2 Ranch des Schicksals - Nimm mich mit zum Horizont!
war mein erstes Mal seit sehr langer Zeit. Und vor dir hat es keinen anderen als meinen Ehemann gegeben, und der war jahrelang krank.“
Er betrachtete ihre Hand. „Du warst wie eine Jungfrau, und ich …“
Sie lachte. „Nichts gegen Ritterlichkeit, aber jetzt übertreibst du es wirklich.“ Sie zog die Hand zurück. „Wir sind einfach nur ehrlich zueinander. Du willst alles über mich wissen, und ich habe dir noch eine kleine Information geliefert. Du erzählst mir, mit wie vielen Frauen du zusammen warst. Auch wenn du es vermutlich nur schätzen kannst …“
„Im Moment bin ich mit niemandem zusammen. Ich war nie verheiratet. Ich habe nie Sex ohne Kondom. Bisher jedenfalls. Da habe ich Mist gebaut, aber für eine Entschuldigung ist es wohl zu spät.“
„Du bist ein guter Mann“, sagte sie sanft.
„Du kennst mich kaum.“
„Ich weiß genug, um dir zu vertrauen.“
Keiner von ihnen aß auf, aber er schaffte mehr als sie. Wahrscheinlich würde es ganze Weile dauern, bis er wieder etwas schmecken konnte.
„Ich möchte dir meine Fotos zeigen“, sagte sie beim Aufstehen.
Er folgte ihr mit seinem Teller. „Ich helfe dir. Wie wäschst du ab? Maschine oder Handarbeit?“
„Das erledige ich nachher.“ Sie stellte ihre Teller in die Spüle. „Möchtest du einen Drink? Einen Schuss Koffein oder Alkohol, um meine Show zu überstehen?“
Er lachte. „Was immer du für nötig hältst.“
Im Büro legte sie ihm ein Kissen auf den Hocker, der vor einem alten, vernarbten Ledersofa stand. Alles in dem Zimmer war dunkelgrün und braun. Der Schreibtisch stand zwischen zwei Bücherregalen. Trace stellte sich vor, wie Skyler sich an den Computer setzte und dem ausgestopften Widderkopf an der Wand den Rücken zukehrte. Es gab noch eine zweite Couch und einen Sessel, mehr Bücherregale und einen dicken Teppich, dessen Farbe ihn an Schlamm erinnerte. Dies war das Zimmer eines Mannes, und Skyler hatte nichts darin verändert.
Trace setzte sich und legte das Bein ohne ihre Hilfe hoch. Er musste sich dazu zwingen, denn er sehnte sich nach ihrer Berührung.
Sie ging an ein Regal und öffnete die eingebaute Bar. Obwohl er ein Whiskeytrinker war, begnügte er sich mit dem Brandy, den sie ihm mit großer Geste einschenkte und reichte. Er wollte sie nicht enttäuschen.
Dann setzte sie sich neben ihn und schlug die Mappe auf. Die meisten Fotos zeigten natürlich Pferde. Manche sahen aus wie Bewerbungsfotos, die sie für die Züchter gemacht hatte. Besonders stolz schien sie auf die zu sein, auf denen außer den makellosen Vollblütern auch Kinder zu sehen waren.
„Sieh dir das an.“ Sie schob die Mappe von ihren auf seine Knie und zeigte auf ein kleines Mädchen mit großer Brille und Pferdeschwanz. Es trug Jeans und pinkfarbene Cowboystiefel. Die Stute war mindestens zwanzig Jahre alt, und am Halfter waren jede Menge Turnierschleifen angesteckt. „Ihr Name ist Edie. Sie sieht nicht sehr gut, aber, Junge, kann das Mädchen reiten. Das Foto war nicht für sie, sondern für ihre Großmutter. Es sollte eine Überraschung sein. Ihre Großmutter kann viel besser sehen. Für eine Seniorin.“ Skyler lächelte. „Das hat sie gesagt. Seniorin. Sie ist sechs.“
„Süßes Kind.“ Trace nickte. „Großartiges Foto.“
Skyler warf ihm einen Blick zu, als würde sie in seinem Kompliment nach einer verborgenen Bedeutung suchen. War großartig nicht das richtige Wort?
Sie klappte die Mappe zu und legte sie zur Seite. „Ich wollte nie Porträtfotografin werden, aber bisher bringt es mir mehr ein als die Reportagen.“
„Du kannst beides, oder?“
„Ja. Bei den Züchtern habe ich einen ganz guten Ruf, aber ich möchte eine richtige Fotojournalistin werden und irgendwann vielleicht ein professionelles Video drehen.“
„Stell es auf YouTube ein. Ich bin auf YouTube.“ Er lehnte sich zurück und nippte am Brandy. „Jedenfalls hat man mir das erzählt.“
„Du hast nicht nachgesehen?“
„Ich habe kein Internet.“ Er berührte ihre Schulter. Sie hatte geduscht, ein seidiges orangefarbenes Shirt angezogen und duftete wie eine Blume. „Es gibt ein paar Filme von mir, aber der, den die meisten Leute anklicken, war nicht mein gelungenster Auftritt.“
„Ein übler Sturz.“
Er lächelte. „Der übelste.“
„Das passiert dir selten, oder? Ich meine, du schneidest immer sehr gut ab.“ Sie warf ihm einen entschuldigenden Blick zu. „Ich habe im Netz nachgesehen.“
„Stimmt. In diesem Jahr habe ich nicht
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