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2039 - Traumzeit

Titel: 2039 - Traumzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Analysen des Flottenzentralkommandos besagten jedoch ebenso eindeutig, dass die Wahrscheinlichkeit einer aus eigener Initiative gestarteten Offensive gering war und blieb. In der Solaren Residenz zauderte man, weil der über allem schwebende Krieg nur die absolut letzte aller Möglichkeiten war.
    Erneut lächelte der Imperator; es war ein eisiges Lächeln, dessen Anblick wohl mehr als einem ein Schaudern den Rücken hinabjagte. Bostich plante für die nahe Zukunft einen umfassenden Paukenschlag, nach dem man Ertrus keine Nachrichtenzeile mehr widmen würde. Denn in diesen Pragos trat das Projekt Huhany'Tussan in seine entscheidende Phase.
    Während sich Julian Tifflor als erster Gegenredner meldete und die LFT-Loge unter erstaunlich spärlichem Beifall zur Mitte des riesigen Amphitheaters steuerte, drehte sich der Imperator um und verließ den Saal durch den logeneigenen Ausgang mit einem um so stärker beachteten Abgang.
    Das war ein weiterer kalkulierter Affront gegen Tifflor und die Liga. Deutlicher hätte Bostich I. nicht zum Ausdruck bringen können, dass eine Beachtung der Rede für jemanden wie ihn nur pure Zeitverschwendung war.
    Keine zwei zehntel Tontas später befand sich der Imperator, von einem Transmitter versetzt, an Bord der THEK'LAKTRAN, dem fliegenden Palast der Thronflotte ARK'IMPERION. Als Geleitverband fungierten neben der ZHYM'RANTRON acht Träger-Schlachtkreuzer, Die Kommandanten waren vorab informiert worden - im Sublichtflug rasten die Einheiten der Thronflotte in Richtung Außenzone des Arkon-Systems, später würde es eine kurze Metagrav-Etappe geben. Ziel war abermals der zwanzigste Planet, den Bostich erst am Tag zuvor verlassen hatte.
    Mehrere Audienztermine im Kristallpalast und der Auftritt in Mirkandol hatten es erforderlich gemacht, Subtor den Rücken zu kehren. Der Imperator nahm die Reise in Kauf, da sein Ka'Marentis ohnehin erst für diesen Tag jene ersten Ergebnisse ankündigte, die der Chefwis senschaftler mit dem Einsatz das sündhaft teuer erworbenen CV-Embiniums erzielt hatte.
    Aktakul -, Freund seit seiner Jugend; mit der frischen Investitur nunmehr offiziell Aktakul da Ertrus, als Tamoas ein Lehensträger im höchsten Adelsstand eines Erzfürsten.
    Während Bostich auf die Dachterrasse seiner Gemächer hinaustrat, sah er nicht den Kristallgarten auf der gewölbten Oberseite des fliegenden Palastes, nicht den funkelnden Wald mit der integrierten Seenlandschaft, auch nicht den Weltraum darüber, an dem die Sterne Thantur-Loks leuchteten.
    In Gedanken versunken, schoben sich zunächst vage Bilder und Szenen in sein Wachbewusstsein. Mit jedem Atemzug gewannen sie jedoch an Kraft, erinnerten den Arkoniden an die Vergangenheit, die Jugend, wie alles begann - und an Huhany'Tussan.
    In der vom Heroldsamt gebilligten offiziellen Zählweise der Imperatoren - neben der viele andere, selten korrekte, meist Von den jeweils am Ergebnis interessierten Khasurn verfälschte, deshalb um so klangvoller und bombastischer erscheinende existieren - sind insgesamt 493 Höchstedle namentlich aufgeführt, bis mit Zoltral XII. der letzte vom Robotregenten abgesetzt wurde. Dies geschah im 18.958. Jahr unserer Geschichte. Orcast XI. und Orcast XII., die nachfolgten, waren lediglich unwürdige Marionetten des großen Koordinators.
    Fast neunzehn Jahrtausende, in denen die verschiedensten Persönlichkeiten vom Kristallthron aus die Geschicke des Tai Ark'Tussan lenkten. Häufig in weiser Voraussicht, gerecht und aufopferungsvoll, aber auch als tyrannische Egozentriker, größenwahnsinnige Irre oder brabbelnde Idioten. Es gab Könner und Genies, Schwächlinge und feige Schurken, Intriganten, Massenmörder, wahrhaft Große, Weise, Philosophen und solche, deren Name nur Schande bedeutet. Überliefert sind die Namen und Taten, vor allem der insgesamt siebzig noblen alten Familien, aus deren Reihen die Imperatoren stammten, die große Politik machten, riesige Flotten kommandierten und zahllose Schlachten gewannen. Ungezählt und von der Geschichte vergessen dagegen die Unbekannten, ohne die das alles niemals möglich gewesen wäre, von denen allerdings das Bild unseres Volkes geprägt wurde.
    Manch ein Zhdopanthi hätte sich an diesen ein Beispiel nehmen sollen, andere lebten genau in diesem Sinne: tapfer, diszipliniert, pflichtbewusst, unerschütterlich treu, ergeben dem Imperator und mehr noch dem Imperium als Ganzes.
    GAUMAROL DA BOSTICH, Privatlog, gespeichert am Prago seines 15. Geburtstages gemäß

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