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1962 - Das Virtuelle Schiff

Titel: 1962 - Das Virtuelle Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er die Hand ausstreckte, um es zu berühren, löste sich ein Teil von ihm auf, und er betrat eine andere Welt, in der nichts mehr nüchtern, kalt und ungeschmückt war. Ein weicher blauer Belag überzog den Boden, und durch eine Reihe von offenen Türen konnte der Terraner in verschiedene Wohnräume sehen. Sie waren für seine Begriffe phantasievoll und ansprechend eingerichtet. Einige boten eine angenehme Umgebung für den täglichen Aufenthalt. Sie waren mit zumeist abstrakten Bildern versehen.
    Die Möbel waren für humanoide Wesen wie ihn gestaltet worden. Andere Räume waren für die Ruhephasen vorgesehen. In ihnen gab es Schlafmöglichkeiten, angeschlossene Hygienekabinen und die notwendigen Einrichtungen für die Körperertüchtigung und das tägliche Training.
    Schön und gut, kommentierte die Haut, aber auch hier ist niemand außer. uns. Als Alaska ein paar Schritte weiterging, sah er die Außenhaut des Raumschiffs. Sie war auch hier durchsichtig, und das Licht der Sterne schimmerte hindurch. Das Schiff schien mit immer höherer Geschwindigkeit durch das Thorrtimer-System zu rasen. Nur an einigen Stellen wurde die Sicht durch die Rohre eingeschränkt, die das Raumschiff netzartig umspannten.
    Saedelaere warf nur einen flüchtigen Blick in die anderen Räume entdeckte jedoch nichts Neues mehr. Es handelte sich um Wohneinheiten. Die gesamte Einrichtung umfasste einen Bereich, der etwa 120 Meter lang, 15 Meter breit und knapp über drei Meter hoch war. Und jetzt? fragte die Haut. „Jetzt lege ich mich erst einmal hin und hole mit eine Mütze voll Schlaf", antwortete der Terraner gelassen. „Hier scheint ja niemand zu sein, der mit mir reden will, und Kommunikationseinrichtungen scheint es ebensowenig zu geben. Wir müssen also warten, bis sich jemand meldet."
    Alaska warf einen kurzen Blick auf die Außenhaut des Raumschiffs. Überrascht stellte er fest, dass der Walzenraumer mittlerweile in den Hyperraum gewechselt sein musste. Er konnte keine Sterne mehr sehen, nahm statt dessen Strukturen wahr, die gewissermaßen an der Außenhaut des Schiffes entlang waberten, vielfarbige Schlieren bildeten und dann verschwanden. Einmal glaubte er sogar, ganze Galaxien vorbeitreiben zu sehen, die miteinander verwoben zu sein schienen. Optische Täuschung? fragte er sich. Aber ihm war klar, dass er keine Antwort erhalten würde. Noch nicht.
    Gähnend ließ sich Alaska Saedelaere auf eine Liege sinken. „Falls da jemand ist und mir meine Nerven keine falschen Bilder vorgegaukelt haben, soll er oder sie mir auf die Schulter klopfen und mich wecken", sagte er mit geschlossenen Augen. „Ich melde mich erst einmal für ein paar Stunden ab."
    Im nächsten Moment schoss er hoch und richtete sich kerzengerade auf. Die Müdigkeit verflog augenblicklich, und er griff sich unwillkürlich an die Schulter, an der ihn jene Frau berührt hatte, die plötzlich vor ihm stand. Sie war eine kahlköpfige, makellose Schönheit, ein humanoides Wesen. Sehr feingliedrig und mit einem schmalen, blassen Gesicht, das auf eine nicht fassbare Weise Tragik vermittelte. Sie trug ein blaues, dünnes Kleid, das die darunter liegenden knabenhaften Formen ahnen ließ.
    Es war die Frau, die er schon vorher gesehen hatte und die wie ein Schemen durch die Wand des Korridors verschwunden war. „Willkommen an Bord, Alaska Saedelaere. Ich bin Vaiyatha", stellte sie sich mit angenehm klingender, sanfter Stimme vor. „Also bin ich doch nicht allein", sagte er. „Immerhin - du hast lange gebraucht, um dich zu zeigen."
    „Das liegt an PORAN/18", erwiderte sie mit der Spur eines Lächelns auf den schmalen Lippen. „Und wer ist das?" Der Terraner ging zu einem Sessel und setzte sich.
    Die Frau nahm ihm gegenüber Platz und schlug die schlanken Beine übereinander. Mit eleganter Geste schob sie den Saum ihres Kleides nach vorn.
    Sie verhielt sich so, als sei ihr Erscheinen ganz selbstverständlich, als seien sie nicht gerade miteinander bekannt, aber wüssten doch voneinander. „Der Bordcomputer" ,erläuterte sie. „Ich bin eine Materialisation von PORAN/18. Nachdem du an Bord gekommen bist, hat er eine Persönlichkeitsanalyse vorgenommen und mich aus ihrem Resultat abgeleitet."
    „Wie schön!" Saedelaere war enttäuscht. Ein Wesen aus Fleisch und Blut wäre ihm allemal lieber gewesen als die Materialisation eines Computers, mochte sie noch so schön und vollkommen sein. Er empfand es sogar als unangenehm, dass sie seinem Schönheitsideal entsprach. Lieber

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