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2034 - Runricks Welten

Titel: 2034 - Runricks Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auch zusammenpresste, seiner gnadenlosen Stimme konnte ich nicht entgehen. „Was für eine Enttäuschung, Runrick!" zeterte der fette Mismatiker. „Du hast in Rauber Baan nichts mehr verloren." Und er verstieß mich brutal aus dem Paradies.
    Zwischenspiel: Hoffnungslos Runrick war nun all seiner Ziele und Perspektiven beraubt. In ihm war eine öde Leere, die sich lediglich mit Verzweiflung und Schwermut auffüllen ließ. Er war mutlos, gebrochen. Sie steckten ihn in eine Anstalt für geschädigte Kinder, die ebenfalls von Mismatikern betreut wurden. Und selbst dort nahm er unter den Außenseitern der mundänischen Gesellschaft wegen seiner Zerrissenheit eine Sonderstellung ein.
    Er verdammte Cael-Ogor, seinen einstigen Gönner, dafür, dass er ihn aus der Welt der Seher ausgeschlossen hatte. Aber irgendwann musste er sich eingestehen, dass diese Schuldzuweisung ungerecht war. Es hatte an ihm selbst gelegen, an seinen Erbanlagen, die ihm das Augenlicht wiedergegeben hatten. Er spielte anfangs mit dem Gedanken, sich selbst zu blenden. Aber das hätte ihm nicht geholfen. Er hatte ein zweites Gesicht.
    Dieses war es, was ihm eigentlich den Zutritt in die Welt der Seher verwehrte. Und dieses zweite Gesicht kehrte er in seiner neuen Umgebung immer öfter hervor. Seine desperaten Mitzöglinge gaben ihm dafür Anlass genug, zwangen ihn förmlich dazu.
    Irgendwann war Runrick so sehr abgestumpft, dass er sich im Sog der anderen mittreiben ließ. Er hatte keine Ziele, besaß keine Werte. Ihm war alles egal. Nur seine Träume waren ihm geblieben. In diesen konnte er Seher sein und Rauber Baan im Sturmlauf erobern, getragen von seinen unglaublichen Fähigkeiten.
    So wuchs er auf. Als Hülle ohne Inhalt, als Treibgut im Meer der Brutalität und Gewalt. Als Geschlagener und Getretener an einem Ort, der schlimmer als die Hölle war. Mit siebzehn trat er als Mun-12 in die Armee ein. Aber es stellte sich rasch heraus, dass er als. Krieger nicht funktionierte. Darum wurde er in eine Umerziehungsanstalt eingewiesen, wo er unter Anwendung aller möglichen Psycho-Tricks zum Krieger geschmiedet werden sollte. Aber auch eine 28 Jahre währende Gehirnwäsche fruchtete nichts.
    Mit 45 Jahren wurde Runrick als „hoffnungsloser Fall" wieder in die Armee eingegliedert. Und es sah ganz danach aus, dass sich hier sein Leidensweg fortsetzen würde...
     
    2.
     
    LAICMOKO
     
    Sie hatten mir 28 Jahre meines Lebens gestohlen, mich unglaublichen Umerziehungstorturen ausgesetzt. Aber ich konnte mir danach immer noch nicht vorstellen, dass die Armee mir irgend etwas zu bieten hatte, was mich wiederaufrichten, mir einen Halt geben könnte. So trat ich meinen Dienst ohne jegliche Erwartungen und ohne Begeisterung an. Widerwillig geradezu. Ich dachte mir die Armee als mundänenverachtende Institution, in der die brutalen Regeln der Sonderanstalt eine Erhöhung fanden.
    Aber schon in den ersten Tagen meiner Ausbildung zeigte sich, dass meine Vorurteile falsch waren. In der Armee herrschten strengste Disziplin, Gehorsamspflicht und methodische Bestrafung, aber auch Kameradschaft und Hilfsbereitschaft. Einer war für den anderen da. Man wurde von seinen Kameraden nicht gleich wegen jeder Kleinigkeit verprügelt. Aggression wurde nur gegen die Feinde der K'UHGAR gefördert.
    Und es gab in der Armee keine Mismatiker. Das war das größte Plus. Mein Handikap aber war mein hohes Alter. In einem Alter, das viele Krieger gar nicht erst erreichten, musste ich mich unter Halbwüchsigen durch die Grundausbildung quälen. Die Jungen glaubten zuerst, in mir einen zu haben, an dem sie Halt finden, von dessen vermeintlicher Erfahrung sie partizipieren konnten. Aber sie merkten schnell, dass sie von mir nichts lernen konnten. Von da an mieden sie mich.
    Begeisterung konnte ich für das Kriegshandwerk weiterhin nicht aufbringen. Ich tat zuerst nur, was ich tun musste, keinen Deut mehr. Doch das brachte mir nur Maßregelungen ein. Als ich dann herausfand, dass ich Begünstigungen für mich herausholen konnte, wenn ich mehr gab, strengte ich mich mehr an.
    Das Mehr, das ich zu geben hatte, bestand jedoch nicht aus verstärktem körperlichen Einsatz. Ich besaß eher geistige Qualitäten als Körperkräfte.
    Jeder Siebzehnjährige war athletischer als ich. Aber bei den Ringkämpfen brachte es mir Vorteile ein, dass ich mich nicht, im Vertrauen auf meine Körperkräfte, blindlings auf die Gegner stürzte, sondern wegen meiner Schwächen taktieren musste. Ich erkannte die

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