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1987 - Der Mörderprinz

Titel: 1987 - Der Mörderprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Richtung.
    Sein Herz fühlte sich so klamm an, als höre er soeben eine Stimme aus einem Grab.
    „Mein Name ist Samaho", versuchte er zu sagen. Nur ein Wispern kam aus seinem Mund, das auch nicht viel lauter war als die Stimme des Orakels.
    „Samaho", versuchte er es noch einmal, „mein Name ist..."
    Er verstummte voller Entsetzen, als sein Blick auf den Crozeirenzwilling fiel.
    Die machtvolle, scheinbar steinerne Gestalt, links und rechts von einem Dutzend der sehr viel kleineren, ebenfalls versteinerten Torr eingerahmt, richtete sich aus ihrer allzeit kauernden Haltung langsam auf.
    Mit vier Metern Höhe überragte der Crozeirenzwilling Samaho um mehr als das Doppelte. Seine wuchtige Gestalt hatte nicht viel mit dem feingliedrigen humanoiden Körper des Prinzen gemein. Auf den abnorm verbreiterten Schultern reckten sich in einer kaum erkennbaren Bewegung zwei Köpfe mit vorstehenden Kiefern, die schwarzen Gesichter Samaho zugewandt. Die Glieder besaßen nicht allein das Aussehen, sondern auch die Festigkeit von Stein.
    Er war froh, daß die Gestalt sich nicht von der Stelle bewegen konnte.
    Ihre Füße endeten im Boden. Sie standen nicht, sondern sie waren wie mit einem Sockel verbunden.
    Die beiden Konusschädel aus Basalt waren so groß wie Samahos Oberkörper, jeder einen halben Meter, und die Münder, noch vor einer Minute nicht mehr als angedeutete Striche, standen plötzlich links und rechts je einige Millimeter weit offen.
    Die Lider der Zwillingsschädel hoben sich in einer qualvoll langsamen Bewegung, die eine subjektive Ewigkeit in Anspruch nahm; eine Zeit, während der sich der Prinz nicht zu regen vermochte.
    Erst als die schwarzen Augen sich in intensiv türkisfarben leuchtende, schmale Schlitze verwandelten, fand er seine Beherrschung wieder.
    „Bist du... bist du das Orakel?" stammelte er.
    Im Gewölbe des Klosters von Druu klangen die Worte hohl und lächerlich, ohne Stimmkraft vorgetragen. Es war ihm peinlich, daß er als kommender König der Crozeiren in dieser Form die Nerven verlor.
    Ein sacht hörbares Lachen stellte die Antwort dar.
    „Ich bin das Orakel", bestätigte die ferne Stimme. „Und ich habe gewußt, mein Prinz, daß eines Tages einer wie Ihr in das Kloster von Druu hinaufsteigen würde. Nur habe ich geglaubt, daß es nicht so bald der Fall sein würde... Vielleicht in hunderttausend Jahren. Aber nicht heute. Die Philosophen meiner Zeit - einer Epoche der Stärke! - sagten, man sei niemals bereit, wenn die Stunde kommt. Ich denke, daß in diesen Worten Wahrheit steckt."
    Samaho konnte die Worte des Orakels nicht verstehen.
    „Wie meinst du das?" fragte er mit rauher Stimme. „Was für ein rätselhaftes Gerede!"
    Der steinerne Riese im Halbdunkel wiegte sacht seinen Körper, und Samaho glaubte, von seinen Füßen aus haarfeine Risse in den Bodenfliesen in alle Richtungen laufen zu sehen.
    Sein Blick irrte verstohlen zu den Statuen der Mörder. Ob die Torr auf ihre spezielle Weise wirklich lebendig waren oder nicht, ließ sich schwer sagen. Zumindest griffen sie in die Unterhaltung nicht ein.
    „Wußtet Ihr, daß das Gebirge der Träume zu einem Drittel unterhöhlt ist?" fragte der riesenhafte Steincrozeire mit dem Doppelkopf plötzlich.
    Samaho zuckte zusammen. „Nein", stammelte er. „Ich wußte nicht, daß..."
    Das Orakel fiel ihm ins Wort: „Seht Ihr die Treppe an der Seitenflanke des Saals, mein Prinz? Die versteinerten Crozeirenkönige des vierzehnten Jahrtausends haben Technologieschätze in den Kavernen eingelagert, die heute vergessen sind, im Vorfeld eines Krieges, der das vierzehnte Jahrtausend in ein Millennium der Dunkelheit verwandelt hat."
    „Ich kenne diese Geschichte", brachte er argwöhnisch hervor. „Warum erzählst du mir das?"
    „Weil diese Geschichte auch für Eure Zukunft eine entscheidende Bedeutung erlangen wird, Hoheit."
    „Inwiefern?"
    „Präzise Aufzeichnungen jener Epoche gibt es nicht, mein Prinz. Aber ich, ich bin dabeigewesen... Ich habe vom Gipfel des Gebirges der Träume hinabgeschaut. Das Volk der Crozeiren hat damals furchtbare Verluste erlitten, im Kampf gegen einen heute unbekannten Feind, von dem nichts überdauert hat als allein der Name: die Streiter gegen das GESETZ. Anfangs hatten die Streiter die Crozeiren beinahe ausgerottet. Als nicht mehr als zehntausend Personen übrig waren, die meisten in Crozeirenstadt, wuchs jedoch die Menta-Quote jeder einzelnen Person über die kritische Grenze hinaus. - Versteht Ihr, wovon ich

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