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2079 - Die Genetiker von Rynkor

Titel: 2079 - Die Genetiker von Rynkor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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piepste sie ehrfürchtig. „Kintradim Crux hat sich gemeldet?"
    „O nein, nein, nicht er persönlich, du weißt, daß er das nie tut. Der Befehl kam wie immer ohne Bild mit mechanischer Stimme. Doch es bedeutet, daß der Kontakt zu Kintradims Höhe wiederhergestellt ist."
    Kitodd richtete sich auf, die in allen Gelbschattierungen leuchtenden Kopffedern spreizten sich wirr ab. Die Erregung ergriff ihn von neuem. „Wir haben den Befehl zur Klonung von zwanzig Alpha-Ingenieuren.bekommen!" rief er.
    Lalee stieß eine Reihe von entsetzten Quaklauten aus, und ihr Federkamm sank schlaff hinab, als würde er jeden Moment abfallen. „Bei den gefiederten Ahnen!" jammerte sie. „Hast du nicht, gemeldet, daß wir das Genom nicht mehr zusammensetzen können?" „Seit wir nach der Großen Verheerung erwachten und ich der Hochgenetiker wurde ...", kreischte Kitodd. „... der beste von allen ...", trillerte Lalee. „... aber 'ich kann nicht, fliegen!" vollendete Kitodd, was soviel bedeutete wie: Er konnte nichts herbeihexen, was nicht mehr verfügbar war.
    Ohne Zweifel hatte er den verwaisten Posten bestens ausgefüllt, denn er war ebenso fähig, wenn nicht sogar besser als sein dahingeschiedener Vorgänger.
    Nicht alle hatten die Große Verheerung überlebt, und schon allein das bedeutete Probleme. Es gab nicht mehr genug Pseutaren, um den Anforderungen nachzukommen.
    Wobei eine Meldung aus Kintradims Höhe lange auf sich warten ließ, selbst für pseutarische Begriffe. Die Genetiker hatten eine nachlässige Zeitrechnung; sie unterschieden lediglich Wach- und Schlafperioden für kurze Zeitabschnitte sowie Brutzyklen für längere Perioden.
    Wollten sie einen großen Zeitraum darstellen, schätzten sie nach Ahnengenerationen, aber weiter als bis zur dritten reichte es nicht; danach verlor sich alles im allgegenwärtigen Nebel, der den Rand ihrer Welt darstellte.
    Zeit bedeutete nichts in Rynkor. Wenn Pseutaren zu alt für die Arbeit wurden, wurden neue geklont; hin und wieder zogen sie auch eine eigene Brut auf. Der Zeitraum von der Geburt - ob Klon oder gezeugt - bis zum Eintritt ins Erwachsenendasein wurde als Brutzyklus bezeichnet, wobei selbst das nur eher eine vage Angabe war.
    Pseutaren lebten für die Aufgabe, Lebewesen für ZENTAPHER zu produzieren. Sie bekamen die Anforderungen über den Kabinettrechner und waren stets in der Lage, sie zu erfüllen. Bis zur Großen Verheerung. Danach war nichts mehr von der Welt übrig, die sie kannten.
    Lange Zeit hatte die Stimme aus Kintradims Höhe geschwiegen. Und nun meldete sie sich und stellte Anforderungen, die nicht erfüllbar waren, obwohl Kitodd Skitti mehrmals detailliert Auskunft darüber gegeben hatte, was bei ihnen los war.
    Die erste Forderung hatte darin bestanden, zwölf Milliarden verschiedene Lebewesen zu produzieren. Und zwar so schnell wie möglich. Dies hatte Kitodd, Skitti beinahe als Witz empfunden. Wo mit sollte er produzieren? Sie besaßen doch so gut wie nichts mehr!
    Da wurde aus Kintradims Höhe vermeldet, daß die Große Verheerung nicht nur das Kabinett Rynkor betraf, sondern ganz ZENTAPHER. Beispielsweise war Rynkor das letzte genetische Kabinett, das überhaupt noch existierte.
    Diesen Schock hatten, die Pseutaren erst verarbeiten müssen, - auf ihre ganz eigene Weise mit Litaneien und Gesängen; einige Zeit lang herrschte hektische Unruhe, weil das gesamte überlebende Volk durch das Kabinett rannte. Dabei wurde eine. genaue Bestandsaufnahme angeordnet - und dann gaben die fähigsten aller Genetiker ZENTAPHERS mehr denn je ihr Bestes.
    Mit den lächerlich geringen Mitteln, die sie noch besaßen, produzierten sie am laufenden Band, Zwölf Milliarden würden sie natürlich, niemals schaffen. Nicht einmal zwölf Millionen.
    Oder zwölftausend. Um so kostbarer war jeder einzelne gelungene Klon, von ihm konnte das Fortdauern, ZENTAPHERS abhängen.
    Doch nun würden 20 Alpha-Ingenieure verlangt. An der Zahl lag es nicht, sondern an der Lebensform. Kitodd Skitti war nicht ohne Grund so verzweifelt. „Ich hab's noch nicht gemeldet", piepste, Kitodd Skitti leise. „Ich konnte es nicht, verstehst du?
    Wir haben versagt!"
    „Das ist doch nicht wahr", summte Lalee. „Es ist nicht deine Schuld, daß so etwas geschehen ist. Du mußt es melden, mein Daunenweich, es hilft doch nichts!"
    „Ach, mein - Kußschnäbelchen, ich wünschte, ich wäre' tot", -versank der Hochgenetiker im Selbstmitleid.
    Sein langer Hals reckte sich langsam nach oben. Schon stand zu

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