2 Ranch des Schicksals - Nimm mich mit zum Horizont!
doch nicht entgehen.“
„Was hältst du davon, wenn wir beide Skyler helfen?“, schlug Trace vor. „Sie hat das Pferd schon mal an die Longe gewöhnt und es auf das richtige Training vorbereitet.“
„Ich tue nur, was du mir sagst“, warf sie ein und wusste nicht, ob sie sich darauf freuen sollte, von gleich zwei Wolf Tracks Anweisungen zu bekommen.
„Aha. Und wie geht es Ihnen damit?“ Logan sah, wie sie seinem Sohn einen Blick zuwarf. „Nicht ihm. Ihnen.“
„Ich finde, es läuft sehr gut“, antwortete sie. „Aber er meint, dass er alles von Ihnen gelernt hat. Und ich habe Ihr Buch gekauft. Er hält sich daran. Würden Sie es mir signieren?“
„Ich mag diese Frau.“ Logans Lächeln unterstrich sein Kompliment. „Aber bemuttern Sie ihn nicht, wenn er ihn wegen einer lächerlichen Verstauchung etwas vorjammert.“
„Das tue ich nicht“, protestierte Trace.
„Nein, wohl nicht.“ Logan klopfte mit der flachen Hand auf den Tisch. „Sehen wir uns mal an, was euer Mustang so kann. Wie heißt er denn?“
„Cayenne.“ Ich kann nichts dafür, sagte der Blick, den er seinem Vater zuwarf.
„Cayenne? Was ist das, irgendein bislang unbekannter Indianerstamm?“
„Fast“, sagte Trace. „Es ist roter Pfeffer. Schleicht sich an und brennt höllisch.“
Logan lachte. „Dann ist er gut fürs Herz.“
Sie ließen den Mustang in den Roundpen, und Skyler begann mit der Aufwärmarbeit. Danach ging sie zu Trace. Er lehnte am Geländer und hielt die Longe schon in der Hand.
„Sieht gut aus“, lobte sein Vater.
„Meinst du, er duldet sie auf seinem Rücken?“, fragte Trace ihn.
„Schwer zu sagen“, erwiderte Logan. „Ich kann noch nicht auf unseren Mustang steigen, aber Mary hat ihn bereits geritten. Zwischen Pferden und Frauen existiert eine ganz natürliche Verbindung.“
Trace warf Skyler einen Blick zu. Sie sagte nichts, aber er wusste auch so, was sie dachte. Habe ich es nicht gesagt?
„Ja, ich denke, sie sollte es heute mal versuchen.“
Skyler strahlte.
Trace saß mit seinem Vater auf dem Geländer, während Skyler das Pferd longierte. Logan war für ihn immer ein Ratgeber gewesen, auch wenn er sich nie aufdrängte. Aber anders als sein Bruder scheute Trace sich nicht, um Hilfe zu bitten, wenn er sie brauchte.
„Hast du etwas von meiner Mutter gehört?“
Logan runzelte die Stirn. „Seit der Scheidung nicht mehr. Sie hat mir die unterschriebenen Papiere geschickt. Das war ihr letztes Lebenszeichen.“ Er behielt Skyler und Cayenne im Auge, während er redete. „Warum fragst du? Hast du etwa von ihr gehört?“
„Nicht seit sie angerufen hat, um uns zu sagen, dass sie uns zu sich holen will. Seitdem kein Wort mehr.“ Er schnalzte mit der Zunge. „Ich habe damals nichts dazu gesagt. Sie hätte sich doch denken können, dass ich nicht mit ihr weggehe.“
„Trotzdem würdest du gern wissen, was aus ihr geworden ist.“
„Nicht wirklich.“ Das war gelogen. Trace wusste es. Und er wusste, dass Logan es wusste. „Aber ich dachte mir, falls jemand …“
„Ich würde es dir erzählen, wenn ich etwas gehört hätte.“
Trace beobachtete, wie der Mustang an der Longe leicht zu galoppieren begann. Skyler lächelte stolz. Zwei wunderschöne Geschöpfe. Vielleicht ein drittes. So langsam gefiel ihm die Vorstellung.
„Glaubst du, sie ist tot?“, fragte er leise.
„Ich denke nur noch selten an sie.“
„Aber du hast sie geheiratet“, wandte Trace ein. „Ehrlich gesagt, das habe ich nie verstanden.“
„Damals hielt ich es für eine gute Idee, und es hat mir dich und deinen Bruder eingebracht.“
„Du wolltest Kinder?“
„Ich wollte deine Mutter“, sagte Logan. „Und zufällig hatte sie zwei Kinder. Manche Leute sagen, dass es für alles einen Grund gibt. Ich sage, Dinge passieren und man reagiert darauf. Irgendwann wird einem der Grund dafür vielleicht klar.“ Er rückte seinen Hut zurecht, wie Cowboys es immer dann taten, wenn sie nachdachten. „Ich wollte tun, was richtig war, und das hat sich als etwas verdammt Gutes erwiesen.“
„Du warst das Beste, was Ethan und mir widerfahren konnte. Ich weiß nicht, ob ich dir das jemals gesagt habe, aber es stimmt.“
Logan nickte. Er wusste Traces Worte zu schätzen, obwohl er ein Mensch war, der eher Taten sprechen ließ.
„Willst du mal etwas Verrücktes hören?“, begann er und zeigte mit einer Kopfbewegung auf das Pferd, das auf der Weide graste. „Das Pferd da … es heißt übrigens Adobe, wegen der
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