2038 - Operation CV-Embinium
nicht dies! Aus lauter Wut nahm Micro Trivielle das ihm angebotene Glas entgegen und trank. Eine Viertelstunde später lag er neben Lokmar Lokink auf der Krankenstation.
Der Morgen danach war grausam. Micro Trivielle schlug die Augen auf und sah Lokmar Lokinks Gesicht über sich gebeugt. „Das kann doch nur ein Alptraum' sein", stöhnte er. „Geh weg, du Schrecken meiner Tage und Nächte! Allein bin ich ..."
„Leutnant", bat er. „Würden Sie so nett sein und mir ein Glas Wasser reichen? Vielleicht mit einer Brausetablette Isparan darin?"
Lokmar Lokink rief eine robotische Krankenschwester und veranlasste das Nötige. Major Micro trank, und nach einer halben Stunde ging es ihm schon wieder wesentlich besser.
Eine weitere Stunde später wurden er und Lokmar Lokink auf eigenen Wunsch entlassen. Als sie jedoch das Flottenzentralkommando mit einem Mietgleiter verlassen wollten, wurde ihnen beschieden, Kromban da Coras habe angeordnet, dass die Swoons bis zur Lieferung des CV-Embiniums seine Gäste sein sollten. Der Weg zu den für sie hergerichteten Quartieren wurde ihnen beschrieben. „Das ist ein viel zu weiter Fußweg", beklagte sich Major Trivielle. „Ich verlange, dass uns eine Antigravscheibe geschickt wird." Fast hätte er hinzugefügt: Wie es bei den Terranern selbstverständlich ist. Wie. er angenommen hatte, wurde seine Beschwerde von versteckten Mikrofonen aufgefangen und weitergeleitet. Keine 15 Minuten später erschien ein Arkonide mit einer Antigravscheibe und bat sie, darauf Platz zu nehmen. „Das ist kompromittierend", stichelte Lokink. „Das haben wir nur wieder Ihrem Geiz zu verdanken."
„Duzen, Leutnant, duzen!" zischte Trivielle.
Lokmar Lokink sagte nichts mehr. Sie stiegen auf die Platte, die sich hinter dem Arkoniden her in Bewegung setzte. Sie folgten ihm durch lange Korridore hinaus ins Freie. Dann schwebten sie zwischen den bis zu 800 Meter hohen Trichtertürmen hindurch, die im weiten Feld das Flottenzentralkommando bildeten. An einem niedrigeren Turm landeten sie auf einer Plattform. Der arkonidische Führer war mittels Gravo-Pak vorausgeflogen.
Tore öffneten sich, und die Plattform glitt hinein. Wieder ging es durch lange Korridore und dann in einem Antigravschacht hinab. Am Ende flog die.
Platte mit den bei den Swoons in einen großzügig gestalteten und bemessenen Raum, wo sie abgesetzt wurden. „Hier werdet ihr bis morgen schlafen können", sagte der vorausgeflogene Arkonide. „Was sind die weiteren Pläne?"
„Das Springerschiff KOYALA III wird die Ware an einer Stelle im Leerraum in Empfang nennen, die den Springern derzeit bekannt gegeben wird."
Micro Trivielle lächelte. „Die Springer werden nicht einmal wissen, was sie genau transportieren. Auch wir Swoons haben unsere Geheimnisse. Das Schiff landet hier auf Arkon I, der Patriarch bekommt seine Frachtgebühren und ihr die Ware."
Nun lächelte auch der Arkonide. „Nachdem wir die Ware untersucht und für korrekt empfunden haben, erhaltet ihr euer Geld und könnt gehen, wohin ihr wollt."
„Zu gütig", maulte Lokmar Lokink. „Sehr zuvorkommend", sagte Micro Trivielle. „Wirst du uns wieder holen kommen, wenn es soweit ist?"
„Ich oder ein anderer", sagte der Arkonide und empfahl sich.
Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, machte Lokmar Lokink seinem Unmut über die Behandlung durch die Arkoniden Luft. „Was bilden die sich nur ein?" fragte er aufgebracht. „Sie behandeln uns wie Gefangene. Dabei verschaffen wir ihnen soviel an CV-Embinium, wie sie auf dem freien galaktischen Markt niemals hätten bekommen können!"
„Psst, Leutnant", flüsterte Micro. „>Wir wissen nicht, ob wir hier abgehört werden. Lassen Sie uns den Raum untersuchen."
Dafür zog er seine Spezialbrille der Serie Y-9 an, die er ebenfalls in einem Köcher am Körper mitgeführt hatte. In das Instrument war ein Spezialorter des Typs R-XX-S integriert, der jede versteckte Lauschquelle sofort erkannte. „Die Luft ist rein", sagte Trivielle nach zwei Minuten sorgfältigen Spähens. „Was wollten Sie sagen, Leutnant?"
„Das habe ich doch schon. Aber jetzt frage ich mich immer mehr, was das Kristallimperium mit dem CV-Embinium überhaupt anfangen will. Das einzig nennenswerte und bislang bekannte Gut, das man damit herstellen kann, sind PsIso-Netze."
„Sie kommen mir schon wieder zuvor, Leutnant. Genau die gleiche Frage habe ich mir nämlich auch gerade gestellt."
„Bevor oder nachdem ich sie stellte?"
„Nerven Sie mich
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