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2050 - SEELENQUELL

Titel: 2050 - SEELENQUELL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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völlig desorientiert. Sein Zustand schien sich eher verschlechtert als gebessert zu haben. „Die Mutanten", erklärte Rhodan. „Die deinen klaustrophobischen Anfall ausgelöst haben.
    Sie haben die ZENTRIFUGE verlassen."
    Eine Stunde hatte es gedauert. Seelenquell hatte die Bordschwerkraft behutsam wieder erhöht und die Prallfelder heruntergefahren, und vierunddreißigtausend Mutanten waren aus dem Schiff geströmt. Langsam, mit schlurfenden Bewegungen, die Blicke starr geradeaus gerichtet.
    Sie standen eindeutig unter dem Einfluß einer fremden Macht. Unter Seelenquells Macht. „Wo ... ist meine Besatzung?" fragte Zheobitt.
    Rhodan zuckte mit den Achseln. „Ich weiß es nicht", sagte er. Er vermutete, daß sie genauso handlungsunfähig wie der Schiffseigner war, und konnte nur hoffen, daß sie sich schnell erholte. Vielleicht mußten sie ja Hals über Kopf mit der ZENTRIFUGE fliehen ...
    Rhodan fragte sich, ob er den Ara allein zurücklassen konnte, und zögerte.
    Aber nur kurz. Die Zeit des Zögerns war endgültig vorbei.
    Er allein war aufgrund des Schutzes, den der blaue Galornenanzug bot, noch handlungsfähig.
    Und er würde handeln.
    Rhodan kniete neben dem Ara nieder und justierte den Schwerkraftregler des Galornenanzugs, bis er Zheobitt hochheben und mühelos tragen konnte. Dann setzte er sich in Bewegung, hastete durch die nun gespenstisch leeren Gänge der ZENTRIFUGE. Er watete durch große Urinlachen, wäre mehrmals fast auf Exkrementen oder Erbrochenem ausgerutscht.
    Aber er fand schließlich den Weg in die Zentrale.
    Erst hier sah er wieder Lebewesen. Ein rothaariger, massiger Springer, offensichtlich der Kommandant, die beiden Piloten, ein blauhäutiger Humanoide, alle bewußtlos in ihren Sesseln oder auf dem Boden zusammengerollt. Von ihnen konnte er keine Hilfe erwarten.
    Rhodan ließ Zheobitt in einen Kontursessel fallen und wandte sich den Kontrollen zu.
    Wie viele Raumschiffe hatte er schon geflogen? Er konnte sich nicht entsinnen. Aber notfalls konnte er die ZENTRIFUGE vielleicht sogar allein von hier wegbringen, wo auch immer „hier" sein mochte, davon war er überzeugt.
    Aber das war nicht seine Absicht. Noch nicht. Er aktivierte die Außenoptiken des Schiffes.
    Und ob es Zufall war, daß es gerade in diesem Moment geschah, oder sowieso geschehen wäre, der parapsychische Sturm fegte ihn fast hinweg.
     
    *
     
    Er war mentalstabilisiert. Er besaß ein PsIso-Netz. Die überlegene Technik des Galornenanzugs schützte ihn zusätzlich.
    Er hatte Dinge gesehen, die kein anderer Mensch gesehen hatte. Er hatte am Berg der Schöpfung gestanden und ein Kosmonukleotid durchflogen.
    Und doch trieb der psionische Druck ihn an den Rand des Wahnsinns. Seine Gedanken wurden zerfetzt, zersplittert, verweht. „Moo, Aktiv-Modus!" krächzte er.
    Er spürte, wie das geheimnisvolle Wesen, angeblich ein Roboter und gleichzeitig doch viel mehr, sich schützend um seinen Geist schmiegte. Einen Teil des Sturms ablenkte, den Druck linderte.
    Rhodan konnte wieder sehen.
    Und wußte sofort, wo er war. Er erblickte die Trichterbauten, den Kristallpalast, die Berge, die sich hinter dem Plateau erhoben.
    Dem Hochplateau Thek-Laktran. Dem Hügel der Weisen. Auf 2000 Quadratkilometern breitete sich hier das Regierungszentrum Arkons aus.
    Nacktes Entsetzen durchfuhr ihn. Seelenquell hatte ihn ausgerechnet nach Gos'Ranton verschleppt, auf die Kristallwelt. Mehr noch - in ihr eigentliches Zentrum, in unmittelbare Nähe des mit Kristallen besetzten Gebäudes, in dem sämtliche Fäden des Imperiums zusammenliefen.
    In den direkten Machtbereich des Todfeindes der LFT, der nur darauf wartete, ihn, Rhodan, endlich in die Hände zu bekommen!
    Er hatte den Palast schon betreten, in anderen Zeiten, vielleicht besseren. Auch wenn er das damals womöglich abgestritten hätte.
    Unmittelbar vor dem prächtigen Gebäude stand das Stachelschiff Morkhero Seelenquells, das man schon über Morbienne III beobachtet hatte. „Moo", krächzte Rhodan, „zeichne alles auf, was geschieht!"
    Er rief weitere Holos und Daten auf. Im Augenblick schien ihm keine unmittelbare Gefahr zu drohen. Das gesamte Arkon-System schien in einen Tiefschlaf gefallen zu sein. Weniger in einen energetischen - automatische Anlagen arbeiteten weiterhin, wenn sie dann nicht ausgeschaltet waren - als in einen biologischen: Kein Lebewesen regte sich.
    Dann kniff er die Augen zusammen. Einerseits, um den tobenden Schmerz in seinem Kopf zu lindern, andererseits, weil ihm

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