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2031 - Die Sprinter von Ertrus

Titel: 2031 - Die Sprinter von Ertrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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servieren ...
    Genau dieser Höhepunkt fehlte in Forman da Ricces Karriere. Deshalb hatte er höchste Priorität. Die Unterwerfung der Ertruser war in seinen Augen nur eine Frage der Zeit und nicht mehr als Routine.
    Aber Perry Rhodan war bekannt dafür, daß er seinen Hals seit Jahrtausenden stets aus der Schlinge ziehen konnte. Nicht umsonst war er relativ unsterblich. Bei ihm mußten andere Maßstäbe angesetzt werden.
    Falls ... falls der Terraner tatsächlich noch lebte. Da war sich Forman gar nicht so sicher. Aber er wollte kein Risiko eingehen.
    Der Tato glaubte allerdings keinen Moment daran, daß Rhodan bei der unzulässigen „Vereidigung" tatsächlich persönlich anwesend gewesen war. Unmöglich war in seinen Augen, daß der Terraner nach Abschaltung des Gravoabsorbers aufrecht stehen bleiben konnte. Bei 3,4 Gravos!
    Das bedeutete, daß Rhodans Knochen das Dreieinhalbfache seines normalen Gewichts tragen mußten, abgesehen von den Organen, die diesem enormen Druck höchstens durch langsame Anpassung für kurze Zeit gewachsen waren. Unsterblicher hin oder her, so etwas zu tun war übermenschlich. Und das waren die Terraner ganz sicher nicht, schon gar nicht jemand, der aus einem unterentwickelten Jahrhundert stammte!
    Immerhin war die Vereidigung von diesem Piratensender Radio Freies Ertrus übertragen geworden - also eine Leichtigkeit, völlig verzerrte Verhältnisse vorzugaukeln. Ebenso wie bei dem von ihm selbst entwickelten „Präsidenten" Yokun Paragy handelte es sich mit größter Sicherheit um ein Morphing-Produkt, während der echte Rhodan ganz woanders weilte...
    Natürlich gab es keine Beweise, daß er überhaupt auf dem Planeten anwesend war Als die Annektierung begann, hatte der Terranische Resident sich auf seinem Flaggschiff LEIF ERIKSSON befunden. Das war bekannt. Ebenso bekannt war, daß das Schiff geflohen war.
    Warum also sollte Perry Rhodan sich überhaupt auf Ertrus aufhalten? Vor allem - wie war er hierhergekommen?
    Wenn Forman zu sich selbst ehrlich war - und das kam hin und wieder vor -, mußte er sich eingestehen, daß sein Vorhaben die denkbar schlechtesten Chancen hatte. Es war schön, einem Karrieretraum nachzuhängen, aber es würde wohl ein Traum bleiben.
    Selbst gesetzt den Fall, daß Rhodan tatsächlich lebte und hier war - wie sollte der Tato den Residenten auf diesem Riesenplaneten finden? Solange der Terraner sich im Untergrund der Extremwelt hielt, konnte er nur durch Zufall entdeckt werden.
    Diese Argumente hatten seine Mitarbeiter schon anbringen wollen, aber Forman hatte sie schnell zum Schweigen gebracht. Niemand hatte seine Entscheidungen in Zweifel zu ziehen.
    Noch dazu ging man auf Arkon Isicher davon aus, daß Rhodan auf Ertrus war und umgehend festgenommen werden mußte; insofern war er unter Druck gesetzt. Deshalb klammerte er sich gegen seine eigene Überzeugung an jeden kleinen Hoffnungsschimmer.
    Was die anderen zu sagen hatten, war irrelevant. Natürlich waren sie alle hinter seinem Posten her und hatten nichts Besseres zu tun, als hinter seinem Rücken eigene Berichte nach Arkon Izu schicken.
    Was Intrigen betraf, machte ihm keiner was vor. Er hatte sich selbst auf diese Weise „hochgedient".
    Arkoniden waren seiner Ansicht nach alle gleich - sie verlangten nach soviel Macht wie nur möglich. Man konnte niemandem vertrauen. Dennoch brauchte er seine Leute. Der Tato konnte nicht alles allein machen.
    Es hatte auch keinen Sinn, sein Personal regelmäßig zu ersetzen - die Nachfolger wären nicht anders. Da war es schon besser, seinen intriganten Gegner im Stab genau zu kennen, um rechtzeitig handeln zu können.
    Forman da Ricce strich sich über die stoppelkurzen weißen Haare und lächelte humorlos. Genau deshalb, um seinen Artgenossen zu zeigen, daß er jeden von ihnen durchschaute und sie alle gleichermaßen verachtete, trug er die Haartracht provokativ kurz. Niemand brauchte zu meinen, daß er ihn übervorteilen konnte.
    Und genau deswegen haßten seine Untergebenen ihn noch mehr. Die meisten versuchten ihn loszuwerden, was so manchen zu übereilten Handlungen verführte - und ihn aus der erlauchten Riege katapultierte.
    Nicht jeder verlor dabei sein Leben; manchmal erlaubte Forman da Ricce sich einen kleinen Scherz und degradierte sein Opfer lediglich. Oder er verschickte es auf einen noch unwichtigeren oder gefährlicheren Randplaneten des ständig wachsenden Imperiums.
     
    *
     
    Die Verwaltung des Tatorates Ertrus war in einem 200 Meter hohen

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