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2008 - Blockade um SOL

Titel: 2008 - Blockade um SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Residenz alles andere in den Schatten. Ihr rotgoldener Glanz intensivierte sich, je näher Sol dem Horizont entgegensank.
    Es kühlte merklich ab. Auf dem Marktplatz ließ das bunte Treiben nach. Die Menschen zogen sich in die Geschäfte und Restaurants in den Gebäuden zurück. Vereinzelt flammten erste Reklame-Hologramme auf und verschafften dem Besucher des Marktplatzes einen Eindruck von der Vielfältigkeit des Warenangebots.
    Soi Maklur wäre nie auf den Gedanken gekommen, seine Galax für terranischen Tand zu verplempern.
    Mit einem Anflug von Heiterkeit dachte er daran, daß die hiesigen Behörden spätestens übermorgen eine Suchmeldung nach ihm und auch anderen Bewohnern Terranias herausgaben. Es war so üblich, wenn jemand nicht mehr an seinem Arbeitsplatz erschien oder abreiste, ohne sich beim Syntron des Einwohnermeldeamtes zu verabschieden.
    Der Mikroempfänger in seinem Innenohr meldete, daß inzwischen die Hälfte der Jungmutanten in ihre Schulen zurückgekehrt war. Ein paar wenige verließen sie im Gegenzug. Es herrschte ein ständiges Kommen und Gehen. Viertel vor Acht waren es nicht einmal mehr zwanzig Prozent der ursprünglich Observierten. „Es halten sich nur noch zwei der Monochromen in unserem Zugriffsbereich auf", flüsterte eine, zweite-, Stimme, die Maklur dem Cel´Arbtan Onkenscholts zuordnete. Er stammte von der einst freien Kolonialwelt Syverdon und lebte seit über einem Jahr auf Terra. „Sie sitzen im Straßencafe."
    Soi Maklur ließ sich hinunter auf den Platz sinken. Er setzte die Sonnenbrille auf. Das Zentrum der Brillengläser verformte sich unmerklich und zoomte die Gesichter der beiden Jungmutanten.
    Einer der beiden war Startac Schroeder! Selbst ein Blinder hätte ihn identifiziert. Vor fast zwölf Jahren war er im Zusammenhang mit WAVE und den Ereignissen auf Terra bekannt geworden.
    Der Teleporter stellte eine besondere Herausforderung für Soi Maklur dar. Es galt, schneller zu sein als er. Bevor er verschwand, mußte ihn ein gezielter Schockerschuß bewußtlos machen.
    Aus der Schule auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes traten fünf weitere Jungmutanten und bewegten sich in Richtung Khooloi Road. „An alle", sagte Soi. „Wir nehmen die beiden Kerle im Café!"
    Der Zugriff auf alle anderen Monochromen in der Nähe unterblieb. Natürlich war Maklur sich bewußt, daß sie nicht besonders wählerisch sein durften. Der Auftrag lautete, so viele Jungmutanten wie möglich zu entführen und in den Hoheitsbereich Tai Ark´Tussans zu schaffen.
    Mißglückte der Zugriff auf die beiden im Straßencafé, blieb keine Zeit, andere Opfer auszusuchen. „Achtung", wisperte die leise Stimme in seinem Innenohr. „Der Ältere der beiden verläßt seine Position."
    Das war Schroeder. Der Terraner betrat das Gebäude. Maklur vermutete, daß er die Toilette aufsuchte, und behielt recht. Startac kehrte nach wenigen Minuten zurück und setzte sich wieder an seinen Platz.
    Was die beiden sogenannten Monochrom-Mutanten besprachen, hörte Soi Maklur nicht. Er wollte es gar nicht wissen. Ihm genügte zur Einschätzung der beiden Personen erst einmal, daß sie unbewaffnet waren, keine Einsatzgürtel für Schutzschirme und Flugaggregate trugen und alles in Schwarzweiß beziehungsweise Graustufen sahen. Sie waren stärker auf Kontraste angewiesen als Wesen, die farbig sahen.
    Die Abenddämmerung mit ihren sich verwischenden Konturen behinderte sie stärker.
    Die Celistas waren fest entschlossen, diesen Vorteil für sich zu nutzen.
    Aus dem Süden und Osten Terranias trafen Meldungen ein, daß sich Dutzende der Zielpersonen an einer Art Dezentralisierungstraining beteiligten. Es gehörte nicht viel Phantasie dazu, um die Hintergründe eines solchen Einsatztrainings zu verstehen.
    Soi Maklur ahnte düster, daß die Ausbildung der Jungmutanten weiter fortgeschritten war, als sie bisher vermutet hatten. „Wo bleiben die Meldungen über die Schule Betty Toufry?" fragte er ungeduldig. „Tut mir leid", sagte der Syntron. „Die Gruppe meldet sich nicht."
    Auch das hatten sie einkalkuliert. Es bedeutete, daß Terkholens Leute bisher keinen einzigen Monochromen entdeckt hatten.
    Maklur wäre jedoch kein guter Cel´Athor gewesen, wenn er nicht alle Eventualitäten berücksichtigt hätte. Er brauchte Gewißheit, daß die Celistas nicht aus dem Verkehr gezogen worden waren.
    Terkholen erhielt seine Nachricht und setzte sich mit ihm in Verbindung. „Die Schule ist verwaist", berichtete er. „Oder wir

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