2028 - Operation Stiller Riese
zeigte den offenen Sternhaufen des Hayok-Sternenarchipels, 2139 Lichtjahre oberhalb der Hauptebene. Von. besonderer Bedeutung waren hier naturgemäß die sieben Industrieplaneten mit ihren PositronikProduktionsstätten. Je mehr Korra VirVarianten grassierten - die meisten von Angehörigen des galaktisch organisierten Verbrechens wie den Galactic Guardians in Umlauf gebracht -, desto wichtiger wurde die positronische Ausstattung, nicht nur an Bord von Raumschiffen.
Neue Strukturen, variierende Übertragungsweisen - wenn Korra Vir eine Syntronik erreichte, war das gleichbedeutend mit ihrem Ende. Nur die rechtzeitige Ab- und die Umschaltung auf Positroniken waren ein wirksames Abwehrmittel. Die Terraner besaßen darüber hinaus den Korragischen Damm als massive Abwehr, die nur bei planetaren Großsyntroniken zum Einsatz kommen konnte.
Syntronikern war es zwar inzwischen gelungen, gegen einige bekannte KorraVir-Varianten eine Art „Abwehrprogramm" zu entwickeln, das quasi das „Immunsystem" einer Syntronik stärkte, doch mit jedem verbuchten Erfolg machte das Auftreten neuer Varianten und Sub-Varianten diesen wieder zunichte. Hier drehte sich eine Spirale, von skrupellosen Mitgliedern des galaktisch organisierten Verbrechens forciert, die letztlich ein Ende des syntronischen Zeitalters bedeuten würde.
Während abermals Einblendungen wechselten, die das Verbleiben einer Flotte im Hayok-Sternenarchipel verdeutlichten, wiesen die Pfeile weiterer Flotten von Amozalan aus Richtung galaktische Randzone. „Weiterhin im Topsider-Bereich stationiert ist die 17. Imperiale Flotte - unter dem Kommando von Mascant Baraschin." .
Unbewegten Gesichts nahm Kraschyn die Nennung seines Erzrivalen zur Kenntnis. Im Gegensatz zu ihm entstammte Baraschin da Quertamagin dem Hochadel, war Inhaber eines aktivierten Extrasinns und - das musste sogar Kraschyn anerkennen - ein ebenso hervorragender Stratege wie Taktiker.
In weiten Strecken waren ihre Karrieren parallel verlaufen, Beförderungen des einen stets Anreiz für den anderen. Freunde waren sie gewiss nicht, bei aller Rivalität aber ebenso selbstkritisch wie fair, die Leistungen des anderen anzuerkennen. Dass Baraschin der Verleihung von Kraschyns Regenbogenorden ferngeblieben war, hatte der Mascant als Ausdruck von Neid eingeordnet.
Er, der Mann aus dem einfachen Volk, 1245 NGZ auf Arkon II geboren, verdankte es der Unterstützung des Imperators persönlich, dass er es so weit gebracht hatte. Ganz deutlich erinnerte er sich seiner Ernennung zum Has'athor im Januar 1272 NGZ.
Seither hatte ihn Seine Erhabenheit Bostich I. gezielt gefördert, vom Einsonnenträger im einfachsten Admiralsrang bis hin in die höchsten Planungs stäbe eine Karriere, die der nichtadlige Kraschyn zwar fast ausschließlich der Gunst seines Imperators zu verdanken hatte, ohne seine auffallenden Leistungen jedoch niemals zuwege gebracht hätte. Als Essoya musste er dreifach gut, fünffach vorsichtig und zehnmal ehrgeiziger sein.
Kein Wunder also, dass er sogar in seinem direkten Umfeld als höchst arrogant eingestuft wurde. Es scherte Kraschyn nicht. Er wusste, was er konnte und zu was er imstande war, und er sah keinen Grund, seinen Kristall unter einen Khasurn zu stellen. Letzter Beweis war schließlich, dass sein Begam ihm den Oberfehl über die Operation Stiller Riese anvertraut hatte.
Seit Tagen liefen die Endvorbereitungen. ,Entgegen der ursprünglichen Planung, nach der die GILGAMESCH in die 4. Imperiale Flotte hatte eingruppiert werden sollen, hatte die Sprengung dieses über Mirkandol stationierten Raumers zum Umdisponieren gezwungen. Der mit der Ausarbeitung betraute Stab im Thektran auf Arkon II konnte jedoch aus der Not eine Tugend machen: Die blutige Sabotageaktion diente nun als Aufhänger für eine „Strafexpedition", deren juristische Absicherung durch die imperialen Advokaten von Celkar hieb- und stichfest war.
Kraschyn schloss kurz die Augen. Der Kommandant der GILGAMESCH war sein Freund gewesen. Has'athor Keuzon da Stilva war mit mehr als 10.000 Soldaten, Technikern und Ingenieuren über Mirkandol ums Leben gekommen. Ermordet! Und das werden sie büßen!
„Kommen wir zum Primäreinsatz", sagte Kraschyn schließlich bedächtig. Obwohl leise gesprochen, konnte sich der Mascant der vollen Aufmerksamkeit sicher sein. „Mit der Vorlaufphase ist zwar die berechtigte Hoffnung verbunden, dass das Ziel nur noch teilweise oder - im Idealfall! - gar nicht mehr von der Aagenfelt-Barriere
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