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191 - London - Stadt der Vampire

191 - London - Stadt der Vampire

Titel: 191 - London - Stadt der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Bösen war ihm zu unsicher. Auf der Erde brauchte er kaum damit zu rechnen, daß er mit Loxagon zusammentraf.
    Er würde in London eine gefürchtete Blutmacht schaffen!
    ***
    Sie nannten sich die ›Wegbereiter‹. Das sagte nicht viel aus und ersparte ihnen Schwierigkeiten. Ursprünglich wollten sie sich die ›Wegbereiter des Bösen‹ nennen, aber damit hätten sie die Behörden auf sich aufmerksam gemacht und ziemlichen Ärger bekommen, denn die offiziellen Stellen wollten von solchen Vereinigungen nichts wissen, gegen die ging man rigoros vor.
    Als. Wegbereiter galten sie jedoch nur als harmlose Spinner, die - so nahm man an - Nacht für Nacht durch ihr Fernrohr guckten und Ausschau hielten nach Besuchern aus dem Weltall, um die sie sich dann gleich nach ihrer Ankunft kümmern und ihnen die Wege auf ihrem Planeten ebnen wollten.
    Da mit einem solchen Besuch in absehbarer Zeit nicht gerechnet wurde, ließ man die vermeintlichen Traumtänzer in Ruhe. Keiner kümmerte sich um ihre Zusammenkünfte.
    Daß sie einmal zu einer echten Gefahr werden könnten, ahnte niemand.
    »Die schwarze Macht ist auf uns aufmerksam geworden, Freunde!« behauptete Vincent Crespo, der Anführer der ›Wegbereiter‹.
    Die Gruppe bestand aus neun Personen, drei Mädchen, sechs Jungen, eine dem Bösen verschworene Gemeinde, die danach fieberte, endlich gebraucht zu werden. Fanatiker, denen es nichts ausmachte, für ihre Ideale zu sterben. Im Gegenteil. Das Leben den finsteren Mächten zu opfern, wäre für sie eine große Ehre gewesen.
    Mehrmals in der Woche trafen sie sich vor einem kleinen Friedhof im Westen der Stadt, nahe der Themse. Sie hockten dann auf den Lehnen der Holzbänke, hatten Radios und Schnaps mit, lachten und grölten und störten die Ruhe der Toten.
    Da in unmittelbarer Nachbarschaft niemand wohnte, lösten sie mit ihrem Treiben keine Beschwerden aus. Irgendwann - davon waren die Leute überzeugt - würden diese Verrückten von selbst normal werden.
    Harry Rafferty, der fanatischste
    ›Wegbereiter‹ - im vergangenen Monat 18 geworden -, sah Vincent Crespo freudestrahlend an. »Bist du sicher, Vince?«
    »Wie oft haben wir unsere Botschaften an die Hölle gerichtet?« sagte Crespo laut. »Sie mußten eines Tages empfangen werden.«
    Rafferty leckte sich über die Hasenzähne. »Oh, Mann, das ist echt geil!« Crespo sprang von der Banklehne und zog den Reißverschluß seiner Lederweste nach unten. Er trug darunter ein weißes T-Shirt.
    Flora Nugent, ein schwarzhaariges Mädchen, das für alle da war, das sich aber am liebsten an Crespo hängte, schob ihre Hand in seine Lederweste und ließ sie zur Gürtelschnalle hinunterwandern.
    Crespo stieß ihr den Ellenbogen derb in die Seite. »Laß das jetzt!«
    Schmollend zog sie sich zurück.
    »Ich habe es, als es dunkel wurde, dreimal versucht«, sagte Crespo, »und erzielte jedesmal dasselbe Ergebnis.«
    Er besaß ein sehr altes Buch, das er auf einem Flohmarkt erstanden hatte. Darin war nachzulesen, wie man die Hölle auf sich aufmerksam machen konnte und welche Zeichen erkennen ließen, daß die schwarze Macht Interesse zeigte.
    »Würdest du es in unserer Anwesenheit wiederholen?« fragte Rafferty mit glänzenden Augen.
    Crespo nickte. »Kommt!«
    Sie überkletterten die Friedhofsmauer, sprangen auf den weichen Boden und blickten gespannt in die Dunkelheit.
    »Wie ihr wißt, muß man es zwischen zwei Gräbern machen«, sagte Crespo.
    »Wie wäre es mit diesen beiden?« fragte Harry Rafferty aufgeregt.
    »Nicht gut. Zu eng«, gab Vincent Crespo zurück. Vorschläge aus dem Freundeskreis wurden von ihm nur selten akzeptiert. Er war schließlich der Boß. Er bestimmte die Gräber, und alle ›Wegbereiter‹ umringten ihn neugierig.
    »Tretet etwas zurück!« verlangte er. »Ich kann mich ja kaum rühren!«
    »Sollte die schwarze Macht Blut wollen…« Rafferty klopfte sich an die Brust. »Ich bin der erste, der welches spenden darf, okay?«
    »Okay«, sicherte ihm Vincent Crespo zu.
    Rafferty grinste selig.
    Crespo holte bleiche Hühnerknochen aus der Lederweste und legte damit ein Pentagramm auf den Boden. Er besprach jeden einzelnen genau nach Vorschrift und dann alle zusammen.
    Jedem Wort gab er die erforderliche Betonung. Die Sprache, in der er sich ausdrückte, wahr sehr alt und heute nicht mehr gebräuchlich. Einiges war beinahe unverständlich und eigentlich nur im Zusammenhang zu erkennen.
    Nachdem das letzte Wort über seine Lippen gekommen war, richtete er sich

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