1957 - Angriffsziel Pilzdom
eine Tür hielt, und wartete darauf, dass sie sich öffnete.
Doch es gab keine Tür. Die Wand bestand aus Formenergie, und als der Galaktische Spieler seine Hand hob, um sich dem steuernden Syntron gegenüber zu identifizieren, verschwand sie. „Geh hinein!" befahl der Unsterbliche. Ragunjan gehorchte. Er hob den Kopf, blickte Vil an Desch starr an und schritt langsam auf ihn zu. „Da stimmt etwas nicht", flüsterte Boran Skarros, der wissenschaftliche Leiter der MERLIN. Ronald Tekener spürte ebenfalls, dass sich zwischen den beiden Tazolen etwas entwickelte, doch es war nicht greifbar für ihn.
Sekundenlang standen sich die beiden Tazolen schweigend gegenüber, dann erklärte Ragunjan - in algiotischer Sprache, die simultan von den Translatoren übersetzt wurde -, dass er sich demütig vor seinem Scoctoren in den Staub werfe. Er hatte diese Worte kaum ausgesprochen, als ihm die Beine einknickten und er vor den Füßen Vil an Deschs zu Boden stürzte. Boran Skarros eilte sofort zu ihm hin und kniete sich neben ihm nieder, um ihn zu untersuchen. Kaum hatte er ihn berührt, als er sich auch schon umdrehte und Tekener zuwandte. „Er ist tot!"
Er war nicht weniger bestürzt als der Terraner oder Mhogena, die auf keinen Fall mit einem solchen Ausgang der Begegnung gerechnet hatten. „Du musst ihn wiederbeleben", forderte der gharrische Wissenschaftler. „Schnell! Du musst ihn in die Xeno-Station bringen, damit er behandelt werden kann." Doch der Plophoser erhob sich und schüttelte den Kopf. „Den belebt niemand und keine ärztliche Kunst mehr", sagte er. „Ragunjan hat sich offenbar entschlossen zu sterben, und seine Organe haben die Arbeit eingestellt. Er wird nicht mehr ins Leben zurückkehren."
Der Galaktische Spieler blickte Vil an Desch an, und er erfasste, dass Skarros die Wahrheit gesagt hatte. Der Scoctore hatte nichts getan, um den Tod herbeizuführen. Verantwortlich für den Tod Ragunjans war offensichtlich seine Gegenüberstellung mit dieser mächtigen Persönlichkeit in einer Situation, die er als äußerst unwürdig und vielleicht auch demütigend empfunden hatte. „Es gibt Grenzen der Medizin und wird sie immer geben", betonte der wissenschaftliche Leiter der MERLIN. „Wir schieben sie immer weiter hinaus, ohne sie ganz beseitigen zu können. Es tut mir leid. Mit einem solchen Ende der Begegnung konnte niemand rechnen."
Ronald Tekener bückte sich und nahm die sterblichen Überreste Ragunjans auf. Er trug sie in die Zelle, in der sich Ragunjan bis dahin aufgehalten hatte. Er bettete ihn auf eine Liege. Danach kehrte er zu Mhogena, dem Plophoser und Vil an Desch zurück, der nach wie vor regungslos in seiner Sicherheitszelle stand und, durch keinerlei äußerliche Anzeichen verriet, was er empfand. Der Gharrer bat, ihn mit dem Gefangenen allein zu lassen.
Tekener und Skarros entsprachen seinem Wunsch.
Marcom Bannister war nur noch ein Häuflein Elend. Er saß auf der vorderen Kante eines Sessels in seiner Kabine und wagte kaum, die Augen zu heben. Domino Ross, Varano Maskapor, Alguin Atork und Soglan Schweathan standen auf dem Tisch vor ihm, jeder einige Schritte von dem anderen entfernt und jeder mit einem Blaster in der Hand. Obwohl keiner der Siganesen die Waffe direkt auf ihn richtete, verfehlte die Drohung ihre Wirkung nicht. „Ich ... ich habe mir nichts dabei gedacht, als ich den Kristall in die Ausrüstung gelegt habe", stammelte er. „Ich konnte doch nicht ahnen, dass die Saggarer auf so ein Ding reagieren."
„Wozu hast du es dann getan?" fragte Soglan Schweathan. Der bullige Siganese war drauf und dran, sich auf Bannister zu stürzen, da er nach seiner festen Überzeugung die Schuld an der schweren Verletzung Biniya Kaynors trug. Nach wie vor rang die Siganesin im Medo-Center mit dem Tod. „Ich wollte euch nur mal zu verstehen geben, wie wichtig es ist, dass eine Ausrüstung perfekt bis ins letzte Detail ist", antwortete der Techniker. „Na und?" Alguin Atork hob seine Waffe und zielte auf ihn. „Was hat das damit zu tun?" Bannisters Hände zitterten. Mit geweiteten Auen blickte er auf die Waffe, die ihn bedrohte. „Immer wieder rüste ich Einsatzkommandos aus", brach es aus dem Terraner hervor. „Eigentlich habe ich nie etwas anderes getan, aber niemand hat mal ein lobendes Wort für mich. Alle meckern nur, wenn eine Kleinigkeit nicht stimmt, nehmen aber als selbstverständlich hin, wenn alles in Ordnung ist."
„Es ist selbstverständlich", betonte Domino Ross kalt und
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