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2030 - Radio Freies Ertrus

Titel: 2030 - Radio Freies Ertrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diagonale Trennlinie durch das Panorama des Kontinents.
    Alles was im Norden und im Westen lag, würde ihm noch Sorge bereiten - während die übrigen Gebiete sowie die anderen vier Kontinente leicht zu kontrollieren waren.
    Die gelbe Wüste im Osten bestand aus goldgelbem Sand und wirkte vollständig plan, so wie eine Landschaft einer Hochschwerkraftwelt sich nach Kraschyns Meinung zu präsentieren hatte.
    Im großen Süden befand sich der kontinentale Raumhafen. Ertrus war ein klassischer Unterversorger. Blieb der Nachschub vom Weltraum her aus, mußte ein Drittel der ertrusischen Bevölkerung auf mittlere Sicht verhungern.
    Kraschyn hegte die Absicht, sich diesen Umstand zunutze zu machen.
    Die Analyse, die der Geheimdienst Tu-Ra-Cel des Imperators im Vorfeld erstellt hatte, wies den übersteigerten Nahrungsbedarf der Ertruser als wichtige Achillesferse aus. Im Invasionsplan der 4. Imperiumsflotte stellte der Süden deshalb ein wichtiges militärisches Ziel dar.
    Nahe am Rand der pulverisierten Hauptstadt sank die AUMOKJON nieder, am nördlichen Rand des Hafenge-,bietes. Ringsum sicherten Superschlachtschiffe und Kreuzer die Szenerie gegen einen potentiellen Vergeltungsschlag. „Mascant!" Kraschyn schreckte auf, doch wer ihn gerufen hatte, war nicht zu sehen.
    Er fixierte vom Strategensessel aus die Besatzung der Funkzentrale. Offiziere knieten nieder und legten die Fingerspitzen über die Augen, ein respektvolles Murmeln drang durch die riesenhafte Zentrale der AUMOKJON bis an die Ohren des Dreisonnenträgers.
    Eine der knienden Gestalten sprang plötzlich auf.
    Die Ordonnanz kam herbeigeeilt, ein arkonidischer Elitesoldat, und baute sich mit bleichem Gesicht und tränenden Augen, der arkonidischen Spielart von Erregung, vor dem Strategensessel auf.
    Kraschyn legte mit einer Sensorberührung einen Stummschirm um das Podest. Niemand konnte mehr hören, was rings um den Sessel gesprochen wurde.
    Er blickte scheinbar gelangweilt die Ordonnanz an, obwohl er eine präzise Vorstellung besaß, was er zu erwarten hatte.
    Mit allen Anzeichen höchster Unruhe wartete der Soldat, bis er angesprochen wurde - aber er sagte von sich aus keinen Ton.
    Von einem Elitesoldaten erwartete Kraschyn, daß er in jeder Situation die Nerven behielt. „Was gibt es, Orbton?" erlöste er den Mann. „Eine Botschaft aus dem Kristallpalast, Mascant!" sprudelte es aus der Ordonnanz hervor. „Der Begam wünscht Euch zu sprechen!"
    Innerlich zuckte Kraschyn zusammen. Da war es schon, sein Problem.
    Kraschyn schickte die Ordonnanz mit einer Geste fort. Der Begam - ein Ausdruck, mit dem der militärische Rang des Imperators bezeichnet wurde.
    In Gedanken wappnete sich Kraschyn. Imperator Bostich galt als Mann schneller Entschlüsse, und man hatte häufiger als nur einmal erlebt, daß Männer nach einem Gespräch mit dem Imperator ihren letzten Gang zum Gerichtsplaneten Celkar antraten.
    Kraschyn erhob sich von seinem Sessel, er spreizte die Beine und preßte seine rechte Faust an die linke Brustseite. Dann nahm er das Gespräch an.
    Vor seinen Augen baute sich als Hologramm eine straff wirkende Gestalt auf, in weißer Paradeuniform mit purpurfarbenem Cape. Um den Hals des Mannes drapierte sich eine Kette aus Howalgoniumschliff, die wahrscheinlich wertvoller war als ein Kreuzer der Imperiumsflotte. In den tiefliegenden roten Augen meinte Kraschyn ein zornerfülltes Glimmen zu erkennen, aber er hütete sich, den Imperator mit übertriebener Neugierde etwa zu mustern. „Mein Leben für Arkon, Euer Erhabenheit!"
    Im kantigen Gesicht des Imperators zuckte kein Muskel.
    Bostich ließ seinen Mascanten ebenso warten, wie es Kraschyn zuvor mit der Ordonnanz praktiziert hatte. „Es könnte durchaus geschehen", begann Bostich schließlich mit hörbar beherrschter Stimme, „daß Arkon dein Leben verlangt, Mascant..."
    Bostich schürzte eine Sekunde lang die Lippen, sein Blick irrte wie suchend zur Seite ab, dann explodierte er: „Wie kommst du dazu, von meiner eigenen Person abgesegnete Pläne unbefugt abzuändern? Ertrus sollte übernommen werden, nicht vernichtet! Baretus war als wichtiges Verwaltungszentrum des Imperiums auf Ertrus vorgesehen. Das Kristallimperium benötigt funktionierende Industrieplaneten! Soll Arkon das Kreit-System etwa die nächsten hundert Jahre militärisch besatzen?"
    Das Hologramm des Imperators schien sich eine Sekunde lang auf Kraschyn stürzen zu wollen.
    Gaumarol da Bostich, als Imperator nun Bostich Lgenannt, war der

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