2008 - Blockade um SOL
verschwinden konnte.
Von dort trug ihn ein Antigrav zu einer der Schwebeplattformen, die mit etwa sechzig Stundenkilometern stadteinwärts fuhren. Er hielt sich an ihrem Rand. Zwischen all den Menschenkörpern hätte er es keine sechzig Sekunden ausgehalten.
Fünf Minuten später und ein paar Kilometer weiter sprang er ab, ließ sich hinunter auf die Khooloi Road sinken. In Blickrichtung hing die Solare Residenz am Himmel über dem Stadtzentrum, wo der Diener der Materie namens Ramihyn vor gut zwölf Jahren den Sitz der LFT zerstört hatte.
Im Licht der Abendsonne glühte das Gebilde in rotgoldenem Licht. Wie ein funkelnder Edelstein hing Rhodans Residenz über der Stadt. Der Anblick war prachtvoll und ehrfurchtgebietend. Er entschädigte den Cel´Athor für vieles, was er in dieser Stadt psychisch erdulden mußte.
Diese Residenz als krönendes Schmuckstück am Himmel über Arkon Iquasi als Geschenk eines da Orcast für den Imperator, das wäre es gewesen.
Aber Soi Maklur gab sich keinen Illusionen hin. Einen solchen Diebstahl hätten nicht einmal alle Geheimdienste der Milchstraße mit vereinten Kräften geschafft.
Die Entfernung zur Mutantenschule Fellmer Lloyd betrug inzwischen keine vierhundert Meter mehr. Sie lag am Forum Andromeda, einem Marktplatz mit einem halben Kilometer Durchmesser.
Das Schulgebäude selbst stand inmitten eines zwei Kilometer großen Gartengeländes.
Soi Maklur kannte es von einer Besichtigung her. Es handelte sich um ein Geflecht aus Bungalows, in dem jeder der fünfzig Jungmutanten sein eigenes Refugium besaß. Unter den Elite-Mutantenschulen galt „die Fellmer Lloyd" als die renommierteste. Regelrechte Wälder aus Büschen und Sträuchern schirmten allzu neugierige Blicke ab.
Rund um den Marktplatz schlossen sich zehn- bis vierzigstöckige Quaderbauten von recht schmucklosem Aussehen an. Zwei der Celistas wohnten schon mehrere Monate hier und observierten die Umgebung. Wofür das gut sein sollte, wußten sie erst seit sechs Tagen.
Seit diesem Zeitpunkt stand auch das Fluchtschiff bereit.
Zehn Gruppen aus jeweils sechs Agenten und Agentinnen observierten die wichtigsten Mutantenschulen Terranias. Mikrosonden beobachteten die Monochrom-Mutanten außerhalb der Schulgelände. Die endgültige Entscheidung über einen Zugriff würde erst kurz vor zwanzig Uhr fallen.
Hundert Meter vom Marktplatz entfernt geriet Soi Maklur in den gut abgeschirmten Sendebereich des Niederfrequenz-Kommunikationssystems. Der Mikroempfänger im rechten Innenohr meldete sich mit einem leisen Fiepen. „Maklur vor Ort", sagte ei-, ohne den Mund groß zu bewegen. Der integrierte Mikrosender hinter seinem Kehlkopf übertrug die Schwingungen problemlos zum Verstärker in einem der benachbarten Gebäude.
Aus verschiedenen Teilen Terranias trafen Klarmeldungen ein. Mehr als hundert Jungmutanten hielten sich außerhalb ihrer Schulen auf. Das war ein guter Schnitt, wie der Cel´Athor zufrieden feststellte. Selbst wenn sich achtzig Prozent davon in einer knappen Stunde nicht mehr außer Haus befanden, reichten zwanzig Stück immer noch aus, damit sich die Verhörspezialisten in den Medozentren der Tu-Ra-Cel ein Bild über das Potential machen konnten.
Die LFT-Medien sprachen von 60.000 bis 80.000 Monochromen, es handelte sich also um eine wahre Mutantenschwemme. Arkon konnte das nicht schweigend hinnehmen. Für den Bestand des Kristallimperiums stellte es eine größere Gefahr dar als die Liga-Schlachtschiffe.
Die Tu-Ra-Cel mußte möglichst schnell in Erfahrung bringen, wie groß die Bedrohung war und ob sich daraus nicht ein eigenes Mutantenkorps entwickeln ließ.
Soi Maklur gab sich keinen Illusionen hin. Mit einer Handvoll Mutanten auf jeder Seite ließ sich kein Krieg gewinnen, nicht einmal eine Schlacht. Die psychologische Bedeutung der Jungmutanten Terras überstieg ihren wirklichen Nutzen. Von den Fähigkeiten eines Gucky waren sie weit entfernt.
Ihre Gefährlichkeit lag in einem anderen Bereich. Wenn es ihnen gelang, bis nach Arkon 1 in die Nähe des Imperators vorzustoßen, waren sie vermutlich in der Lage, alle Verantwortlichen des Kristallimperiums zu beseitigen und ein Machtvakuum zu schaffen, wie es schlimmer nicht sein konnte.
Daß genau dies nicht geschah, dafür arbeiteten Soi Maklur und viele hunderttausend andere Celistas in der Milchstraße.
Der Cel´Athor suchte eine Aussichtsplattform hoch über dem Marktplatz auf, Auch vom Forum Andromeda aus stellte der Blick auf die schwebende
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