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1908 - Asyl im Eismeer

Titel: 1908 - Asyl im Eismeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihres Volkes aus.
    Im ersten Schrecken ließ Verhaybb die Flotte stoppen. Doch dann gab sie Befehl, ihren Flug mit demselben Kurs und derselben Geschwindigkeit fortzusetzen. „Kommandantin! Du mußt die Flotte auf einen Fluchtkurs bringen!"
    Om Verhaybb donnerte: „Nein! Wir fliegen weiter!"
    Sie wollte nicht zusehen, wie der Kampf um die letzte Mahlzeit einsetzte, wie sich die Setchenen für einen Atemzug oder einen Zentiliter Wasser gegenseitig umbrachten.
    Lieber sollten es die Propteren tun.
    Die ZOOMAND befand sich im ersten Drittel der Formation. Om Verhaybb machte sich auf den Tod gefaßt. Sie konnte sich ausrechnen, wann es sie erwischen würde.
     
    *
     
    „Was ist mit dir los, Perry Rhodan?"
    Eismer Störmengord blickte mich forschend an.
    Ich starrte fassungslos auf das Orter-Hologramm, das einen kleinen Ausschnitt des Propter-Systems zeigte. Einige Dutzend Raumforts hatten soeben das Feuer auf eine unbewaffnete, friedliche Flotte aus Raumschiffen eröffnet.
    Ich wußte, daß jede Fähre mit ungefähr tausend Setchenen bemannt war. Und dennoch wurden sie skrupellos abgeschossen.
    Nummer zwei. Drei. Vier ... !Es hörte nicht mehr auf. Mit der zehnten Fähre versuchte ich, das Zählen seinzulassen, aber im Unterbewußtsein registrierte ich jede einzelne Explosion. „Was geht da vor, Eismer Störmengord verlangte ich von ihm zu wissen.
    Meine Stimme klang wie Eis, innerlich stand ich jedoch kurz vor der Explosion. „Die Propteren schießen die Setchenen ab", erklärte der kleine Bebenforscher lakonisch. „Das sehe ich selbst. Aber wieso?"
    „Ich nehme an, daß die Setchenen Asyl suchen und daß die Propteren ihnen das nicht gewähren wollen."
    „Sie verweigern wehrlosen Flüchtlingen Asyl? Das ist doch nicht möglich!"
    Vierzehn, fünfzehn. „Weil Propteren keine Fremden dulden. Das ist bekannt. Sie treiben Handel, aber sie lassen niemanden ihre Heimatwelt betreten.
    Im Grunde sind sie ein friedliches Volk.
    Niemand hat Probleme mit ihnen. Bis auf diese Kleinigkeit.".
    Störmengord schaltete den Funkverkehr, der zwischen Propteren und Setchenen herrschte, auf die Empfänger der GLIMMER. Der Hintergrund der Lage wurde rasch offenbar: ein Reichweitenproblem, die setchenischen Triebwerke waren ausgebrannt ... Achtzehn... - Kleinigkeit.
    Es sah nicht so aus, als wollten die Setchenen umkehren. Offenbar hatten sie den Entschluß gefaßt, ins Verderben zu fliegen, egal was passierte. Zwanzig. Zwanzigtausend Tote.
    Ich fragte plötzlich: „Wenn die Sache mit dem Fremdenhaß stimmt, wie kommst du dann auf die Idee, du könntest für die GLIMMER Hilfe bekommen?"
    „Ich bin ein Bebenforscher", antwortete Eismer Störmengord. „Sie werden ,niemals einen Bebenforscher belästigen oder ihm Hilfe verweigern. Außerdem will ich nicht landen, sondern nur in eines der Reparaturdocks." Vierundzwanzig.
    Ich entschied: „Wir müssen den Setchenen helfen, Eismer. Was können wir denn tun?"
    Der Bebenforscher richtete seine spitze Nase auf mein Gesicht. Er fixierte mich mit seinen plötzlich gar .nicht mehr so ausdruckslosen Augen, dann sagte er: „Gar nichts! Wir warten ab, bis es vorbei ist."
    „Und dann?"
    „Dann lasse ich meine Yacht reparieren."
    Erzwungen ruhig formulierte ich: „Eismer Störmengord, in diesem System wird sich eine Tragödie ereignen. Wir konnten schon im Quar-System nichts ausrichten, um diese Leute zu retten. Heute sehen wir dem Sterben nicht mehr zu!"
    „Was soll das Gerede?" brauste Störmengord plötzlich auf. „So wie hier ist es jeden Tag in der Doppelgalaxis. Du kannst nichts daran ändern."
    „Wir werden es in jedem Fall versuchen."
    „Wie denn?" höhnte das Wesen im schwarzen Regenmantel. „Willst du die Propteren um Gnade bitten? Schlag dir das aus dem Kopf!"
    „Du hattest uns einen Wunsch gewährt, Eismer. Jetzt ist der Moment gekommen. Hilf den Setchenen, das ist unser Wunsch."
    „Ich kann es nicht!"
    „Warum versuchst du nicht, deinen Einfluß als Bebenforscher geltend zu machen?"
    „Ich besitze keinen Einfluß. Die Propteren dürfen töten, wen sie wollen."
    Ich preßte die Lippen zusammen. „Du weigerst dich also?" fragte ich nach. „Und ob! Worauf du dich verlassen kannst, Rhodan! Ich bin kein Idiot."
    „Dein letztes Wort?"
    „Strapaziere nicht meine Nerven, Perry Rhodan!"
    Ich überlegte einen Moment lang, dann drehte ich mich um und fixierte den Ertruser, der an der Tür lehnte. „Zieh ihn aus dem Sessel, Poulton!" befahl ich. „Wir versuchen es auf eigene

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