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1983 - Der Sonnentod

Titel: 1983 - Der Sonnentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sind, und ihre Suchkommandos werden Dremms Fähre früher oder später orten. Willst du wieder in ihre Gefangenschaft geraten?"
    „Alles, nur das nicht." Dro ga Dremm ... ich würde ihn umbringen. Kaltblütig töten. Er hatte es verdient.
    Er hatte Schrecken, Leid und Tod über eine ganze Galaxis gebracht. Aber Atlan durfte nichts davon erfahren.
    Wie ich den Zellaktivatorträger einschätzte,-würde er es verhindern wollen.
    Dann kam mir etwas anderes in den Sinn" Wie hatte er auf meine Gedanken über Tekener antworten können? Oder hatte ich mir das nur eingebildet?
    „Was hast du gerade über Tekener und Dro ga Dremm gesagt?"
    „Du hast im Fieber gesprochen", antwortete er. „Du gibst Tekener die Schuld, daß wir hier abgestürzt sind."
    „Aber das ist doch Unsinn! Was habe ich noch gesagt?"
    Atlan antwortete nicht, sah mich nur an.
    „Ich habe phantasiert", sagte ich. „Wieso habe ich überhaupt Fieber? Wie lange war ich bewußtlos?"
    „Anderthalb Tage. Wir haben zwar keine Chronometer, aber mein Extrasinn kann die Zeit sehr genau bestimmen."
    „Anderthalb Tage ...?"
    „Reine Erschöpfung ... die Folter und der Psycho-Terror, die du bei den Algioten durchstehen mußtest.
    Dein Körper hat sich einfach die Zeit zur Erholung genommen, die er brauchte."
    „Und das Fieber?"
    „Wir sind in einem Sumpfgebiet abgestürzt. Es ist heiß, und hier wimmelt es nur so vor unbekannten Bakterien. Die Brüche haben sich entzündet, und die Erreger in der Wunde sind äußerst virulent. In deinem Arm spielt sich etwas ab, das Arim von Shabon sich nicht erklären kann."
    Arim ... unser Bordarzt ... ein hochnäsiger, sich fast aristokratisch gebender Typ, der wohl besser Leibarzt des arkonidischen Imperators Bostich geworden wäre.
    Mir schwindelte, als Atlan mich losließ, doch ich stürzte nicht. Ich schaute an meinem linken Arm hinab. Die Schienen bestanden aus einfachem Holz, das durch Stoff an Ort und Stelle gehalten wurde. Wer hatte, seine Kombination dafür opfern müssen?
    Ich selbst. Mein linkes Hosenbein war oberhalb des Knies abgetrennt.
    „Wie schlimm ist es?" fragte ich den Aktivatorträger.
    „Wenn wir dich nicht bald vernünftig versorgen können", antwortete Atlan und schluckte dann heftig, „wirst du den Arm wohl verlieren."’ 2.
    Bericht Ganzetta 17. März 1291 NGZ Ich sah in dem Hologramm, wie Myles Kantor sich kurz zur Seite drehte. Offensichtlich sprach jemand - oder seine Syntronik - zu ihm; ich konnte es weder sehen noch hören. Kantor machte eine Handbewegung, und ich bekam alles mit.
    „Wir orten im Eleprysi-System neue hektische Flottenbewegungen, vor allein auf den Planeten Holter zu", sagte ein Terraner, den ich nicht persönlich kannte. „Vor allem sind haufenweise Beiboote im Einsatz."
    „Irgendwelche Anhaltspunkte, was das zu bedeuten hat?" fragte Kantor.
    Der Mann schüttelte den Kopf. „Nein. Aber wir beobachten natürlich weiter."
    „Danke." Kantor nickte freundlich, der Mann ging. Dann blickte er mich an. „Sobald deine Leute etwas geortet haben, sollten sich unsere Experten austauschen."
    Ich knurrte bestätigend. Natürlich würden unsere Leute nichts vor Kantors Camelot-Technikern bemerken, dafür war unsere Technik zu weit hinter der unserer neuen Freunde her. Aber der Terraner war freundlich genug, mich diesen Abstand nie deutlich spüren zu lassen.
    „Vielleicht können wir das HeliumBrennen verlangsamen", kam Myles Kantor auf das ursprüngliche Thema zurück. „Wir müßten erst einmal herausfinden, wie die Guan a Var die Vorräte der Sonne mit solch unglaublicher Geschwindigkeit aufzehren und einen Vorgang, der in der Natur Jahrmilliarden währt, auf wenige Wochen oder sogar Tage reduzieren."
    Ich musterte ihn skeptisch und knurrte leise. So überlegen die Galaktiker uns Chearthern in technologischer Hinsicht auch sein mochten, das Unmögliche konnten selbst sie nicht vollbringen.
    Es wollte mir einfach nicht gelingen, diese Galaktiker wirklich zu verstehen. Was trieb sie, über fünfzehn Millionen Lichtjahre weit zu fliegen, um ihnen völlig unbekannten Bewohnern einer völlig unbekannten Galaxis Beistand zu leisten? Wieso setzten sie ihr Leben ein, um eine Gefahr zu beseitigen, von der sie nicht einmal genau wußten, ob sie sie jemals konkret bedrohen würde?
    Richtiges Vertrauen brachte ich nur dem Arkoniden namens Atlan entgegen. Ich konnte mir nicht erklären, wieso, aber wir beide waren schon nach kurzer Zeit wie die beiden einzigen überlebenden Welpen aus

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