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192 - Das Monster in mir

192 - Das Monster in mir

Titel: 192 - Das Monster in mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Bannister ein.
    Ich wollte wissen, woher er seine ungeheuerliche Information hatte. Er erzählte von einem Schwarzblütler, der der Agency ins magische Netz gegangen war und sich mit dieser Preisgabe freizukaufen versucht hatte. Aber Noel Bannister machte, genau wie ich, keine Geschäfte mit Wesen aus der Hölle.
    Loxagons Ziel, Herrscher der Hölle zu werden, war plötzlich in greifbare Nähe gerückt. Wer hätte das gedacht. Diesmal würde ihm der Höllenthron kampflos in den Schoß fallen.
    Als er das erstemal – zu allem entschlossen – danach gegriffen hatte, hätte er dies beinahe mit dem Leben bezahlt. Er war klug und hatte daraus seine Lehre gezogen.
    Nach seiner Rückkehr, die ausgerechnet wir ihm ermöglichten, arrangierte er sich mit seinem Vater – und wartete ab. Die neue Taktik trug nun Früchte.
    ***
    31. August…
    Lissys Eltern hatten ein winziges Haus in Brooklyn. Obwohl Bill Lancaster wußte, daß sie in Chicago weilten, begab er sich zuerst dorthin, um seine Familie zu suchen.
    Er trommelte mit den Fäusten wütend gegen die Haustür.
    Mit jenen harten Fäusten, die Lissy erst vor kurzem so schmerzhaft zu spüren bekommen hatte. »Mach auf, Lissy!«
    schrie er. »Ich weiß, daß du da drinnen bist! Mach sofort die Tür auf, oder ich trete sie ein!«
    Es war dunkel im Haus, doch Bill Lancaster ließ sich nicht täuschen. Er war felsenfest davon überzeugt, daß seine Frau mit den Kindern da drinnen Unterschlupf gefunden hatte.
    »Laß mich rein, Lissy!« Er rüttelte zornig an der Klinke.
    »Hörst du nicht? Du sollst mich reinlassen, verdammt noch mal! Lissy, wenn du jetzt nicht sofort die Tür aufmachst, geschieht ein Unglück!«
    Er wartete nicht länger.
    Zweimal warf er sich mit aller Kraft gegen die Tür, dann tat ihm die Schulter weh, und er versuchte auf eine andere Weise ins Haus zu kommen.
    Er begab sich zur Küchentür, zog sein Jackett aus, wickelte es um seine Faust und schlug das Glas ein. Dann zog er das Jackett wieder an, griff hinein und schloß auf.
    Grinsend betrat er das Haus seiner Schwiegereltern.
    Idiotisch, ihn aussperren zu wollen. Das schaffte niemand.
    Er begab sich ins Wohnzimmer und bediente sich an der Bar.
    Warum auch nicht? Er gehörte zur Familie. Dagegen konnte sein Schwiegervater nichts einzuwenden haben.
    Er wechselte die Strategie, rief nicht mehr Lissys Namen, sondern die seiner Kinder. »Pete! Debbie! Kommt zu Daddy! Ich weiß, daß ihr da seid! Wenn ich euch erst suchen muß, setzt es Dresche! Also, was ist?«
    Da nichts passierte, stellte Bill Lancaster das ganze Haus auf den Kopf. Als er es verließ, war es verwüstet – und in seiner Hosentasche steckte eine volle Pulle Bourbon.
    ***
    Der 28. August war ein durchwachsener Montag. Die Sonne wollte zwar scheinen, aber die Wolken hinderten sie immer wieder daran. Es gelang ihr nicht, sich durchzusetzen. Zeitweise sah es sogar nach Regen aus. Aber es blieb trocken.
    Durch die Straßenschluchten fegte ein heftiger Wind, der vielen Leuten zu unfreiwilliger Bewegung verhalf, nämlich dann, wenn sie mit ihren Hüten um die Wette rennen mußten.
    Wer würde früher die Fahrbahn erreichen – der Hut oder sein Besitzer? Wer würde früher unter einem Auto liegen – der Hut oder…?
    Vicky und ich hatten lange geschlafen und uns dann ein reichhaltiges Frühstück zubereitet. Zum Glück hatte Noel Bannister den Kühlschrank bis an den Rand füllen lassen. Wir fanden mehr darin, als unser Herz begehrte und unser Magen aufnehmen konnte.
    Als Noel eintraf, war noch Kaffee für ihn übrig.
    »Wie habt ihr geschlafen?« erkundigte er sich, während er Dosenmilch in die schwarze Brühe laufen ließ.
    »Hervorragend«, antwortete ich. Vicky trug das Geschirr in die Küche.
    Noel wandte sich an mich. »Sie ist ein ganz reizender Käfer. Wenn du nicht mein Freund wärst, würde ich jeden Trick anwenden, um sie dir auszuspannen.«
    Er war kein schöner Mann im klassischen Sinn, war aber unbestritten attraktiv, und er hatte das gewisse Etwas, das bei Frauen mehr zählte als abgeleckte Schönheit.
    »Bin ich froh, daß du weißt, was sich gehört«, gab ich grinsend zurück.
    Er trank seinen Kaffee und trug die Tasse in die Küche. Kurz darauf verließen wir das Apartment. Als wir aus dem Haus traten, ging eine Frau Mitte 30 an mir vorbei, eine herbe Schönheit, dunkelhaarig, groß, schlank – und kräftig.
    Wir begaben uns zum Lincoln.
    Die Frau blieb stehen, als wäre sie gegen eine unsichtbare Wand gelaufen. Sie hob den

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