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2050 - SEELENQUELL

Titel: 2050 - SEELENQUELL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war? Um die beiden, die er im Austausch gegen sich selbst und seinen Silberträger von der Materiewippe Ruhar ins Land Dommrath abgestrahlt hatte?
    Wrehemo versuchte, diesen Gedanken zu unterdrücken, doch es gelang ihm noch nicht. Aber ob er nun die beiden Mutanten, die er in seine Heimat versetzt hatte, tatsächlich gesehen hatte oder nicht, sie hatten sowieso nicht mehr lange zu leben. Da Truppen der Ritter von Dommrath gegen seinen Stützpunkt anrückten, hatte er die Materiewippe, die er genau wie den Anzug der Phantome und den Sepzon-Gürtel aus dem Technologischen Speicher der Sternenkammer gestohlen hatte, mit einem Zeitzündersprengsatz vermint.
    In wenigen Zeiteinheiten würden Marath und der unbekannte andere Mutant sterben, in der Explosion umkommen.
    Dann wurde der Schmerz noch stärker, falls dies überhaupt möglich sein sollte. Wrehemos Körper schien Atom für Atom zerrissen und wieder zusammengefügt zu werden. Die Belastung war schier unerträglich.
    Der Spuk hielt eine Ewigkeit an, doch irgendwann war er vorbei, und Wrehemo Seelenquell tauchte mitten unter jenen Wesen auf, deren Para-Block er angepeilt hatte. Mitten unter jenen Wesen, von denen er kaum mehr wußte, als daß sie selbst sich Monochrom-Mutanten nannten.
    Im selben Augenblick spürte er, daß der Silberträger den Transfer nicht überstanden hatte. „Silberner, was ist mir dir? - Was ist?" wisperte Wrehemo Seelenquell.
     
    *
     
    Aber er konnte sich noch immer nicht auf den Silbernen konzentrieren. Die Eindrücke des Transfers hafteten noch an ihm, ließen sich nicht abschütteln. Seine Gedanken waren noch völlig verwirrt.
    Ich habe es geschafft! dachte er ungläubig. Ich habe es tatsächlich geschafft! Und: Ich bin zu alt für so etwas. Dabei bin ich entschieden zu alt dafür! Aber ich habe ja keine andere Wahl gehabt.
    Ein weiterer Schmerz brandete durch seinen Körper, aber ein anderer, ein ... realer. Der eines heftigen Aufpralls.
    Der Silberträger war unter ihm zusammengebrochen und hatte ihn halb unter sich begraben.
    Wrehemo Seelenquell wußte sofort, daß der Silberträger tot war.
    Der Silberträger ..., mit dem er sich nach jahrhundertelanger Gewöhnung fast schon instinktiv verständigen konnte. Der seine Konzentration verstärkte, so daß er tagelang ohne Schlaf auskommen konnte. Um dessen Zuneigung er sich jahrzehntelang bemüht hatte. In seiner Generation war er der einzige aus dem Karriolenden Clan gewesen, dem es gelungen war, solch ein Wesen an sich zu binden.
    Ihm wurde kurz bewußt, wie sehr er sich verändert hatte, und er empfand Entsetzen vor dieser Wandlung. Denn er verspürte nicht die geringste Trauer um seinen Begleiter, für den er früher sein Leben gegeben hätte.
    Er hatte jetzt etwas anderes.
    Den Gürtel.
    Unmittelbar vor dem Transfer war ein Blitz durch seine Schädelknochen gezuckt, und spätestens in diesem Augenblick hatte sich etwas in ihm verändert.
    Er dachte nur: Erstaunlich. Obwohl er körperlich sehr viel stärker ist, als ich es bin, hat er den Transfer nicht überlebt...
    Das Entsetzen verflog jedoch sofort wieder und ließ lediglich Angst zurück. Angst um sich selbst, um sein Leben, sein Schicksal. Denn die Seelenquell teilten ihre Langlebigkeit mit den Silberträgern. Es war nicht ungewöhnlich, daß ein Träger seinen Seelenquell in den Tod begleitete - und umgekehrt.
    Und das wollte er nicht. Früher, ja ... früher wäre er seinem Silberträger vielleicht gern in den Tod gefolgt, weil er sich ein Leben ohne ihn nicht vorstellen konnte. Weil die Trauer ihn überwältigt und hinweggerissen hätte. Aber jetzt...
    Jetzt war etwas anderes in seinem Geist. Der Sepzon-Gürtel. Wie ein zusätzlicher Sinn hatte er sich dort eingebunden und bestimmte sein Denken und Handeln.
    Ja, Wrehemo Seelenquell hatte sich in der Tat verändert.
    Das Ableben des Silberträgers kam einer Katastrophe gleich, auch wenn sein Leben dadurch nicht in unmittelbarer Gefahr zu schweben schien. Er sah sich seines Transportmittels beraubt, was nicht gerade seinen Mut stärkte. Jetzt hatte er keine Wahl mehr: Wo auch immer er sich befand, er würde hier irgendwie überleben und zurechtkommen müssen.
    Der Silberträger nahm ihm einen Großteil der Sicht, doch Wrehemo Seelenquell konnte zumindest erkennen, daß die Materiewippe Ruhar ihn zu einem sehr primitiv anmutenden Ort versetzt hatte. Er machte schlichte, ja schon bescheidene Wohncontainer aus und dahinter eine rauhe und karge Berglandschaft.
    Er durfte nicht

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