2031 - Die Sprinter von Ertrus
TrividÜbertragungsanlage, die normalerweise für öffentliche Informationen wie etwa die Warnungen vor plötzlichen Wetterumschwüngen gedacht war.
Die Stimme gehörte dem unbekannten Sprecher des Piratensenders Radio Freies Ertrus, der mittlerweile auch auf rein akustischem Weg sendete. „RFE meldet sich mit seinem täglichen Bericht", erscholl die elektronisch verzerrte, gesichtslose Stimme. „Ich muß euch mal wieder meine Lieblingssendung zeigen. Na, könnt ihr euch noch an dieses Symbol der Standhaftigkeit erinnern?"
Eine Hologramm baute sich auf; es flimmerte, weil die Qualität schlecht war, aber man konnte alles erkennen. Die Aufzeichnung zeigte zum wiederholten Mal Ausschnitte der Vereidigung der Untergrundregierung, die Perry Rhodan persönlich und ohne Mikro-Gravoabsorber vorgenommen hatte. „Manche unserer selbsternannten neuen Beschützer glauben ja immer noch, daß es sich lediglich um eine Täuschung handelt. Das kommt davon, wenn man sich nicht in andere hineinversetzen kann. Denn im Gegensatz zu unseren Beschützern sind die Ertruser aufrichtig und ehrlich, und der Terranische Resident ist der tapferste Ehrenmann der Galaxis, dem immer ein Ausweg einfällt! Bisher ist man seiner noch nicht habhaft geworden, und das wird auch so bleiben. Ohoh, liebe Freunde wollen sich einschalten - aber die öffentliche Diskussionsrunde machen wir ein andermal. Ich verabschiede mich bis zur nächsten Sendung!"
Die Arkoniden nahmen solche Provokationen nicht einfach so hin. Sie waren ständig auf der Jagd nach dem Betreiber des Piratensenders, bislang ohne Erfolg. Nie blieb er lange genug an einem Ort. Seit sie wußten, daß Rhodan überlebt hatte, waren die Besatzer noch nervöser geworden.
Auch aus diesem Grund gab es so viele Kontrollen und Patrouillen. Die Arkoniden mußten den Terranischen Residenten finden, auch wenn das zufällig geschehen sollte.
Eutrom versuchte, den Schlitten zu beschleunigen, als plötzlich mindestens zwanzig arkonidische Gleiter wie wütende Insekten über der Stadt schwirrten. Im inneren Bezirk hinter ihm entstand ein Tumult, einige Schüsse fielen.
Das geht mich nichts an, dachte er. Ich habe Wichtigeres zu tun.
Zum Glück mußte er nun nicht mehr nach Nahrungsmitteln anstehen!
2.
In den Kavernen
+Empfang+ von */*uya4/*: Was ist mit */*?
Von */*/dd0b/* an */*/z5hgg7/*: Leider noch kein Erfolg.
Vielleicht doch nur Finte zur Erhöhung der Moral. Rechner wirft hohe Wahrscheinlichkeit dafür aus. +gesendet+ +Empfang+ von */*uya4/*: Beweise, Beweise!
* verhalten sich noch ruhig. Ihr bekommt Frist bis *8gkklt, dann muß Suche erfolgreich abgeschlossen sein. Oberste Priorität! Versagen wird nicht geduldet.
*
Unangefochten kam Eutrom Facrelli bei der Fabrik an. Sein voll beladener Schlitten versöhnte ihn ein wenig mit der herrschenden Situation.
Zumindest für einige Zeit brauchte der junge Mann keine Angst vor dem Verhungern zu haben.
In der „Manufaktur" wurden hauptsächlich spezielle Gravitatoren für Ertruser hergestellt. Da diese Geräte keine Verschleißteile waren und mindestens hundert Jahre hielten, war der Bedarf an Neuware nicht besonders groß. Aus diesem Grund wurden einzelne Schritte tatsächlich noch in „Handarbeit" vorgenommen, was zu der liebevollironisierenden Bezeichnung „Manufaktur" geführt hatte. Der Begriff war in der Tat reines Understatement, denn die Ausstattung entsprach selbstverständlich dem modernsten technischen Standard.
Ein letztes Mal benutzte der junge Ertruser seine ID-Karte, um hineinzugelangen. Als sich die Tore automatisch hinter ihm schlossen, atmete er unwillkürlich auf.
Im Foyer war es still; niemand hielt sich hier auf. Zu den Aufenthaltsräumen ging es gleich ebenerdig links, die Fertigungsanlagen zogen sich über mehrere Etagen. Ein riesiges sternförmiges Portal zeigte den zentralen Zugang an.
Eutrom steuerte den Antigravschlitten durch das Portal, nachdem er den Kode eingegeben hatte, und hielt sich gleich rechts zu einem gläsernen Aufsichtsraum. Die automatischen Maschinen und robotischen Steuerungen waren geschäftig wie immer, aber keine menschliche Seele war zu finden.
Eutrom Facrelli checkte jeden Tag mittels ID-Karten einige seiner Kollegen ein und aus, obwohl sie nie anwesend waren. Nur so konnte er an die Berechtigungskarte für so viele Nahrungsmittel kommen. Die Gefahr aufzufliegen war ziemlich gering, solange er sich unauffällig verhielt.
Auf den aktuellen Zwischenfall mit dem
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