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2086 - Spur nach ZENTAPHER

Titel: 2086 - Spur nach ZENTAPHER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Werke gegangen. Es war ausgeschlossen, daß ihm ein Fehler unterlaufen war oder er etwas übersehen hatte. „Ich empfinde Unbehagen", fuhr der Ritter fort. Seine Stimme klang dumpf und betreten. „Ich weiß, ich habe den Gang nach CLURMERTAKH antreten müssen, aber ich habe ein ungutes Gefühl dabei."
    Der Kybernet sah seinen Ritter fragend an.
    Haj, warum hast du mich verlassen? Wo bist du, nun, da ich dich so dringend brauche wie nie zuvor in meinem Leben? Hängt dein Abschied ... deine Flucht ... etwa mit den Ereignissen zusammen, denen ich hier in CLURMERTAKH auf den Grund gehen muß?
    Haj ... der uralte Doppelstabroboter, der den Kimbanern praktisch seit ihrem Exodus ins Land Dommrath als Ratgeber und Freund beigestanden hatte. Der seinen Körper und sein Gehirn immer wieder erneuert und erweitert hatte, bis ich ihn schließlich im Verdacht hatte, mehr zu sein als nur noch ein Roboter.
    Haj ... der schließlich auf genauso geheimnisvolle Art und Weise verschwunden war, wie er seine letzten Jahrzehnte und Jahrhunderte als Weiser vom Einsamen Wohnturm verbracht hatte .„Von den vermißten Schiffen ist keine Spur aufzufinden", meldete der Kybernet.
    Wenn ich ehrlich bin, hatte ich mit diesem Ergebnis gerechnet. „Wir stehen erst am Anfang unserer Suche. Dies ist die letzte bekannte Position des verschwundenen Schiffsverbandes, und hier haben sich schon andere Legionsschiffe umgesehen, ohne auch nur auf die geringste Spur zu stoßen."
    „Legionsschiffe, deren Technik der der ATHA'KIMB deutlich unterlegen ist.
    Legionsschiffe, deren Kommandanten bei weitem nicht so erfahren sind wie ein langlebiger Ritter von Dommrath."
    „Ich würde vorschlagen, die Suche auszuweiten", zwitscherte Hiril sam Kaychiri, die nyrfolkische Kommandantin der ATHA'KIMB, und richtete den Blick ihrer rotbraunen Augen auf den Kimbaner. Ihr schmaler Kopf mit dem gebogenem Schnabel war orangeblau befiedert.
    Die Nyrfolk stammten von intelligenten Vogelahnen ab und waren eine zweigeschlechtliche, eierlegende Lebensform. Bei einer Größe von etwa fünfundsiebzig Zentimetern wogen sie unter Standardgravitation knapp zwanzig Kilogramm. Ursprünglich hatten sie über zwei Flügelpaare verfügt, doch eines davon hatte sich in Arme mit vierfingrigen Händen entwickelt, und das zweite war zu rudimentärer Größe zurückgebildet worden und konnte sich bei Erregung auf dem Rücken aufrichten. Mit ihren kräftigen Laufbeinen erreichten sie notfalls eine beachtliche Geschwindigkeit.
    Bekleidet war Hiril sam Kaychiri mit einem schillernden, enganliegenden Trikot, dessen Struktur einem Federkleid nachgebildet war.
    Ihr Vorschlag zeigte erneut auf, daß ich mit ihr als Kommandantin meines Ritterschiffs eine gute Wahl getroffen hatte. Genau das hatte ich beabsichtigt. „Die Ortung soll nach Energieemissionen und Materieballungen suchen, die über die zu erwartenden Werte hier im Leerraum zwischen den Sternen hinausgehen", ordnete der Ritter an. „Die kleinste Abweichung muß verfolgt werden. Ein Verband Legionsschiffe kann nicht einfach so verschwinden, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen."
    Und diese Spuren würden wir finden, davon war ich überzeugt. Was den anderen Legionsschiffen nicht gelungen war, würde die ATHA'KIMB mit ihrer hochentwickelten Technik und ihrer qualifizierten Besatzung schaffen. Wenn nicht sie, wer sonst?
     
    *
     
    Die Daten, die von den Masse- und Energietastern präsentiert wurden, waren so nüchtern, unerbittlich und kalt wie der umgebende Weltraum selbst. Hier verzerrte, in sich gewundene, zerrissene, zerfranste Metall- und Kunststoffteile, dort schwache Restenergien, ein letztes Glühen, das von den Minustemperaturen des Alls endgültig ausgekühlt wurde.
    Das Bild, das das Bordgehirn der ATHA'KIMB aus diesen Daten zusammensetzte, war eins des absoluten Grauens.
    Vor dem Ritterschiff rotierte langsam eine energetisch tote, driftende Materiewolke.
    Eine Wolke aus Raumschiffswracks. „Das Bordgehirn hat noch nicht genau feststellen können, um wie viele Wracks es sich handelt", sagte Ua007j. „Sie sind jedoch eindeutig schwersten Kampfhandlungen zum Opfer gefallen. Die Zerstörungen sind so umfassend, daß von den meisten Schiffen nur rudimentäre Fragmente vorhanden sind. Nur einige wenige lassen sich von der Form her noch annähernd als ehemalige Raumschiffe identifizieren."
    „Als Legionsschiffe", murmelte Mohodeh Kascha. „Der verschollene Verband bestand aus zwanzig Schiffen", zirpte Hiril sam Kaychiri.

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