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1909 - Der Bebenforscher

Titel: 1909 - Der Bebenforscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es geschafft hat."
    „Aber dann kriege ich ihn nicht mehr zu Gesicht. Dann ist er doch weg."
    Trouzzo Fu Gebertan gab ein belustigtes Geräusch von sich. „Da hast du natürlich recht."
    „Er wollte mir nicht einmal sagen, wie man es überhaupt anstellt. Ich will Bebenforscher werden, und ich erfahre von niemandem, wo ich mich bewerben kann."
    „Diese Information besitze ich zufällig", behauptete Trotizzo Fu Gebertan. „Die Bebenforscher operieren von einem gemeinsamen Zentrum aus. Das Zophengorn-System befindet sich in der galaktischen Südseite von DaGlausch, fünfhundert Lichtjahre vom Kessel entfernt."
    Eismer stieß einen prolongidischen Fluch aus, den er von Janthos gelernt hatte. „Das ist ja gut zwanzigtausend Lichtjahre weg. Wie soll ich da jemals hinkommen?"
    Der Arzt bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. „Eismer Störmengord, ich erwarte einen höflichen Umgangston. Außerdem rate ich dir eins: Nimm von deinem Gedanken Abstand!
    Du bist jung, du kannst dir noch ein anderes Ziel suchen. Nach Zophengorn kommst du nie. Sie werden dich nicht einmal in die Gornischen Fähren lassen. Ganz zu schweigen von der Rekrutenstadt."
    Eismer gab sich Mühe, einen zerknirschten Eindruck zu erwecken. „Ja, Trotizzo Fu ... Danke. Ich kümmere mich besser um meine Ausbildung."
    Er wollte nicht, daß man ihm ansah, welchen irrwitzigen Plan er gerade faßte.
     
    *
     
    Janthos konnte nur die Augen und den Mund bewegen. Im letzten Jahr war es nicht besser, sondern schlechter geworden. „Du läßt dich selten sehen, Eismer", bemerkte er. „Darf ich den Grund wissen? <„Ich habe viel gelernt."
    „Früher warst du nicht immer so."
    „Nein. Ich hatte einen Grund. Ich will eine Prüfung bestehen."
    „Was für eine Prüfung ist das?"
    „Ich weiß es selbst nicht genau."
    Janthos lachte in einem beißenden Tonfall. „Wie willst du dich auf eine Prüfung vorbereiten, von der du nichts weißt? Das macht doch keinen Sinn, Kleiner."
    Eismer Störmengord wurde ärgerlich.
    Janthos war der einzige, der ihn immer noch als seinen „Kleinen" bezeichnete, Von den einsvierzig Körpergröße, die ein ausgewachsener Goldner erreichte, hatte er bereits mehr als einszwanzig, „Damit du es weißt, ich gehe nach Zophengorn. Ich will die Aufnahmeprüfung zum Bebenforscher schaffen."
    „Ah." Etwas in Janthos Augen schien sich zu verändern. „Du willst ganz nach oben, was?"
    „Richtig."
    „Und jetzt ... jetzt bist du gekommen, um dich zu verabschieden."
    „Ja."
    Eismer stand
     
    *
     
    eine Weile reglos vor dem Lager des riesenhaften, völlig unbeweglichen Prolongiden, dann sagte er: „Es tut mir leid. „ Janthos lachte, doch es war nicht der beißende Tonfall von zuvor, sondern ein sehr viel weicherer Klang. „Du kommst doch vom goldenen Planeten, Kleiner. In meiner Sippe stand Gold immer als Symbol für Glück, eigentlich im ganzen Volk. Ich bin sicher, du wirst Glück haben. Ich wünsche dir eine gute Reise."
    Janthos fragte nicht, wie Eismer seinen Abschied bewerkstelligen wollte. Der Goldner hätte es dem Prolongiden auch nicht gesagt.
    Die ganze Zeit dachte er an die Sache mit dem Glückssymbol, und ihm fiel ein, daß seine Eltern auf einem goldenen Planeten gestorben waren. Besser also, er wäre auf das Glück nicht angewiesen.
     
    *
     
    Auf seinem Rücken trug Eismer einen prall gefüllten Rucksack.
    Das Wichtigste war natürlich Vaters schwarzer Mantel. Aber er führte auch einige Utensilien mit sich, von denen er hoffte, daß sie ihm nützen würden: Nahrungskonzentrate, etwas Flüssigkeit und Werkzeuge. Außerdem hatte er ein paar Miro-Credits gespart, die nahezu überall in DaGlausch als Zahlungsmittel akzeptiert wurden.
    Der Raumhafen von Jembers lag auf halbem Weg zwischen der Klinik und der Stadt. Eismer legte den Weg zu Fuß zurück.
    Auf dem umzäunten Gelände stand ein einsames Linienschiff. Es besaß eine halbkugelige Form, wobei die abgeschnittene Fläche nach oben ragte. Aus der unteren Rundung ragten einige Landestützen.
    Das Linienschiff war um die hundert Meter hoch. Aus der Nähe erweckte es den Eindruck eines gewaltigen stählernen Berges. Wären die Landestützen nicht gewesen, hätte man das Schiff ebensogut für ein sehr großes Gebäude halten können.
    Verbrannte Düsenschürzen wiesen auf leistungsfähige Impulstriebwerke hin.
    Kosmischer Staub hatte Schründe in die Wandung gefressen, ähnlich wie die Verwitterung an einer Steinfassade.
    Eismer Störmengord besaß kein

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