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1984 - Yaronag

Titel: 1984 - Yaronag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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SHE'HUAN nicht erwartet. „Ich spiele diese Werke seit vielen Jahrzehnten", antwortete er. Seine Körperhaltung und jede seiner sparsamen Bewegungen drückten Ablehnung und Empörung aus. „Und niemals - ich betone: niemals - hat sich jemand beschwert! Und Krach ist es schon gar nicht, sondern das Werk eines begnadeten terranischen Künstlers."
    Summag Arkad hob seine vier Hände und legte eine von ihnen stöhnend an den Kopf. Seine drei Augen nahmen eine dunkelrote Farbe an, und die Lippen zogen sich über die Doppelreihen der Kegelzähne zurück. Er war außer sich vor Erregung. Die Worte des Mathematikers und Xenopsychologen hatten seine Wut noch gesteigert. „Niemand hat sich beschwert!" stöhnte er. „Auf Halut war Ihr Nachbar wenigstens zweihundert Kilometer von Ihrem Haus entfernt und hätte Sie noch nicht einmal gehört, wenn Sie diese Stücke zehnmal so laut gespielt hätten. Jetzt aber befinden sich Ihre Nachbarn in unmittelbarer Nähe. Sie müssen in drangvoller Enge mit Ihnen zusammenleben, und sie sind genervt ob Ihrer Rücksichtslosigkeit."
    „Dabei sollten sie mir dankbar sein", erwiderte Warthan Gronyt. Völlig unbeeindruckt legte er den Taktstock zur Seite. Das war das Zeichen für den Syntron, das Holo des Orchesters verschwinden zu lassen. Mit Hilfe des Stocks hatte der Haluter dem Syntron exakte Anweisungen gegeben, die von diesem ebenso umgesetzt worden waren, wie es bei einem tatsächlich existierenden Orchester der Fall gewesen wäre. Ein so großes Orchester so perfekt zu steuern war eine hohe Kunst, denn der Syntron führte auch fehlerhafte Befehle aus, auch jene, die zu einem katastrophalen Ergebnis führen mussten. Daher war es eine große künstlerische Leistung des halutischen Mathematikers, jedes einzelne Instrument richtig einzusetzen und das Holo-Orchester in dieser Vollkommenheit klingen zu lassen. „Wann sonst kommen Sie schon in den Genuss eines derartigen musikalischen Ereignisses?" fragte Warthan Gronyt ruhig. „Ganz sicher nicht hier in der SHE'HUAN und bestimmt nicht bei diesem Flug. Sie sind ein Ignorant, um nicht zu sagen, ein Kunstbanause!"
    Warthan Gronyt war ein angesehener Wissenschaftler, der als Hyperraum-Spezialist galt. Der Hinweis, sein Nachbar auf Halut sei wenigstens zweihundert Kilometer von ihm entfernt gewesen, war falsch. Der Hyperraum-Mathematiker wohnte und forschte auf einer Insel im Meer, die annähernd 500 Kilometer von der Küste entfernt war.
    Dort hatte er sich neben seinen Forschungsarbeiten mit der Musik beschäftigt, die er bei seinen zahlreichen Besuchen auf der Erde kennengelernt hatte. Sie faszinierte ihn, während ihn die Musik anderer Völker und Planeten kalt ließ. Er hatte verschiedene Syntron-Orchester aufgebaut und über dem Meer entstehen lassen, wo er mit seinem Klangspektakel allenfalls ein paar Fische und Vögel erschrecken konnte.
    Auf den Gedanken, andere könnten weniger Glücksgefühle beim Hören der Musik empfinden als er, war er bisher nicht gekommen. Der Hyperraum-Mathematiker war es nicht gewohnt, sich über andere Gedanken zu machen und auf andere Rücksicht zu nehmen. Es war nicht leicht gewesen, ihn zur Teilnahme an der Expedition nach Chearth zu gewinnen. Aber dann war es ihm ergangen wie vielen anderen auch. Blo Rakanes Überredungskünste hatten ihn dazu gebracht, sein Eremitendasein auf Halut aufzugeben und sich der Expedition anzuschließen. Er war überzeugt davon, dass der Superintelligenz ES das Entstehen von Thoregon wichtiger war als alles andere und dass die Haluter ihre Aufgabe für Thoregon erfüllen mussten.
    Als Blo Rakane mir das Kommando über die SHE'HUAN übergeben hatte, war ihm sicherlich klar gewesen, dass er mir ein schweres Erbe aufgebürdet hatte. Die technische Aufgabe war an sich schon schwer genug zu bewältigen, aber ein anderes Problem war beinahe noch größer. 100.000 Individuen meines Volkes, von denen jeder ein Einzelgänger war und die es gewohnt waren, über einen ganzen Planeten verstreut in Zurückgezogenheit ihre Besonderheiten zu pflegen zu und zu hegen, waren aufgebrochen, um nach Chearth zu fliegen und die dortigen Probleme anzupacken. Sie alle mussten plötzlich auf dem Raumschiff SHE'HUAN auf ungewohnt engem Raum zusammenleben.
    Während des Fluges mussten sie den Yaronag zusammenbauen und bis zur Einsatzreife bringen. Ein Projekt mit einem so hohen Schwierigkeitsgrad, dass es unter diesen Umständen wohl nur von Vertretern meines Volkes bewältigt werden konnte.
    Im Verlauf

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