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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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PROLOG
    Carlos kam gerade aus der Dusche, als das Telefon klingelte. Er schlang sich ein Handtuch um die Hüften, ging in das kleine Wohnzimmer hinaus und stolperte beim hastigen Versuch, das schrillende Telefon zu erreichen, beinahe über einen immer noch ungeöffneten Karton mit Büchern. Er hatte noch keine Zeit gefunden, sich einen Anrufbeantworter zu besorgen, seit er in die Stadt gezogen war, und nur im neuen Stabsbüro kannte man seine Nummer. Und von dort durfte er keinen Anruf versäumen, schon allein aus dem Grund, weil Umbrella seine Rechnungen bezahlte.
    Mit triefnasser Hand schnappte er sich den Hörer und versuchte, nicht zu sehr außer Atem zu klingen.
    „Hallo?“
    „Carlos, hier ist Mitch Hirami.“
    Unbewusst stellte Carlos sich eine Spur gerader hin und hielt dabei immer noch das feuchte Handtuch zusammen. „Ja, Sir.“
    Hirami war sein Vorgesetzter. Carlos hatte ihn erst zweimal getroffen, und das war nicht genug Zeit, um ihn wirklich einschätzen zu können. Aber er schien recht fähig – genau wie die anderen Jungs der Truppe.
    Fähig, aber nicht allzu offenherzig … Genau wie Carlos selbst sprachen auch die anderen selten über ihre Vergangenheit. Er wusste jedoch aus sicherer Quelle, dass Hirami vor Jahren, bevor er angefangen hatte, für Umbrella zu arbeiten, drüben in Südamerika in Waffenschmuggel-Geschäfte verwickelt war. Es schien, dass jeder, den er im U. B. C. S. kennen gelernt hatte, ein, zwei Geheimnisse mit sich herumtrug – und die meisten davon hatten mit Aktivitäten zu tun, die nicht ganz legal waren.
    „Wir haben gerade Befehle erhalten, die eine heikle Situation betreffen. Melden Sie sich so schnell wie möglich zur Stelle. Sie haben eine Stunde, in zwei brechen wir auf – das ist um fünfzehn Uhr, comprende ?“
    „ Si – äh, ja, Sir!“ Carlos sprach schon seit Jahren fließend Englisch, aber er war immer noch dabei, sich anzugewöhnen, es ausschließlich anzuwenden. „Gibt es irgendwelche Informationen über die Art der Situation?“
    „Negativ. Sie werden mit dem Rest von uns gebrieft, sobald Sie hier sind.“
    Hiramis Tonfall ließ darauf schließen, dass er noch mehr zu sagen hatte. Carlos wartete und begann wegen des auf seiner Haut trocknenden Wassers zu frösteln.
    „Angeblich geht es um ausgetretene Chemikalien“, sagte Hirami, und Carlos meinte, einen Anflug von Unbehagen in der Stimme seines Truppführers zu bemerken. „Etwas, das Menschen dazu bringt … das sie dazu bringt, sich anders zu verhalten.“
    Carlos runzelte die Stirn. „Wie anders?“
    Hirami seufzte. „Wir werden nicht bezahlt, um Fragen zu stellen, Oliveira, oder? Jetzt wissen Sie so viel wie ich. Kommen Sie einfach her.“
    „Ja, Sir“, sagte Carlos, doch Hirami hatte bereits aufgelegt.
    Carlos ließ den Hörer auf die Gabel fallen und wusste nicht, ob er sich auf seinen ersten U. B. C. S.-Einsatz freuen oder mit Nervosität reagieren sollte. Umbrella Bio-Hazard Countermeasure Service: ein beeindruckender Name für eine Gruppe angeheuerter Ex-Söldner und Ex-Militärs, von denen die meisten über Kampferfahrung und einen zwielichtigen Background verfügten. Der Rekruteur in Honduras hatte gesagt, dass sie sich um Situationen zu „kümmern“ hätten, die Umbrella rasch und aggressiv bereinigt wissen wollte – und legal. Nach drei Jahren, in denen er an kleinen Privatkriegen zwischen rivalisierenden Banden und Revolutionären beteiligt gewesen war, in Lehmhütten gelebt und sich aus Dosen ernährt hatte, war ihm eine sichere Anstellung – verbunden mit einem erstaunlich guten Lohn – wie ein erhörtes Gebet vorgekommen.
    Zu schön, um wahr zu sein, das war’s, was ich dachte … und was, wenn sich herausstellt, dass ich Recht hatte?
    Carlos schüttelte den Kopf. Er würde es nicht herausfinden, indem er in ein Handtuch gehüllt herumstand. Es konnte jedenfalls unmöglich schlimmer sein als eine Schießerei mit einem Haufen zugekokster Pendejos in einem namenlosen Dschungel, wo er sich fragen musste, ob er die Kugel, die ihn schließlich erledigte, wohl hören würde.
    Er hatte eine Stunde, und bis zum Büro benötigte er zu Fuß zwanzig Minuten. Er wandte sich dem Schlafzimmer zu, plötzlich entschlossen, möglichst früh aufzukreuzen, um zu sehen, ob er noch ein paar weitere Infos aus Hirami herauskitzeln konnte. Schon jetzt spürte er die Wärme des Adrenalins, das sich in seinen Eingeweiden aufbaute, ein Gefühl, mit dem er aufgewachsen war und das er besser kannte als

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