Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2041 - Absolute Finsternis

Titel: 2041 - Absolute Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hatte es vorgezogen, die wenigen Meter zu teleportieren. „Aber wenigstens müssen wir nicht Wurzeln schlagen", fügte er hinzu. „Jede Wette, da kommt jemand."
    Ein Schatten hinter dem Schirm wurde deutlicher. Jemand bewegte sich zielstrebig auf den Paratron zu, und genau in dem vergleichsweise winzigen Teilbereich erlosch das blaue Leuchten. Eine Strukturlücke entstand.
    Bull verschränkte die Arme vor der Brust. Abwartend schaute er der Frau entgegen, die es nicht sonderlich eilig hatte, zu ihnen zu kommen. Hinter Moharion Mawrey schloss sich der Paratronschirm wieder. „Warte, Perry!" raunte er verhalten, als Rhodan der Residenz-Ministerin für Mutantenfragen entgegengehen wollte. „Sie hat uns einiges zu erklären ..." Gucky grinste breit. „Unser Dicker meint: Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt ..."
    „Ich weiß, was Reginald meint", sagte Rhodan seufzend. ,"Leider vergesst ihr beide, Dass Moharion eine exzellente Kosmopsychologin ist. Solche Spielchen ziehen bei ihr nicht."
    „Und?" Bull schaute den Ilt fragend an. „Unverändert. Auch wenn du mir eine halbe Stunde Zeit verschaffst, ich komme nicht an sie ran." Moharion Mawrey hatte ihr PsIso-Netz nicht wieder aufgesetzt, dennoch blieben ihre Gedanken telepathischem Zugriff verborgen. Es war, hatte Gucky schon einmal festgestellt, als hätte sie eine instinktive Sperre um sich herum errichtet; möglicherweise befähigte sie der lange und hautnahe Kontakt zu den Monochrom-Mutanten dazu.
    Die Ministerin wirkte kleiner als die 1,66 Meter, die sie maß. Der Buckel auf ihrem Rücken zwang sie zu einer stark verkrümmten Haltung. Eine Operation, eigentlich ein Routineeingriff, wäre jedoch nur unter großem Risiko möglich gewesen, weil sich ausgerechnet in der Verwachsung die wichtigsten Nervenknoten konzentrierten. Und ein Leben als Cyborg, mit überbrückenden neuronalen Implantaten, hatte die Ministerin stets rigoros ausgeschlossen.
    Gut drei Meter vor den Männern und dem Mausbiber blieb Moharion stehen. Als wolle sie sich schon wieder abwenden, musterte sie die Besucher über ihre rechte Schulter hinweg. „Hatten wir nicht abgesprochen, Dass allein ich die Verbindung zwischen den Mutanten und der Residenz aufrechterhalte?" fragte sie irritiert. „Ganz recht", platzte Bully heraus. „Aber du erhältst nichts aufrecht, salopp gesagt."
    Moharions Miene blieb unbewegt. „Sie sind Kinder ..."
    „Das bestimmt nicht", fiel Rhodan ihr ins Wort.
    „Sie sind wie Kinder ...", wiederholte die Ministerin leicht modifiziert. Wieder schielte sie auf ihre Schulter, als gäbe es dort höchst Interessantes zu sehen. So hatte sie sich schon verhalten, als sie Mitte September von Perry Rhodan die Zustimmung für die Errichtung der Prallfeldkuppel geholt hatte. „Sie wissen aber genau, Dass sie nicht um einen Besuch gebeten haben", fuhr Moharion unbeeindruckt fort. „Ihr Misstrauen gegenüber allem..."
    „Sprich ruhig weiter!" Moharion schluckte schwer. „,.. das anders ist als sie ..."
    „Mit deutlicheren Worten: Die Mutanten vertrauen uns nicht mehr." Bull schüttelte den Kopf. „Das ist der größte Blödsinn, den ich in letzter Zeit gehört habe. Red ihnen das aus, Moharion!"
    „Ich fürchte, das kann ich nicht."
    „Ebensowenig wie du uns über den Paratronschirm informieren konntest?" fragte Rhodan. „Das ist doch unwichtig."
    „Wir haben einen Eid auf die Liga geleistet, Moharion", erinnerte der Resident. „Das gilt für den Ersten Terraner ebenso wie für mich und alle Minister. Der Wortlaut sollte jedem in Fleisch und Blut übergegangen sein: ... alles in meinen Kräften Stehende zu tun, um Schaden von der Liga Freier Terraner, ihren Bürgern und den Planeten abzuwenden. Weder durch eigenes Handeln noch durch Unterlassen werde ich diesen Anspruch Missachten."
    Moharion Mawrey hörte kaum zu. Geistesabwesend schielte sie auf ihre Schulter, als halte sie stumme Zwiesprache mit einem unsichtbaren kleinen Männchen, das ihr Anweisungen ins Ohr flüsterte. Bully, der sie aufmerksam beobachtete, verzog die Mundwinkel zu einer säuerlichen Grimasse. „Wie lange sollen wir tatenlos herumstehen?" erkundigte er sich endlich. „Der Begrüßungsschluck wird allmählich schal."
    Moharion achtete nicht darauf. „Falls du mir unterstellen willst, ich verstieße, gegen die Interessen der LFT, Perry... dem ist nicht so. Parkinson hielt einfach einen zusätzlichen Sicherheitsfaktor für erforderlich."
    „Ich kenne keinen Parkinson", platzte Gucky heraus.

Weitere Kostenlose Bücher