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1986 - Kampf der Giganten

Titel: 1986 - Kampf der Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Angriff. Für Minuten schien es, als könnten sie Erfolg haben, denn die Kosmische Fabrik wehrte sich nicht - ein zuckender, pulsierender, funkensprühender Krake, dessen Arme zwar wild um sich schlugen, aber keine Waffenwirkung erzeugten. Wilde Hoffnung durcheilte Steph La' Nievand. Ähnlich schienen viele Blues-Kommandanten zu empfinden; sie folgten dem Beispiel der Arkoniden, griffen ebenfalls wieder an. 120.000 Kampfschiffe entfesselten ihr Inferno, das ausreichte, um ganze Sonnensysteme zu vernichten. MATERIA aber glich einem sich träge schüttelten Riesen, der auf die Belästigung unwillig reagierte - und langsam in Wut geriet.
    Plötzlich gab es eine Reihe blitzschneller Hypertakt-Etappen. Der Krake schlug zurück! Orangefarbene Nachbilder erschienen zu Hunderten Tentakelenden spien weiße Pfeile. In wenigen Sekunden detonierten die ersten hundert Kugelraumer, dann waren es bereits tausend, und die Zahl wuchs rasch weiter. MATERIA schien unvermittelt überall zugleich zu sein -- ein unglaubliches Rochieren von Hypertakt-Etappen über kurze Distanz, gefolgt von Sublichtbeschleunigungen, extrem engen Kurswechseln und eigentlich unmöglich erscheinenden Manövern. Kaum, dass die Waffen der Angreifer noch ein Ziel fanden - im Gegenzug aber wurden nun sie selbst gejagt. „Imperator!" brüllte Rhodan. „Rückzug! Sofort!"Ein unverständlicher Laut antwortete ihm. Weitere tausend Schiffe wurden zu leuchtenden Bällen.
    Der Kampfbereich oberhalb der Akkretionsscheibe verwandelte sich in das Miniaturbild eines Kugelsternhaufens. Jeder Punkt stand für Transformexplosionen und vernichtete Raumer. Und zwischen ihnen huschte der goldene Schemen umher, tauchte hier, dann dort auf, setzte seine Waffen ein und wütete berserkerhaft. Die Aktion endete schließlich mit einem furchtbaren Desaster. Mehr als zehntausend arkonidische Raumschiffe waren MATERIA zum Opfer gefallen, bevor Bostich Rhodans Drängen nachgab und - endlich! - den Rückzugsbefehl gab.
    Steph fühlte sich, während sich die galaktische Flotte in den folgenden Minuten sammelte und neu gruppierte, als tauche er in arktisches Wasser: Was für ein unglaublicher Blutzoll! Und so sinnlos, so überflüssig, so ... Es war 14.33 Uhr.
    „Die Aufgabe, MATERIA um 15.45 Uhr am Rendezvouspunkt Terminus zu binden", sagte der Thoregon-Bote mit rauer Stimme, „ist weiterhin extrem schwierig, aber nicht undurchführbar oder gar aussichtslos! Die Kosmische Fabrik reagiert auf die SOL, man will uns - nicht zuletzt wohl auch mich zweifellos unbedingt erwischen. Das Carit und die beim Umbau neu installierte Technik sollen nicht auf Dauer dem Feind in die Hände fallen." Ihm war nicht anzusehen, was er von Bostichs Vorstoß dachte, von den Verlusten, der fehlgeschlagenen Aktion mit der Pseudo-SOL. Perry Rhodan schien sämtliche Emotionen abgeschaltet zu haben; Trauer, Wut und Nachdenken waren auf später verschoben - wenn es ein Später gab... „Welche Rolle Torr Samaho in den bisherigen Kampfhandlungen gespielt hat, lässt sich schwer einschätzen - es kann gut sein, dass es seiner Anwesenheit zu verdanken ist, dass MATERIA weiterhin existiert. Abtauchvorgänge mit einer Jagd auf ES konnten wir jedenfalls verhindern! Und der Rest gelingt uns ebenfalls! So leicht lassen sich Galaktiker nicht unterkriegen - es geht um unser aller Existenz, nicht mehr und nicht weniger!"
    Nachdenkliche Stille folgte dieser Ansprache, für Begeisterungsstürme und Hurra-Geschrei gab es keinen Anlass. Jeder wusste, auf was man sich einließ. Mit seinen Worten erreichte Perry Rhodan jedoch, dass sich ein gewisser Trotz bereitmachte, ein typisches „Jetzt erst recht"-Gefühl.
    Auch Steph dachte grimmig: Denen zeigen wir's! Die Toten dürfen nicht umsonst gewesen sein! Die letzte Stunde bis Tgleich Null verging wie im Flug; Steph und alle anderen Besatzungsmitglieder erlebten es wie in Trance schienen aus sich herauszutreten, wurden zu reflexhaft handeln den Maschinen, die alle Emotionen weit verdrängten und von der verstreichenden Zeit kaum etwas mitbekamen. MATERIA musste am von ES genannten Punkt fixiert werden! Eine andere Möglichkeit gab es nicht, die Kosmische Fabrik auszuschalten. Rhodans Anweisungen waren deshalb ebenso folgerichtig wie konsequent - und lebensgefährlich.
    Nachdem die Pseudo-SOL als Lockvogel nicht in gewünschter Weise funktioniert hatte, blieb nichts anderes übrig, als diese Rolle mit der THORE-GON VI alias SOL selbst zu übernehmen. Ein Vorteil war hierbei nur, dass

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