2 Ranch des Schicksals - Nimm mich mit zum Horizont!
Schultern und kaute. Scharf. Heiß. Feurig. Er trank einen Schluck Wasser. „Schweißtreibend“, bestätigte er.
„Tut mir leid. Der Anblick hat mich so sehr fasziniert, dass ich …“ Sie griff nach seinem Teller. „Ich mache dir etwas anderes.“
„Nein, es ist toll.“ Seine Gabel war auf dem Weg zum Grünzeug, und er winkte damit ab. „Vor allem mit diesem …“
„Salat.“
„Salat, ja. Er ist fruchtig.“ Er ließ sich die Enchilada schmecken. „Mmh. Reichst du mir das Brot?“ Mit der Gabel zeigte er auf die Teigtasche. „Sieht ganz harmlos aus, aber sie hat es in sich. Wie Vegas.“
„Dein Pferd, meinst du?“
„Ja. Überraschungen sind die Würze des Lebens.“
„Abwechslungen.“
„Die auch. Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals einen grünen Salat essen würde, in dem Orangen sind.“
„Es sei denn, du hast dir den Mund verbrannt.“ Sie lächelte mitfühlend. „Der rote Pfeffer sah in der weißen Soße so hübsch aus, da habe ich wohl etwas zu viel verstreut.“
„Du bist eine Künstlerin.“ Er riskierte noch einen Bissen. Aus den lodernden Flammen in Mund und Hals war eine gleichmäßige Glut geworden. Dass er noch lächeln konnte, musste ein gutes Zeichen sein. „Und eine gute Köchin, Doris.“
„Doris?“
„Das hat mein Dad immer gesagt. Mein Bruder Ethan ist ein begnadeter Koch. Das glaubt man nicht, weil er ein so kräftiger Kerl ist. Ich bin älter, aber er ist größer, ein Muskelpaket, das nichts umwirft.“ Mit einem wehmütigen Lächeln dachte er an seinen kleinen Bruder. Seinen Schützling. Bis Logan aufgetaucht war. Die Frau in ihrem Leben hatte nicht durchgehalten. Er schob die Gabel in den Salat. „Es gibt keine Doris. Logan ist altmodisch. Er hat das Zwanzigste Jahrhundert verpasst.“ Trace zuckte mit den Schultern. „Vielleicht hat ihm in unserem Junggesellenhaushalt etwas gefehlt. Wenn man gut in der Küche ist, heißt man Doris.“
„Ich bin normalerweise besser. Bitte lass mich dir …“
Er hob eine Hand. „Weißt du, was ein toller Nachtisch wäre?“
„Eis?“
„Genau.“ Er zwinkerte ihr zu. „Es sei denn, in der Stadt bekommt man irgendwo gefrorenen Pudding. Wie weit ist es von hier?“
„Dreiundzwanzig Meilen bis Gillette. Wo lebt dein Bruder?“
„In South Dakota. Er arbeitete auch mit Pferden. Inzwischen verdient er damit sogar Geld.“
„Das ist mein Traum. Für eine Arbeit bezahlt zu werden, die man liebt.“
„Und die Rinderzucht liebst du nicht.“
„Das hast du gemerkt, was?“, sagte sie leise. „Jedenfalls nicht so, wie wir sie hier betrieben haben.“ Aber sie wollte nicht an die Vergangenheit denken. „Möchtest du das Video sehen, dass ich im Wildpferdreservat aufgenommen habe? Ich habe es bearbeitet, also ist es ganz gut. Nicht sehr lang. Oder ich zeige dir ein paar Fotos. Ich stelle gerade eine Mappe zusammen.“ Sie lächelte wieder. „Pferde.“
„Und Pferdeverstand.“
„Mit deiner Art von Pferdeverstand habe ich gerade erst angefangen“, sagte sie. „Rodeoszenen und enge Jeans.“
„Ich trage keine engen Jeans.“
„Ich habe jede Menge Jeans fotografiert und finde, dass sie an dir gut sitzen.“
„Ich sollte weniger Eis essen. Mit dreißig wird der Hintern schnell breit.“ Er richtete die Gabel auf sie. „Deiner nicht. Du hast einen knackigen Po, aber du solltest ihn nicht so oft zusammenkneifen.“
Skyler runzelte die Stirn. „Wie kannst du das sagen?“
„Ich spreche aus, was ich sehe. Und mir gefällt, was ich sehe. Vor allem dann, wenn du dich entspannst und spontan bist.“
„Sicher?“
„Ganz sicher. Und will dich besser kennenlernen. Ich will alles über dich wissen.“
Sie lächelte nicht mehr. Dabei hatte er nur seinen Cowboycharme spielen lassen wollen. Offenbar war es ihm nicht gelungen. Er legte die Gabel ab, warf einen Blick auf die Wanduhr hinter ihm und schüttelte den Kopf.
„Ich habe gerade meine Karten auf den Tisch gelegt, was?“
„Falls hier ein Spiel läuft, muss ich die Regeln kennen“, erwiderte sie leise.
„Gegen die habe ich schon verstoßen.“ Er sah ihr in die Augen. „Ich habe den Herzbuben ausgespielt. Das tue ich sonst nie.“
„Und ich die Herzdame, Trace. Mach dir keine Sorgen.“ Sie griff nach seiner Hand. „Ich wollte mit dir zusammen sein. Du hast recht, ich bin ein zurückhaltender Mensch, aber bei dir …“ Ihre Finger bewegten sich. Es war kein Streicheln. Es war Nervosität, das spürte er. Sie räusperte. „Das mit uns …
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