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2001 Himmelsfeuer

2001 Himmelsfeuer

Titel: 2001 Himmelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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sie, wenn auch nur drei Minuten lang, diesen Mann anziehend gefunden hatte.
    Die Öffnung der Höhle lag fünfundzwanzig Meter unterhalb des Hügelkamms hinter dem Zimmerman-Areal, und während über den Bergen im Osten der neue Tag anbrach und die Senke von Los Angeles in klares, abgasfreies Licht tauchte, zurrte Erica den Kinnriemen ihres Schutzhelms fest. Neben ihr, ebenfalls mit letzten Handgriffen beschäftigt, stand Luke, der zum ersten Mal mit einem frischen Fund in Berührung kam und entsprechend aufgeregt war. Mit der Entschlossenheit eines antiken Kriegers, der seine Lenden für die Schlacht gürtet, schlang er sich das Seil mit dem Karabinerverschluss um.
    Jared Black rüstete sich ebenfalls. Er hatte seinen eleganten Anzug gegen etwas Robusteres getauscht: einen geliehenen Overall, der auf dem Rücken den Schriftzug
Southern California Edison
trug. Sein Gesichtsausdruck war keineswegs erwartungsvoll, eher trotzig-grimmig. War er sauer? Warum denn? Wollte er mit diesem Projekt nichts zu tun haben? Hatte man ihn gezwungen, es zu übernehmen? So wie Erica die Sache sah, müsste Jared Black doch überglücklich sein, die Arbeit der NAHC und seinen persönlichen Kreuzzug für die Rechte der amerikanischen Ureinwohner einmal mehr ins Rampenlicht zu rücken.
    Oder war seine Verstimmung persönlicher Natur? Hatte er ihr noch immer nicht verziehen, was sie an dem Tag gesagt hatte, als sie und ihre Gruppe den Reddman-Prozess verloren hatten? »Mr. Black ist ein ausgemachter Heuchler«, hatte sie vorgebracht, »wenn er einerseits behauptet, für die Erhaltung der indianischen Kultur einzutreten, und andererseits entsprechende historische Zeugnisse der Erde übergibt und damit in Vergessenheit geraten lässt.«
    »Sind Sie bereit, Dr. Tyler?«, fragte der Bergführer, nicht ohne sich zu vergewissern, dass Erica ordnungsgemäß angeseilt war und ihr Klettergurt und der Abseilachter wirklich saßen.
    »So bereit wie nur irgend möglich«, gab sie zurück und lachte nervös auf. Noch nie hatte sie sich über eine Klippe abgeseilt.
    »Okay. Folgen Sie einfach meinem Beispiel, dann klappt’s schon.«
    Am Rande der Klippe drehte sich der Führer um, das Gesicht zum Felsabbruch gekehrt, und machte vor, wie man sich weit hinauslehnte und so den kontrollierten Abstieg anging, wie man durch den Achterknoten Seil nachließ, indem man den Druck auf den Strang lockerte, der durch die rechte Hand lief, und dass der andere Arm beim langsamen und vorsichtigen Hinuntertasten nach hinten ausgestreckt den Seillauf regulierte. Als sie den Zugang zur Höhle erreichten, half er erst Erica ins Innere, dann Luke und Jared, die hinter ihr waren.
    Die vier seilten sich aus und starrten ins Dunkel. So klein die Höhle auch sein mochte, die Finsternis jedenfalls war gewaltig. Der einzige Lichtblick in der beklemmenden Schwärze waren die spärlichen Lichtpunkte von den Lampen auf ihren Helmen. Als sie mit den Füßen scharrten, hallte ein schwaches Echo von Sandsteinwänden wider, erstarb in der unergründlichen Ferne.
    Auch wenn Erica am liebsten einfach ins Innere gerannt wäre und sich die Malereien angeschaut hätte, verharrte sie am Eingang und tastete mit ihrer Taschenlampe systematisch den Boden ab, die Wände, die Decke. Als sie sich überzeugt hatte, dass die Oberflächen nichts archäologisch Bedeutsames aufwiesen, nichts, was unabsichtlich hätte zerstört werden können, sagte sie: »Also dann, meine Herren, gehen wir rein. Passen Sie auf, wo Sie hintreten.« Der Lichtkegel ihrer Taschenlampe streifte die Höhlenwände und die Deckenwölbung. »Wir sollten von jetzt an versuchen, uns zeitlich zurückzuversetzen und uns vorzustellen, was die Menschen damals hier gemacht haben könnten und damit auch, welche Spuren sie hinterlassen haben.«
    Sie gingen langsam los, achteten darauf, wohin sie mit ihren Stiefeln traten, derweil acht Lichtkreise wie weiße Motten über Sandsteinformationen tanzten. »Wir können von Glück sagen«, meinte Erica beiläufig, »dass diese Höhle an der Nordflanke der Berge liegt. Sie ist trockener als die Südflanke, wo die ganze Gewalt der Pazifikstürme anbrandet. Der Schutz vor Regen hat zur Erhaltung der Malereien beigetragen. Und möglicherweise auch weiterer Artefakte.«
    Schweigend gingen sie weiter. Lichtkegel huschten über weiche Felskonturen, ließen geschwärzte Oberflächen und Büschel von Flechten erkennen. Jeder der vier Eindringlinge war voll konzentriert, seine Sinne geschärft,

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