Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1970 - Hiobsbotschaft

Titel: 1970 - Hiobsbotschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
explodierten, ohne dass Strahlbahnen sichtbar geworden wären, die sie getroffen hätten. Es musste für sie mit dem Teufel zugehen - falls sie so einen kannten und in solchen Situationen heraufbeschworen. Die Robinson-3 hatte gerade ihre vierte Bombe abgeschossen, als die Plattform plötzlich von einem Strahlschuss getroffen wurde. Der Paratronschirm leuchtete grell auf, hielt aber stand. Die Plattform wurde um sämtliche Achsen gewirbelt, die Besatzung in ihren Gurten gerüttelt und in die Sitze gepresst.
    Nash Villon war benommen, aber er wusste, dass er die Kontrolle über sich und die Plattform zurückerlangen musste, wenn sie weiter am Kampf teilnehmen wollten. Er gab sich alle Mühe, aber es dauerte auch mit Hilfe des Syntrons einige Minuten, bis er die Plattform einigermaßen stabilisiert hatte. In dieser Zeit war der Weltraum erfüllt von Explosionsblitzen und den Stoßfronten von detonierenden Raumschiffen. Die Robinson-3 drohte Nash immer wieder zu entgleiten. Dann endlich flog sie einigermaßen gleichmäßig. Der Bordschütze feuerte weiter. Es. gab zwei, drei Fehlschüsse, dann saß erneut eine Transformbombe im Ziel.
    Die Robinson-3 raste mitten in die Explosion hinein. Nash hielt sich die Hände vor die Helmscheibe und schrie dennoch, weil die Helligkeit ihn zu blenden drohte. „Weiterfeuern!" rief er. „Uns ist nichts passiert! Schießt weiter, damit diese Hamaraden endlich merken, dass sie sich mit uns besser nicht einlassen!" Kurz kam ihm zum Bewusstsein, dass sie die Eindringlinge im Sternenreich der Hamaraden waren. Aber für solche Überlegungen war hier kein Platz. Es ging um das nackte Überleben. Die Übermacht war immer noch erdrückend. Und der nächste Strahlschuss traf auf den Paratronschirm der Robinson-3.
    Kommandant Lugrea konnte es nicht verstehen. Denn jetzt fiel ihm auf, worauf er beim ersten Kampf nicht geachtet hatte, als er mit seinen zehn Schiffen gegen den unverhofft aufgetauchten Gegner gekämpft hatte. Es gab keine Strahlbahnen, die die eigenen Schiffe trafen und vernichteten. Sie explodierten einfach von innen heraus,. ohne jede Vorwarnung. Es musste sich um eine vollkommen unbekannte Waffe der Fremden handeln, ein weiteres Geheimnis dieses unheimlichen Gegners. Wenn es gelang, in den Besitz dieser Waffe zu kommen, wäre ganz DaGlausch den Hamaraden unterlegen.
    Und noch eins war dem Kommandanten der TERXEX aufgefallen: Bisher hatte er keinen einzigen Abschusserzielt. Das lag vielleicht an den Schutzschirmen der Fremden. Aber er hatte auf Objekte gezielt und geschossen, die keinerlei Anzeichen einer Abwehr der Strahlen durch Schutzschirme zeigten. Die Schüsse waren einfach durch die Objekte hindurchgegangen. Lugrea besaß nicht genug Phantasie, um sich einen Virtuellbildner und seine Ergebnisse vorstellen zu können. Für ihn ging es beim Gegner nicht mit rechten Dingen zu. Die einzigen Strahlbahnen, die die Schwärze des Alls zerschnitten, waren die eigenen.
    Und so wie ihm ging es allen Kommandanten der Hamaradenschiffe. Sie kämpften gegen einen Spuk. Sie mussten erkennen, dass diese Fremden ihnen überlegen waren. Das war für sie eine ganz neue Erfahrung und zerstörte die Ordnung innerhalb des Verbands. Jeder handelte bald auf eigene Faust. Die Befehle des Oberkommandierenden blieben aus. Wahrscheinlich war. sein Schiff getroffen und vernichtet worden. „Wir kämpfen weiter!" befahl Lugrea. „Solange wir keine anderen Befehle erhalten, bleiben wir an der rechten Flanke und feuern auf die Fremdschiffe. Vielleicht sind es Energiesphären, die unsere Schüsse umleiten. Dann müssen wir sie übersättigen. Von nun an Punktbeschuss aus allen Rohren auf ein Ziel!"
    Kaum hatte er ausgesprochen, als dicht neben der TERXEX ein Walzenraumer explodierte. Die Welle des Plasmas, das sich nach allen Seiten ausbreitete, riss die TERXEX leicht aus dem Kurs. Das Licht fuhr über sie hinweg und konnte auch von den automatischen Filtern der Schirme nur schwach gemildert werden. Für einen Moment war es taghell in der Zentrale.
    Der Pilot korrigierte erneut den Kurs. Lugrea fragte sich, wie viele Einheiten es schon erwischt haben mochte. Wann kam das Verderben über seine eigene? „Die ersten Schiffe fliehen in den Linearraum!" meldete Xentor, der Funkoffizier. „Sie werden nicht daran gehindert! Es gibt keinen Oberkommandierenden mehr!"
    „Wir werden es nicht tun", knurrte Kommandant Lugrea. „Wir dürfen nicht zulassen, dass diese Fremden sich so nahe am Herzen unseres Imperiums

Weitere Kostenlose Bücher