleichzeitig war es das Signal dafür, seine bisherige Tarnung aufzugeben.
     
    2.
     
    Tifflor und die Müde Zeit Julian Tifflor war schneller als die Zeitlosen. Bevor diese die Situation erfaßten, aktivierte er seinen Antigrav und den Schutzschirm. Er hoffte nur,' daß beide lange genug hielten, bis er Mike erreicht hatte; im Moment jedenfalls hielt das SERUN-System den Anforderungen statt.
    Er beschleunigte, huschte zwischen einigen zerborstenen Mauern hindurch, überwand einen Haufen Stahl und Blech, der früher einmal ein Gleiter gewesen sein mochte. Zwei Meter, vier Meter, fünf ...
    Tifflor wußte, daß er jetzt so schnell wie möglich zu dem Monolithen kommen mußte.
    Er war aber noch nicht weitgekommen, als die Zeitlosen ihre Uberraschung überwunden hatten. Er hörte, wie ihr Anführer Befehle brülle; gleichzeitig pfiffen ihm Strahlenschüsse um die Ohren. Der Terraner tauchte ab, flog im Zickzack zwischen den Ruinen hindurch. Einmal glaubte er sogar, eine Art Stottern seines Antigravs wahrzunehmen, aber das Gerät

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