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Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel

Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel

Titel: Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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Die Ratsversammlung
    llzu früh war es Herbst geworden. Schon hatten im Norden des Landes Prydain die meisten Bäume das Laub verloren. Im kahlen Geäst hingen, schwarz und zerzaust, die verlassenen Vogelnester. Weiter im Süden, wo Caer Dallben lag, boten die Berge jenseits des Flusses Avren einen gewissen Schutz vor den rauen Winden; doch auch hier schimmerten die Wälder schon im herbstlichen Licht.
    Für Taran ging der Sommer zu Ende, bevor er noch richtig begonnen hatte. Eines Morgens war er von Dallben damit beauftragt worden, Hen Wen zu baden, das weiße Zauberschwein. Warum hatte der alte Meister ihm nicht befohlen, einen ausgewachsenen Gwythaint zu fangen, eine jener bösen geflügelten Kreaturen? Das wäre ein Auftrag nach Tarans Herzen gewesen! Mürrisch füllte der Junge den Wassereimer am Brunnen und schleppte ihn zum Schweinegarten. Für gewöhnlich hatte Hen Wen nichts dagegen, wenn sie gebadet wurde. Heute indessen brach sie in lautes Gekreisch aus und wälzte sich auf dem Rücken im Schlamm herum. Während Taran sich mit ihr abmühte, nahte vom Wald her ein fremder Reiter. Am Gatter des Schweinegartens zügelte er das Pferd.
    »He, du dort, Schweinejunge!« Der Reiter war nicht viel älter als Taran. In seinem blassen, hochmütigen Gesicht, das von schlohgelbem Haar umrahmt war, glühte ein Paar kohlschwarzer Augen. Er trug vornehme Kleider, doch waren sie abgenutzt, und sein sorgsam zusammengeflickter Mantel vermochte nur schlecht das fadenscheinige Untergewand zu verbergen. Der Fremde ritt eine Rotschimmelstute, einen hageren, rot und gelb gefleckten Klepper, der genauso boshaft dreinblickte wie er selbst.
    »He, Schweinejunge! Bin ich hier richtig auf Caer Dallben?«
    Ton und Gehabe des Reiters verletzten Taran; aber der Junge biss die Zähne zusammen, zwang sich zu einer höflichen Verbeugung und sagte:
    »Dies hier ist Caer Dallben – doch ich bin kein Schweinejunge. Ich heiße Taran und diene Dallben als Hilfsschweinehirt.«
    »Schwein ist Schwein«, rief der Fremde, »und Schweinejunge bleibt Schweinejunge! Lauf und melde mich deinem Herrn! Sag ihm, Prinz Ellidyr sei gekommen, der Sohn des Pen-Llarcau.«
    Hen Wen ergriff die günstige Gelegenheit, um sich in einen anderen Pfuhl zu wälzen. »Willst du wohl zur Vernunft kommen!«, schimpfte Taran und packte sie an den Ohren.
    »Lass ab von der Sau!«, befahl ihm Prinz Ellidyr. »Tu, was ich sage, und melde mich deinem Herrn!«
    »Tu es gefälligst selber!«, rief Taran ihm über die Schulter zu, während er versuchte, Hen Wen aus dem Schlamm zu zerren. »Erst muss ich mit meiner Arbeit fertig sein.«
    »Sieh dich vor!«, entgegnete Ellidyr. »Oder gelüstet es dich nach einer Tracht Prügel?«
    Taran wurde rot im Gesicht. Zornig überließ er Hen Wen sich selbst und kletterte über den Zaun. Die Fäuste geballt und den Kopf in den Nacken geworfen, rief er: »Nimm das zurück, du! Oder es soll dir leid tun!«
    Ellidyr lachte verächtlich auf. Ehe Taran ihm auszuweichen vermochte, tat der Rotschimmel einen Satz nach vorn. Ellidyr schien gewaltige Kräfte zu haben. Er beugte sich aus dem Sattel und packte den Jungen am Kragen. Vergebens schlug Taran mit Armen und Beinen um sich; es gelang ihm nicht, sich aus Ellidyrs Griff zu befreien. Er musste sich beuteln und schütteln lassen, dass ihm die Zähne klapperten. Ellidyr spornte das Ross zum Galopp an. Nun schleifte er Taran über den Rasen zur Hütte, und während die Hühner in alle Richtungen auseinanderstoben, stieß er ihn roh zu Boden.
    Der Lärm hatte Dallben und Coll vor die Tür gelockt. Auch Prinzessin Eilonwy kam aus der Waschküche herbeigestürzt, mit fliegender Schürze, das Wäscheholz in der Hand.
    Ellidyr reckte sich im Sattel auf und rief dem uralten Zauberer zu: »Seid Ihr Dallben? Ich bringe Euch Euren Schweinejungen, der Bursche ist unverschämt, er gehört verprügelt!«
    »Ach nein?«, sagte Dallben mit ruhiger Stimme. »Ob Taran unverschämt war, das ist eine Sache – und ob er dafür verprügelt gehört, eine andere. Am besten hältst du dich da heraus, junger Mann.«
    »Ich bin Ellidyr, Sohn des Pen-Llarcau!«
    »Ja doch, ja doch, das ist mir nicht unbekannt«, unterbrach ihn Dallben und winkte ab. »Geh zum Brunnen und tränke dein Pferd! Es wird gut sein, wenn du bei dieser Gelegenheit auch dein hitziges Gemüt ein wenig abkühlst. Sobald du gebraucht wirst, wird man dich rufen.«
    Ellidyr setzte zu einer Entgegnung an; doch unter dem strengen Blick des Meisters zog er

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