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2079 - Die Genetiker von Rynkor

Titel: 2079 - Die Genetiker von Rynkor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vermied sie damit eine Hautreaktion bei der Berührung mit dem fremden Material.
     
    *
     
    Nach ein paar Aufwärmübungen schwang sich die gelernte Zirkusartistin den ersten Ast hinauf, hangelte nach dem zweiten und ließ sich rittlings darauf nieder. Dort sammelte sie sich, überprüfte den Sitz der Kleidung und der Utensilien und plante das weitere Vorgehen.
    Trim beobachtete von unten jede Regung; sie hatten ein paar einfache Handzeichen verabredet, mit denen Mondra schnell vorankam.
    Der Jungmutant dirigierte sie zur nächsten günstigen Stelle; leider war der nächsthöhere Ast hier vom Stand aus unerreichbar. Aber Mondra war sich ihrer Sache sicher. Leichtfüßig balancierte sie den Ast entlang, verharrte, sammelte Kraft und federte sich dann ab. Zielgenau umschlossen ihre Hände den Ast, sie zog sich leicht hoch und schwang gleichzeitig die Beine kopfüber den Ast hinauf und vollführte eine Rolle, bis sie sich aufrecht in der Körpermitte abstützen konnte. Gleich darauf saß sie wieder rittlings, schaute nach Trims Handzeichen und dann prüfend nach oben.
    Zweifelsohne würde es ein harter Weg werden; er war ja auch nicht für „ungeschickte" Humanoide gedacht. Sie fragte sich, ob Mohodeh Kascha es hierherauf geschafft hätte ...
    Keine Zeit für Abschweifungen – sie mußte weiter. Je länger Mondra brauchte, desto größer war die Gefahr der Entdeckung. Sie rutschte den Ast entlang bis zum nächsten toten Winkel und ließ sich gleich den toten Winkel danach anzeigen.
    In derselben Weise wie zuvor schwang sie sich auf den nächsten Ast, verharrte jedoch im Aufwärtsschwung und stemmte sich zu einem Handstand hoch, hakte die Füße an den darüberhängenden Ast und zog sich praktisch an sich selbst nach oben, bis sie wie ein zusammengeklapptes Messer den Ast umklammerte, die Beine löste und sich mit Schwung hinaufkatapultierte.
    Mondra konnte sich vorstellen, wie Trim unten den Atem anhielt; sie glaubte fast, den Geruch von Tierhaaren und Schweiß zu wittern. Scheinwerfer schienen auf sie gerichtet zu sein, um, sie herum saßen Menschen auf, Tribünen und sahen gebannt ihrem Auftritt zu, während sie sich immer höher, immer näher zum gewölbten Zeltdach hinaufschwang ... ... und gerade noch im letzten Moment Trims wild rudernde Arme sah, der mit vor Entsetzen hervorquellenden Augen hektisch herumhüpfte und stumme Schreie ausstieß.
    Mondra bremste sich augenblicklich ab und verharrte in einer absolut schweißtreibenden, unbequemen Stellung, die ihr aufzeigte, daß ihre zitternden Muskeln doch nicht mehr ganz so trainiert waren wie zu damaligen Zeiten. Weil sie sich zurückerinnert und sich wie damals gefühlt hatte, waren alle Bewegungen automatisch gekommen, und sie hatte sich mit traumwandlerischer Sicherheit auf dem unbekannten Feld, immer höher hinaufgearbeitet, ohne bewußt darauf zu achten. So sehr Profi war sie noch immer.
    Beinahe war sie dabei jedoch in das optische Detektorfeld geraten, das es beim Zirkus natürlich nicht gab. Nun mußte sie sich Millimeter um Millimeter von dem gefährlichen Feld entfernen und das in einer völlig verdrehten Haltung, die jedem normalen Menschen vermutlich das Kreuz gebrochen hätte.
    Als Trim. endlich das Freizeichen gab, als er sichtbar erleichtert aufatmete und sich die Stirn abwischte, kauerte Mondra sich auf den Ast, um die schmerzenden Glieder zu entspannen und ebenfalls den Schweiß abzuwischen.
    Hoffentlich bekomme ich keinen Muskelkrampf dachte sie. Man wird ja nicht jünger. .
    Aber das geschah ihr nur recht. Konzentriere dich! hatte ihr Ausbilder beim TLD sie immer angeschrien. Keine Herausforderung ist wie die andere, nichts ist jemals Routine!
    Wie wahr. Sie hatte ihn trotzdem gehaßt, weil er ein überheblicher Choleriker war, und in mühsam bezähmter Wut auf die Stunde der Abrechnung gewartet. Dann hatte sie ihm seine eigenen Lehrsätze in den Rachen gestopft ... Nun, es war leichter, weise Reden zu schwingen, als sich selbst daran zu halten.
    Was natürlich nichts daran änderte, daß sie trotzdem wahr waren. Er war ein Vollidiot-, erinnerte sie sich, aber er verstand seinen Job. Er war der absolute Profi, und das war bewundernswert.
    Sie grinste in sich hinein, als sie an den Augenblick der Rache dachte. Der gesamte Lehrgang hatte schon Wetten abgeschlossen, wann mit Mondra das Temperament durchgehen und sie ihren Ausbilder auf die Bretter werfen würde.
    Tja, diese Wetten wurden nie ausgezahlt, denn es war etwas ganz anderes,

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